Freitag, 1. Dezember 2023

Dezember

 


Sie klirrt - die Kälte.


Schraubverschluss A und Schutzadapter B zusammen nach oben abziehen. Schraubverschluss C von der Flasche abdrehen und fachgerecht entsorgen. Schraubverschluss A inkl. Tropfer nach oben aus dem Schutzadapter B ziehen. Den Adapter B bitte fachgerecht entsorgen. Schraubverschluss A inkl. Tropfer von oben gerade mit etwas Druck auf die Flasche schrauben. Hierdurch wird der Tropfer fest in der Flasche fixiert. Nach Öffnung des Schraubverschlusses A kann die Dosierung wie gewohnt erfolgen.

Hinsichtlich des historisch schlechten Abschneidens bei der letzten PISA-Studie ist das doch ein ambitionierter Text auf´m Beipackzettel. Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten ...




Der Hasbruch, bei Hude. Schöner Wald, mit einem Stück Urwald (also ein Gebiet, aus dem der Mensch seine Finger läßt). Und es gibt eine Wegeführung, eine Ausschilderung. Und dieses Sesselfurzerkonstrukt zerreißt mir die Nerven. Schon immer. Man kann sowas gut machen, oder weniger gut, klar. Oder benutzerunfreundlich, oder ... Hasbruch. Jedesmal verlaufen wir uns, kommen irgendwo hin, wohin wir nicht wollten, finden keinen Rundweg. Es haben sich zwei Optionen herausgebildet: Entweder wir sind in viel zu kurzer Zeit wieder am Parkplatz, oder wir irren orientierungslos am Rande irgendwelcher Ortschaften lang. Naja, trotzdem bleibt der Wald waldig, der Himmel blau und das Leben schön. 




Das Regal.






Die Sache "Aquarium" entwickelt sich, Genossen. Mit Höhen und Tiefen, ein weites Feld, man lernt täglich dazu, intensives Hobby, macht Freude. Gestern wieder nach Hannover gedüst: Brilliantsalmler gekauft, einen Schwarm, zwölf Fische. Und noch 5 Amanogarnelen, um den Cleaningtrupp zu verstärken. Mit 29 Fischen ist ein 180 Liter-Becken gut besetzt. Noch ein Zwergbuntbarsch-Pärchen, dann ist Schluß.




In vier Tagen hat Cleo ihren 8ten Geburtstag. 
Acht gemeinsame Jahre, 24 Stunden täglich. Reichlich Stoff für ein Buch, 
Titel: Sind Hunde nicht doch Menschen?




Unsere Parallel-Welt ...





Sturmflut, "Land unter" auch anner Hamme. Und kalt, stürmisch, regnerisch. Gut für´s Immunsystem. Der kleine schwarze Punkt hinten links heißt Cleo. Die großen Tage unter kleinen Dingen begraben ...





Wir haben uns zum Fest ein Geschenk gemacht: Die Helialux Spectrum, neue Aquariumbeleuchtung. Ein irres Teil, in Verbindung mit dem Smart Controller - der Wahnsinn.





Man kann auf der Benutzeroberfläche des über Wlan gesteuerten Controllers auf dem Tablet oder Smartphone eigene bzw. vorgegebene Profile einstellen. Über den ganzen Tag (auch nachts) gibt´s verschiedene Beleuchtungsphasen: Mondlicht, Sonnenauf- und -untergang, gedämpfte Mittagspause, volles Tageslicht, Wolkenflug und so weiter. Natürlich ist das auch digitaler Spaß, aber nicht nur. Die weichen Übergänge und variablen Lichtintensitäten sind für die Fische sicherlich sehr angenehm.

Wie allgemein üblich (zumindest bei uns aus der Schiefertafelgeneration, BRÜLL!) brauchtis zwei Tage, um in die Materie zu kommen. Dann macht´s Spaß!




Ein Brilliantsalmler macht seinem Namen alle Ehre.

Wie im Hintergrund an den Pflanzen leider gut zu erkennen: Wir haben ein Algenproblem, grüne Pelzalgen. Nun sind die Algenphasen im neuen Aquarium normal, weil es halt dauert bis sich eine Balance, ein Gleichgewicht (Wasserwerte, Düngung etc.) einstellt. Man kontrolliert und korrigiert, wöchentlicher Teilwasserwechsel, auf 180 Litern sind der Natur die Hände gebunden. Das gehört dazu, aber es kann schon büschen frustrieren. Die grundlegende Eigenschaft des Aquarianers ist Geduld!









Kurzer Jahresendgruß an alle, von der Meßstelle 3.
Rutscht nicht aus ...






Mittwoch, 1. November 2023

NOVEMBER

 



Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben.
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben.
Und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern,
wenn die Blätter treiben.

