Montag, 1. Juni 2020

Juni







Die Zeit geht mit der Zeit: Sie fliegt.







Pfingstmontag, sommerlich warm, blauer Himmel, leichte Brise. Wieder drei Stunden durch´s Werderland gewandert. Über´n Lesumdeich zum Weserdeich. dann den Ökopfad genossen, das volle Programm.





Zwischendurch nimmt sich der kleine, dicke, schwarze Hund eine Bauchkühlungsauszeit.








Guten Morgen, keine Sorgen - Blick aus dem Schlafzimmerfenster.



Cleo schwimmt sehr viel, wir trainieren. Macht ihr irren Spaß, vielleicht lebt sie so ihren Jagdtrieb aus. 
Mit der Hantel als Beute, wär´ ja ok.
Auf dem Foto schwimmt sie nicht, klar, da regeneriert sie ...










Offtopic:






Frauli hat wieder gebäckert. Das wundervollste Brot der Welt, dagegen sind alle annern Wellpappeklötze. Aber es ist jedesmal eine logistische Herausforderung, ich erzähl das mal kurz.   


   Der Teig wird angesetzt, Sauerteig und Hefeteig. Der darf nun 18 bis 20 Stunden warm und abgedeckte ruhen und arbeiten. Dann wird er zusammengebracht, geknetet und gefaltetet, mit Pausen, dauert dreieinhalb Stunden. Zwischenzeitlich wird der Stein bei 250 Grad aufgeheizt. Jetzt die Brote rein und mal mit Dampf, mal ohne Dampf und mal bei leicht geöffneter Luke wird insgesamt 50 Minuten gebacken. Fertig, abkühlen lassen und nun kommt Herrli ins Spiel, drei Scheiben mit Butter zum Probieren. Es ist üblicherweise gegen 21 Uhr 30, aber das macht nix ...






Clint wird 90, immerhin.






Heute issis büschen kühl, auch gut. Sind mal wieder die große Weserrunde mit dem Rad gefahren, also Cleo und ich. 

Obwohl wir ja täglich ausgiebig in der Landschaft unterwegs sind, hält sich auch in diesem Jahr (bisher) der Zeckenbefall in akzeptablen Grenzen. Immer mal eine, vielleicht drei, vier inner Woche. Die entdecken wir fast immer im Anfangsansaugstadium, da Cleo abgehaart hat und ausgestriegelt ist, und somit recht kurzfellig. Und wir sowieso ständig an ihr rumfummeln. 

Man könnte meinen, dass durch´s Barfen nicht nur Zahnstein und Verdauungsunregelmäßigkeiten der Vergangenheit angehören, sondern auch Flöhe und Zecken nicht mehr den richtigen Biss haben. Flöhe hatten wir übrigens noch nie, Mäuse schon ... BRÜLL  

Also keine Indikation für Antizeckenmittel. Wobei mir letztens noch ein Post untergekommen ist über die "Systemischen Insektizide". Das sind die Tabletten gegen Flöhe und Zecken. Die schluckt der Hund, das Gift verteilt sich gleichmäßig in jeder Zelle des Körpers, wirkt gut, ist relativ neu auf dem Markt und somit existieren keine Langzeitstudien. Dafür steht der Verdacht steif im Raum, dass diese Präparate richtig schön Epilepsie begünstigend sind und einiges mehr. 



Letzte Woche hatte Cleo ein paar dieser kleinen Pickelchen am Bauch. Die kennen wir, alle unsere Hunde hatten die mal. Wenn die Hunde mit ihren nackigen Bäuchen durch´s hohe Gras, Disteln oder Schilfränder am Ufer sausen, dann pieksen sie sich, haben winzige Verletzungen der Haut und viele Hunde reagieren dann mit diesen Pickelchen. Die jucken eigentlich nicht, trocknen nach paar Tagen ein und verschwinden wieder. Wir benutzen ein Spray, 







Sonntag, neue Wanderung bei Fahrenhorst, Nähe Bassum, ausprobiert. 
Zwei Stunden große Freude, abwechslungsreicher Rundweg!





 Der Weg,




 der Wind,


 das Licht,



die Kunst ...




Und eine Sache will ich noch erwähnen. Als ich mir die Leine mit Cleo dran kurz in die Armbeuge gehängt hatte, um den Wald zu fotografieren, da wurde mir dieser Arm zeitgleich mit dem Ausruf meiner stets aufmerksamen Frau fast ausgerissen: Ein Fuchs!
Und tatsächlich war vielleicht 20 Meter vor uns ein Fuchs von links nach rechts über den Weg geschlurft! Leider hab ich den ja nicht gesehen, aber Cleo! Und ihre Reaktion war eben erheblich drastischer als bei einem Reh beispielsweise. Da setzt sie auch kurz zur Verfolgung an und die Leine strafft sich, klar. Aber heute bei dem Fuchs war sie out of control, und es dauerte etwas, bis sie zum Runterfahren bereit war. 
Sie ist nun nicht für die Baujagd ausgebildet, hahaha, und hatte auch noch keinen Fuchskontakt. Selbst bei Begegnungen mit Nachbars Katze kann ich sie unangeleint bei mir halten. Aber dem Fuchs wollte sie ernsthaft an den Balg. 
Nun wissen wir das auch ...







