Montag, 1. Februar 2021

Februar

 




Wenn man einen Freund hat, 
braucht man sich vor nichts zu fürchten!




Off topic:

Scharfe Kritik gab es auch an Thomas Gottschalk, der angab, bei einer Kostümparty in Los Angeles mit Jimi-Hendrix-Verkleidung das erste Mal erfahren zu haben, "wie sich ein Schwarzer fühlt".

(Quelle: n-tv)

Welcher Tierart gehört diese schüttere Blondine eigentlich an?




Immer dem Hund folgen. Der Sonne entgegen. Von Cleo lernen, heißt siegen lernen ...




Weil der Film für Prime-Mitglieder zum Preis von 99 Cent angeboten wurde und unsere Hirne von der Corona-Berichterstattung büschen zerlöchert waren, da schauten wir ihn uns an: Der Junge muss an die frische Luft, die Verfilmung der Autobiografie von Hape Kerkeling, seine Kindheit und Jugend, 2018 ein Kinohit.

Naja, Hape Kerkeling, Spaßmacher der Nation, ist mal mit der Taxe den Jakobsweg abgefahren. Mehr sagte der mir eigentlich nicht, bin eh von Menschen nur schwer zu beeindrucken.

Dann dieser Film. Nun bin ich doch beeindruckt. Von der Handlung, der Mache und besonders von der schauspielerischen Leistung aller Beteiligten: Grandios! Und wenn nur die Hälfte des Gesehenen mit der realen Kindheit Kerkelings zu tun hat, dann reicht mir das, um Herrn Kerkeling in mein Herz zu schließen, oh ja.




Sonntag,

 das angesagte Schnee-Chaos ist in Bremen ausgeblieben. Aber eisig, windig und ungemütlich verschneit issis schon.



Keith Richards, drogenerprobter Gitarrist der Stones, sachte mal: Wer sich an die 60er erinnern kann, hat sie nicht erlebt. Witzig. 

Eine meine Erinnerungen an die 60er Jahre war der Zettel an der Wohnungstür, wenn Mutter mal kurz weg war: Schlüssel liegt unter der Matte.

Und an Amor kann ich mich erinnern. Der Langhaardackel vom Schreib- und Spielzeugladen lag den Tag über vorm Laden - und ich lag neben ihm, stundenlang. Und an Biene, die Zwergpinscherhündin vom Ehepaar Strypsack, Lisel und Martin. Die bewohnten ein Kaisenhaus im Weg bei Oma und Opa. Als Biene ungewollt Welpen bekommen hatte, verbrachte ich dort meine Zeit, wochenlang, blieb auch zum Essen. Martin ging in der Wümme Aale poddern und räucherte selbst. Da fiel immer mal einer für uns ab. Mir waren die Welpen und Biene natürlich wichtiger.

Dann hat sich noch eine unglaubliche Begebenheit tief in mein Resthirn eingebrand. Meine Schwester hatte mit Tieren nichts, aber auch gar nichts, am Hut. Sie hatte mal ein Huhn mit vier Beinen gezeichnet. Leider ist das Kunstwerk verschollen. Manchmal fuhr sie mit dem Zug zu ihrer Freundin in Bremen Nord. Eines schönen Mittags kam sie zurück und ein Hund ging hinter ihr. Ein mittelgroßer Mischling war´s wohl. Sie kam in unsere Wohnung, stand irritiert auf dem Flur, den Hund im Schlepptau. Wir, meine Eltern und ich, staunten sehr. Der Hund war ihr vom Bahnhofsvorplatz aus nachgelaufen, und legte sich ganz selbstverständlich unter den Küchentisch. Ich war begeistert: Den behalten wir! Wir behielten ihn nicht, Pa brachte ihn ins Tierheim, und das war aus heutiger Sicht auch das einzig Vernünftige gewesen. Ich war traurig.

Es dauerte noch fünfzehn Jahre, ich war 25 und es hatte sich gezeigt, dass die totale Kapitulation vor den Regeln der Seriösität meine Sache nicht war, als ich mich gegen Ruhm, Geld und Ehre entschied und fortan einem Hund das Primat einräumte: Hugo, Mittelschnauzer, pfeffersalz. 