(Rilke)





Endlich. Aus Hannover zurück mit sieben Welsen, Orangeflossenwelse. Und fünf Rennschnecken als Mitarbeiter eingestellt (nein, kein Witz, die Gruppe der Aufwuchsfresser heißt so, mit herrlichen Farben und Mustern). Jetzt ist richtig Leben in der Bude!
Nun zwei Wochen abwarten, Wohlbefinden und Wasserwerte im Auge behalten. Dann kommen die Salmler dazu. Aufregend issis schon.







In der Ruhe liegt die Kraft.
Von den Schnecken lernen, heißt siegen lernen!






Mehr November geht nicht, oder?





Die sieben Kobolde im Aquarium sind ja pausenlos aktiv, sie wuseln rum - immer und überall. Plötzlich bleibt immer mal einer stehen, steht auf seinen vier Brust- und Bauchflossenstrahlen auf dem Sand. Bewegungslos verharrt er so, von wenigen Sekunden bis länger. Wir vermuten einen Sekundenschlaf. Dann blinzelt er ganz kurz mit den Augen - und wuselt wieder los. 





Sie kann auch "heilig" ...


Nochmal was zu den Jahreszeiten, den vieren. Nein, nicht denen von Vivaldi, die sind natürlich auch gut. Mehr was zum Wechsel. Ich bin wirklich kein Freund von Herausforderungen, nö, bestimmt nicht. Aber die Herausforderungen der jeweiligen Jahreszeit gefallen mir. Jetzt beispielsweise muss man sich auf die veränderten Tageslichtverhältnisse einstellen, denn es wird früh dunkel. Das impliziert eine Planung der Abläufe. Mit Cleo im Dunkeln durch´n Wald wackeln? Ungern, denn im Wald da sind die Räuber. Auch temperaturmäßig ändert sich was. Die Bekleidung muss stimmen. Mütze, Schal, Fleecepullover, bald kommen die langen Sportunterhosen ins Spiel. Und Stiefel, Boots, Halbschuhe nur noch bei Sonnenschein. Und - die Ernährung ändert sich. Keine Mozzarellatomaten mehr, eher Griesbrei und Kohlaufläufe. Unangenehm wird das Autofahren bei Dunkelheit am Nachmittag. Licht ist nicht nur wichtig für die Photosynthese der Aquariumpflanzen. Schilder mit dem Wildwechselsymbol lösen gesteigertes Unbehagen aus. Und so weiter.
Das sind Herausforderungen. Den Rest meines Lebens auf einer Plagiatdesignerliege am Strand von Malle verbringen um den havarierenden Öltankern zuzuschauen wäre nicht mein Ding. Dazu würde mir auch das Goldkettchen auf behaarter Brust fehlen. Nö, wir bleiben hier, ist schon okay so. Einen Wunsch hätte ich noch: Dass die Osram H7 Night Breaker LEDs für den Skoda zugelassen werden.




Jetzt werden die Abende wieder richtig gemütlich.





Heute wieder in Hannover Fische gekauft. Lange Wochen drauf gewartet. Die Wasserwerte und der Zustand des Beckens müssen natürlich sicher stimmen. Sind ja noch am Ende der Einfahrphase.

Wir sind allerdings von den anfangs geplanten Zitronensalmlern umgeschwenkt auf die Red Muzzels. Als Nachzuchten noch nicht lange auf dem Markt. Unsere Begeisterung für dieses Rot (anfangs issis noch ein Orange) ließ keine andere Wahl zu. Ein Schwarm von zwölf "Rubinen" läßt das TV in den Hintergrund treten.




Und sie sind noch jung, werden größer und eben roter.

Dann ham wir noch zehn Amano-Garnelen mitgenommen. Meine Frau und Rene, unser Verkäufer und Berater, mussten mich kurz überzeugen. Der aufkommende Gedanke an´s letzte Krabbenbrötchen irritierte mich anfangs büschen. Allerdings gibtis keinen effektiveren Cleaning-Trupp im Becken, die putzen alles weg was weg muss. Und es ist sehr interessant zu beobachten, Garnelen sind auch nur Menschen ...




 




Heute war mal wieder Kunst angesagt. Macht auch Spaß.




"Das Mohnfeld", 
Vincent van Gogh, immer wieder umwerfend - wenn man davor steht.








Ziemlich umfangreiche Ausstellung, irgendwann raucht einem die Birne (mir zumindest), dann issis Zeit zu geh´n. War gut.






Sonntag, 1. Oktober 2023

Oktober

 




Geschafft!




Erster langer, schöner Oktobergang durch die Hamme-Niederung.





Gleich gibt´s die Einheits-PIZZA!




Und später gibt´s den ersten Teilwasserwechsel, 50 %





Rita erinnert das Foto an Caravaggio, den Maler des Lichts, Frühbarock.