Morning, mal kurz was Privates. Der abendliche Ablauf bei uns sieht wie folgt aus: Der Tag ist vollbracht, Zähne geputzt, wir betten uns. Cleo liegt meistens noch im Wohnzimmer auf´m Sofa. Wir lesen noch, einer vor, der andere hört zu. Das bietet sich an und spart die Kosten für zwei gleiche Bücher, denn unsere literarischen Vorlieben sind fast immer kompatibel. Irgendwann ist ein kleiner Sprung, dann ein Tapsen zu hören. Dann steht sie da: Cleo, unser kleiner dicker schwarzer Hund steht auf der Schlafzimmertürschwelle, die nicht mehr vorhanden ist, keine Schwellen für niemand. "Hi, Cleo", sagt einer von uns, "komm rauf". Sie springt ins Bett, dreht sich, nistet sich zwischen uns ein, gut, alles in Ordnung. Wir lesen weiter. Irgendwann steht unser Hund auf, kuckt uns abwechselnd an, springt runter und hüpft in die Schlafkiste neben dem blau lasierten Bett der Firma König, wühlt sich in die Kissen, und Ruhe. Dann geht das Licht aus, wir versuchen zu schlafen.
Mit ziemlicher Sicherheit werden wir gegen 5 Uhr morgens geweckt, und zwar durch das Geräusch eines auf dem Boden aufkommenden Hundes, der gerade aus unserem Bett gesprungen ist, nun davor steht und auf Blickkontakt wartet. Das bedeutet nicht nur, dass es sich um einen unerzogenen, dreisten, geradezu selbstsüchtigen Hund handelt, der penetrant die von ihm festgelegten Zeit für´s Frühstück anmahnt. Nein, das bedeutet, dass eben dieser Hund irgendwann in der Nacht zu uns ins Bett gesprungen sein muss, sich unbemerkt längs in die Besucherritze gelegt hat, um so den Rest seiner Nacht gemütlich zu verbringen.
 Unbemerkt, wohlgemerkt! Immerhin, nun gut. Einer von uns sagt dann etwas dösig: "Nun nerv nicht, Cleo, komm wieder rauf und Schluß". Sie macht das auch, legt sich nochmal hin, für´n halbes Stündchen, denn richtig weiterschlafen können wir eh nicht mehr, so ist das Ritual. Dann gibt´s Frühstück. Für uns! Allerdings ist das Hundefrühstück nun auch schon im Napf zum Zwecke der Erwärmung auf Genusstemperatur. Wenn wir alleine sind, weil Frauli dieser seltsamen Sache der Arbeit für den Lebensunterhalt, in Frühschicht sozusagen, nachkommt, dann liegt Cleo nach dem Frühstück noch auf dem Sofa und schläft, ich sitze kurz am PC oder mache ein Filmchen, wie das oben. Und wer genau hinkuckt, der sieht sie atmen. In diesen Momenten ist meine Welt vollkommen im Gleichgewicht, und das ist schön ...



Übrigens gibt es diesen Satz von Max Frisch:
Man kann alles erzählen, nur nicht sein wirkliches Leben.

Gut zu wissen ...







Dreieinhalb Stunden durch die Hamme-Niederungen gewackelt, bei Dauerregen, mit kurzen Pausen. 
War wunderbar, besondere Stimmung, mit der Vorfreude auf die Sitzheizung ...




Kein Bett im Kornfeld, aber Kornblumen auf unserem Wildblumen-Balkon.


                                                           



Letztens mal wieder inner Stadtbibliothek gewesen. Hatte ja lange geschlossen, und auch jetzt macht´s keinen Spaß mit den Coronaregeln, Maske, Abstand, Markierungen, kein Personal. Aber was soll´s, wat mutt, dat mutt! Gesucht hab ich nach einem Bildband über die Gemälde von Canaletto (italienischer Landschaftsmaler, 18. Jahrhundert). Auch gefunden, mit beschlagener Brille. Zufällig auf ein Hundebüchlein am Wegesrand gestoßen: Entspannungstraining für Hunde, Tellington TTouch, Karin Petra Freiling. Mal mitgenommen. Obwohl meine Skepsis gegenüber Ratgeberbüchern aus dem Bereich Frauenliteratur für Hunde, Zauberformeln, Esoterik, Supi-Methode (ich darf das so sagen, ohne Rassist zu sein, find ich) eigentlich die Grenze zur Ablehnung längst erreicht hat. Aber gut, geschmeidig bleiben, logo.

