Mai ist, Wetter schön, Kohlmeisen im Kasten auf dem Balkon haben Junge.
Ich mach jetzt erstmal Mittag, Kohlpfanne mit Kartoffeln und Weißkohl.
Dann schau´n wir mal weiter ...
Sonntag, kühl und windig, kein Regen, Cleo hat Spaß - das ist Demokratie ...
Letzten Freitag waren wir mit Cleo anner Hamme, sie ist gesaust und geschwommen und dann hat sie sich irgendwie vertreten oder verrenkt. Der Rücken war ziemlich angespannt, die Hinterbeine zitterten zeitweise und später verkrampfte auch der Bauch. Wir sind natürlich sofort zurück zum Auto und nach Hause. Gegen 17 Uhr rief ich unsere Haustierärztin an, die war schon ins Wochenende gestartet. Dann blieben noch die Tierkliniken der Gegend, Posthausen und Sottrum. Die hatten keinen Termin frei und vertrösteten mich auf die Notsprechstunde ab 20 Uhr.
Da wir uns Gedanken über den angespannten Bauch machten, es könnte auch eine beginnende Magendrehung sein, fuhren wir los nach Sottrum, die Klinik kennen wir. Gegen 19 Uhr waren wir da und Cleo wurde auch umgehend untersucht und erstmal geröntgt um eine Magendrehung auszuschließen. War auch keine. Eine nette junge Ärztin untersuchte Cleo weiter, und machte eine Ultraschalluntersuchung, um nach eventuellen Blockaden zwischen Magen und Darm zu suchen. Keine Blockaden. Erstmal aufatmen.
Die Ultraschalluntersuchung hatte allerdings einen Zufallsbefund geliefert: Einen Tumor an der Milz.
Bei bösartigen Tumoren ist die Lebenserwartung nicht sehr hoch, es gibt Therapien. Allerdings waren wir uns früher schon einig geworden, daß wir im Fall der Fälle eine aufwendige Krebstherapie, um die Lebenserwartung um ein paar Wochen oder wenige Monate zu erhöhen, weder Cleo noch uns zumuten würden. Es gab auch noch die Möglichkeit einer gutartigen Geschwulst. Biopsien, also das Reinstechen in den Tumor zum Zwecke der Gewebeentnahme, werden wohl nicht mehr gemacht, zum Glück. Denn das wäre der sicherste Weg einer Zellstreuung (denken wir uns).
Eine OP, die komplette Milz wird entfernt (ein Hund kann ohne Milz gut weiterleben), dann wird der Tumor analysiert. Die Ärztin legte uns nahe, zeitnah zu handeln. Wir machten den OP-Termin in einer Woche. Und morgens um 8 Uhr brachten wir Cleo in die Klinik. Cleo ist in solchen Situationen gelassener als wir, die geht vertrauensvoll mit in Richtung OP-Saal. Auf uns kann sie sich verlassen, sie weiß das. Gegen 14 Uhr rief ich an, die OP war gut verlaufen, wir können sie abholen ab 17.30 Uhr. Cleo wackelte uns dann freudig entgegen, schon wieder gut beisammen. Die modernen Narkosen sind ein Segen. Zwei Medikamente die nächsten fünf Tage, kleine Gänge, viel Ruhe. Cleo liebt das Sofa ohnehin sehr, und daß sie abends mit ins Bett durfte fand sie ganz toll. Am nächsten Tag gab´s wieder Fresschen, der Appetit war ungebrochen. Nach drei Tagen zur Wundkontrolle. Alles wunderbar, drei Nähte übereinander, die letzte in neuester Technik, nur links und rechts ist ein kleiner Zipfel zu sehen.
Der Antileckundknabber-Anzug leistet gute Dienste, ist bequem. In den ersten drei Nächten bekam sie noch den großen scheibenartigen weichen Kragen umgebunden, sicher ist sicher.
Die Analyse des Tumors dauert normalerweise eine Woche. Das Warten auf´s Ergebnis ist nicht leicht. Man versucht sich abzulenken und mit den Gedanken in der Gegenwart zu bleiben.
Gestern Mittag rief uns der Operateur, Dr. Paysen, persönlich an: GUTARTIG!!!
Gegen diese Nachricht wäre eine Nachricht von der LOTTO AG: Sie haben sechs Richtige, völlig belanglos. Am zweiten Juni werden die Fäden gezogen und unser Leben geht weiter, wie vorher, einfach weiter und weiter ...
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