 Das Amazonasbecken fährt sich seit genau zwei Wochen ein. Wasserwerte werden regelmäßig gemessen, vorhin den zweiten Teilwasserwechsel gemacht, 80 Liter raus, 80 Liter rein. Die CO2-Anlage von Dennerle kommt morgen, dann geht´s nochmal richtig ab mit den Pflanzen. Und der ph-Wert sinkt auf südamerikanisches Niveau. Die Fische müssen noch büschen warten: Die Orangeflossenpanzerwelse, die Zitronensalmler und das Blue Punk-Pärchen. Macht wirklich Spaß!




Der südamerikanische Froschbiss, Schwimmpflanze, dreht in der Strömung amüsante Runden knapp unter der Oberfläche. 




Heute mit Cleo wieder lange anner Hamme lang, sind ziemlich naß geworden, geweht hat´s auch und kühl war´s. Da sind unsere Immunsysteme hörtbar angesprungen! Frauli hat dann zum Aufwärmen einen wunderbaren Apfelkucken gebacken, mit Streuseln und wenig Zucker, lecker gewesen.

Dann die CO2-Anlage installiert. Immer etwas aufregend, wenn zwei relativ ahnungslose (zumindest an praktischer Erfahrung) Köche versuchen, einen Brei nicht zu verderben. Klappt immer besser!




Nun tastet man sich über den Arbeitsdruck und das Nadelventil an die optimale Einstellung heran. Da noch keine Fische anwesend sind, kann man das bedenkenlos tun. 



Ein im Diffuser integrierter Blasenzähler macht Spaß - falls mal nix inner Glotze läuft ...



Der erste blinde Passagier: Emma, unsere Blasenschnecke.








Langsam wach werden, erster Kaffee, noch schläft die Welt.
"Dilegua o notte, tramonate stelle, all´alba vincerò".



Oktobernebel anner Hamme. Just the universe and me ...




Vier Wochen Einlaufphase, gestern kein Nitrit mehr gemessen, Halleluja! Erkenntnisreiche Wochen. Viel über Wasserwerte gelernt, inklusive der Einsicht, dass sich die Natur in ihren Abläufen nicht drängeln läßt. Für die wirklich Interessierten hier die Werte:

Karbonathärte 3-4
ph-Wert 7,2
Gesamthärte 7
Amonium 0,05
Nitrit 0,01
Kohlenstoffdioxid 20
Eisen 0,1
Silikat 4,0 (muss noch gesenkt werden)
Sauerstoff 4 (muss noch erhöht werden)

Wenn alles stabil bleibt, dann kommen nächste Woche die ersten acht Orangeflossenwelse rein. Die holen wir persönlich aus Hannover ab, logisch.



                         

             
Wir sind ja im Laufe der Jahre mit unseren Hunden und besonders mit Cleo durch einige Phasen des Umgangs gegangen. Was macht man, wie macht man´s, wie macht man´s nun richtig. Natürlich gibt es Erfahrungswerte, also gemachte Erfahrungen, was klappt und was klappt nicht so. Trotzdem bleibt die Einsicht, und diese Einsicht wird vermutlich die bedeutenste sein, dass ein Hund ein überaus komplexer Kleinsäuger ist. Ein soziales Einfühlungsgenie, ein Egoist, ein Opportunist. So ein Hund liest in einem wie wir in unserer Jugendzeit im aufgeschlagenen Ikeakatalog. Einen Hund hinter die Fichte zu führen ist schwierig. Nein, es ist unmöglich. Ein Hund durchschaut uns, immer und überall. Dagegen war Siggi der Freud ein untalentierter Wahrsager.
Es ist verschwendete Energie, seinem Hund Kompetenzen oder Dominanz vergaukeln zu wollen, die man nicht hat. Und wer hat die schon, hahaha. Es verliert auch an Sinnhaftigkeit, einen Weg gehen zu wollen, den man ungern gehen möchte. Dann büßt die Chose massiv an Authentizität ein - ganz schlecht. So steht in ungezählten Büchern über den Umgang mit Hunden zu lesen: Ressourcen verwalten, Privilegien kontrollieren, Distanz halten. Dem Hund nie seinen Willen lassen? Keiner Spielaufforderung nachkommen? Nie auf´s Sofa lassen? Keine Frechlichkeit dulden? Machtkämpfe immer für sich entscheiden? Darf es Machtkabbeleien überhaupt geben? Darf mein Hund überhaupt er selbst sein? Bin ich überhaupt ich selbst? Darf mein Nachbar nachts noch duschen? Adidas oder Puma? Stones oder Beatles? Pelikan oder Geha? Fragen über Fragen.

Cleo darf auf´s Sofa. Sie soll auch sie selbst sein. Wir allerdings auch, da muss man kucken was gerade passt. Grau ist alle Theorie und die Praxis kann auch nerven. Wie wird das Wetter?




Wie läuft´s mit dem Aquarium? Gut, doch, doch, gut. Wasser klar, Werte in Ordnung, die Pflanzen wachsen rasant, wenig Algen.
Die Fische fehlen noch. Alles hat seine Zeit.