Es geht im Büchlein um die Tellington TTouch-Philosophie (ja, mit zwei großen Ts, und Calmingsignals und eben den Berührungen wie dem Ohren-Touch, dem Maul-Touch, dem Waschbär-Touch, dem Leoparden-Touch und so weiter. Auch um klassische Musik geht’s, um Farben, Bachblüten und Rescue Tropfen. Ich will das jetzt nicht alles ins Lächerliche ziehen, aber es ist nicht meins (wie man wohl heute so sagt, Modern Times, gell).

Meine Abwehr gegen die ungezählten neuen Methoden im Umgang mit Hunden speist sich aus der Einschätzung, dass hier durch die Bank um das Kernproblem rumgeeiert wird, es wird vermieden, es wird um- und abgelenkt, es werden die hirnrissigsten Spinnereien zur Methode erklärt und es ist kontraproduktiv, und wie! Ich hab Statistiken und Doktorarbeiten gelesen, die das belegen. Über 40 Prozent der auffällig gewordenen Hunde kommen aus Hundeschulen. Aber gut, darum geht’s mir heute nicht. Es geht um das Büchlein von Frau Freiling. Ich hab´s nicht vollständig durchgelesen, nö, diagonal gescannt sozusagen. Und jetzt wird sich manch einer wundern, hab mich selbst auch büschen gewundert, aber ich bin auf ein paar mir sinnvoll erscheinende Passagen gekommen. Hoffentlich werden die von der Freiling-Leserschaft nicht übergangen. Ich zitiere mal aus der Hüfte, das wird erlaubt sein.

 „… es wichtig ist, als Hundebesitzer die Erfahrung und Souveränität auszustrahlen und auch wirklich im Inneren zu fühlen, die ein solches Familienoberhaupt und Vorbild ausmachen. Für uns Menschen ist das nicht immer einfach. Wenn Sie wissen, dass ihr Hund in bestimmten Situationen ängstlich oder aggressiv reagiert (Hundebegegnungen, Tierarzt, Sylvester), dann sind sie in diesen Situationen ebenfalls beunruhigt … Damit beeinflussen sie ihren Hund jedoch dahingehend, ganz genauso zu reagieren, wie sie es von ihm erwarten."

"Es empfiehlt sich deshalb zu trainieren, auch in solchen Situationen Ruhe zu bewahren, um die eigene Gelassenheit auf den Hund übertragen zu können."
"Es entspricht nicht meiner Erfahrung, dass sich ein Verhalten verstärkt, wenn man sich um einen ängstlichen oder aggressiven Hund kümmert, statt ihn zu ignorieren. Es kommt darauf an, in solchen Situationen das Richtige zu tun."

"Folgen sie bitte nicht blind den Anweisungen anderer, sondern fragen sie sich immer, ob das, was ihnen geraten wird, für sie nachvollziehbar und sinnvoll ist und ob es sich für sie und ihren Hund gut anfühlt … hören sie also auch auf ihr Bauchgefühl.“



Olle Kamellen, weiß man doch. Und doch halte ich diese Kamellen für Teil der Kernproblematik. Wer meint, er könnte eine tragfähige, beide Seiten beglückende Beziehung über Nettigkeiten im Lavendelduft installieren, der irrt sich wohl. Allerdings halte ich einen engen körperlichen Kontakt bis hin zum sentimentalen Blödsinn mit seinem Hund für wünschenswert, aus Sicht des Hundes bestimmt, und ich persönlich krieg das auch gar nicht anders gebacken. Natürlich kann das ein paar unerwünschte Nebenwirkungen haben. Und unsere versuchte Gradwanderung zu einer gehorsamen Prinzessin wird vielen Hundetrainern die Haare ausfallen lassen. Nur zu, vielen steht ´ne Glatze ganz gut ...

Es ist nach meinen Informationen erwiesen, dass hartnäckige Stresshormone (Noradrenalin und Cortisol) viel effektiver mit Streicheleinheiten positiv zu beeinflussen sind, als durch Leckerlies oder Anbrüllen (mal recht einfach formuliert). Es macht andererseits wenig Sinn, seinen Hund, der gerade das Handgelenk des Briefträgers durchbeißen möchte, liebevoll über den Kopf zu streicheln - kleiner Scherz, muss auch mal sein.

Was will ich sagen? Ich will sagen, dass man aus Frau Freilings Lektüre bei unvernebelter, weltanschauungsfreier Herangehensweise durchaus etwas Praktikables für sich und seinen Hund ziehen kann. Und besonders wertvoll finde ich den Ansatz, wenn mal wieder was aus dem Ruder läuft, bei sich selbst anzufangen, nicht beim Hund. Sie schreibt:

„Nehmen Sie ihr Ohr zwischen Daumen und Zeigefinger und beginnen sie am Ohrläppchen, das Ohr in vier Linien von unten nach oben auszustreichen. Sie kommen in eine ausgeglichene Stimmung.“

Wenn einer von euch demnächst irgendwo einen seltsamen Mann mit explosiver Zornesröte im Gesicht stehen sieht, vor sich seinen just einen Igel durchkauenden Hund, und dieser Mann an seinen Ohren rubbelt wie besessen, dann bin ich das, so what ….







Die Matjes-Saison 2020 ist eröffnet, toll. 
Wer Matjes nur vom Brötchen nach Zuckerwatte und Achterbahn auf´m Rummel kennt, der kennt ihn nicht wirklich. 
Nein, mir geht´s um Gourmet-Matjes von Bodeshier mal klicken.





Ach so, noch was. Unser Wildblumenbalkon hat seine vorläufige Üppigkeit erreicht. Und eine kleine Sensation gibt´s außerdem:
 Der Nistkasten ist ein zweites Mal belegt worden. Wenige Tage nachdem die erste Brut in die Welt gestartet ist, haben sich zwei neue Mieter interessiert gezeigt und sind auch gleich eingezogen. Die kleinen Blaumeisen sind nun bald auch schon wieder flügge, dem Geschrei nach steht der Ausflug kurz bevor. Zwei Bruten hintereinander, wunderbare Sache, Blaumeisen kann´s nicht genug geben ...










Sonntag, 21. Juni, gestern war die Sommersonnenwende, die Tage werden wieder kürzer, bald ist Weihnachten.

Heute morgen gegen 7 Uhr sind unsere Meisen der zweiten Brut ausgeflogen! Da machen die Eltern immer ziemlich Lärm und sind sehr aufgeregt, locken die Kleinen heraus, zeigen ihnen den Weg ins Leben da draussen. Oft verirrt sich ein Meislein auf den Boden des Balkons. Dann müssen wir den Eltern hilfreich zur Meisenseite stehen. Auch der Winzling heute brauchte etwas länger, aber dann ging´s ab, alles Gute!



                                      



Ich weiß nicht warum, aber manchmal werde ich durch Cleo an diese berühmte Szene aus dem Film "2001: Odyssee im Weltraum" von Stainley Kubrick erinnert. Der Bordcomputer HAL 9000 macht sein eigenes Ding. Als er nach dem Raumausflug eines Astronauten den Befehl bekommt: "Öffne das Schleusentor", antwortet er: "Es tut mir leid, aber das kann ich nicht tun ..."






Das Hoch "Utz" wird Bremen heute den ganzen Tag Sonne mit 28 Grad im Schatten bringen. Danke vielmals, Utz.
Da müssen wir kucken, was läuft. Schwimmen und Schatten, gleich geht´s raus!





Wird heute noch wärmer als gestern. Da lassen wir wohl die Kühlschranktür auf ...




Sie hört alles. Und den Rest liest sie von den Lippen ab!



Eine Studie der Colorado State University hat gezeigt, dass Männer, die Katzen mögen, bei Frauen nicht so gut ankommen. 
Männer mit Katzen werden als weniger maskulinneurotisch und weniger offen eingestuft, so die Zusammenfassung der Wissenschaftler. 
Männer mit Hunden haben dagegen deutlich höhere Chancen auf ein Date (klick).

Naja, gut. Und ich dachte, es läge an meiner unermesslichen Einfühlsamkeit ...




                             

So, Cleo ist läufig, definitiv. Seit ´ner Woche konnte man merken, dass sie was ausarbeitet. Wenn sie wie eine angekokste Rockerbraut laut, tief und grundlos bellend um die Häuser geht und man sich wie ihr Bewährungshelfer fühlt, dann wird sie läufig. Cleo´s Läufigkeiten verlaufen vergleichsweise moderat, alles gut händelbar für uns.




Übrigens beult die neue Regenjacke noch etwas, da ist kein Bauch dahinter, nech!






Heute auf der Suche nach einem rüdenfreien Gebiet im Hollerland gewesen. Und da war hasenmäßig was los. Wir ham uns dann am Wiesenrand in den Schatten gesetzt und auf Naturfilmer gemacht. Cleo hat sich mental gut gehalten. Allerdings hatte ich die kurze Leine um mich gehängt und das war ihr auch bewußt. Unangeleint hätte ich nicht auf sie gewettet ...