Erinnerung ist ein Laster - also zurück in die Gegenwart.




Heute Zahnarzttermin gehabt, zur Kontrolle, 10 Uhr. Und weil nebenan gleich die Wümmewiesen sind, war Cleo mit und wartetet die Viertelstunde in meinem Lieblingsauto. 

Der kleine Gang geht bis zur ersten Rechtskurve und zurück, der lange bis Ende am Moordamm und zurück. Der große dauert zwei Stunden, der kleine eine. Heute reichte uns der kleine, war erfrischend genug. 





Am Nachmittag nochmal die Kreuzdeich-Runde gemacht, da war´s schon angenehmer, temperaturmäßig.
 Wir laufen unten lang, oben ist besetzt ...




Sunrise dog


Halleluja - ich hab einen Frisörtermin, in fünf Wochen!







Liebes Leben, fang mich ein, 
halt mich an die Erde. 
Kann doch, was ich bin, nur sein, 
wenn ich es auch werde.

Gib mir Tränen, gibt mir Mut,
und von allem mehr.
Mach mich böse, mach mich gut,
nur nie ungefähr.

Liebes Leben, abgemacht?
Darfst mir nicht verfliegen.
Hab noch so viel Mitternacht
sprachlos vor mir liegen. 


(Konstantin Wecker)








Sonntag, morgens minus 12 Grad, Schneebelag rückläufig, kann jetzt frühlingen ...







In der griechischen Mythologie trieb ein menschenfressender Fuchs in Theben sein Unwesen, der Teumessische Fuchs. Jeden Monat wurde dem Fuchs ein Knabe geopfert, um ihn milde zu stimmen. Durch göttliche Fügung konnte kein Jäger den Fuchs jemals fangen.

Dann wurde Lailaps, ein unsterblicher Hund, dem niemand entkommen konnte, auf den Fuchs angesetzt. Irgendwann hatte Zeus von dieser aussichtslosen Jagd die Nase voll, verwandelte Fuchs und Hund in Stein und setzte sie als Sterne an den Nachthimmel. Dort jagen sie sich weiter.

Der hellste Stern am Nachthimmel ist Sirius, der Hundstern im Sternbild Großer Hund. Man kann ihn gut erkennen.











Der Unisee ist tatsächlich zugefroren, bei 7 cm Eisdicke noch nicht freigegeben, erst ab 15 cm, 
und dass die erreicht werden, ist eher unwahrscheinlich.
Natürlich gibt´s auch hier paar Einbruchs-Leugner, die wackeln einmal quer rüber. Gerne auch mit Kindern. 







Es wird wärmer, bald wird dieser üble Belag verschwunden sein.
Es ist nicht so, dass mir der Wechsel der Jahreszeiten unangenehm wäre. Nein nein, das ist schon abwechslungsfördernd, gibt etwas Daseinsstruktur, mal ne Sommergrippe, mal ein blaues Knie (weil unterm Schnee doch noch Eis lauerte und zack haut´s einen hin). Ist ganz ok., man gibt sich flexibel.

Allerdings weicht hier in der Zivilisation die kindliche Wunschvorstellung von "Winter" erheblich ab. Chaos auf den Straßen, Streusalz oder dieses widerwärtige Granulat auf den Gehwegen, unberechenbare Glätte oder verharschter Schnee - reines Gift für Hundepfoten und Karpalgelenke. 





Aber es geht auch anners! 
Mit unserer Merle in den Dolomiten, Südtirol, Medalges Alm.




Da will ich unbedingt nochmal hin, und wenn´s nur zum Sterben ist, was will man in Venedig ...

Gut. Heute gibt´s Goldbarsch, kleine Erbsen, feine Möhrchen, Kartoffelpü. Ölstand im alten Almera muss ich kucken, und Luftdruck. Das Triviale darf auch schöngeredet werden.





Frühling lässt sein dünnes Band zaghaft flattern durch die Lüfte ...
Endlich wieder festen Boden unter den Pfoten!






200 Sekunden.







1938 erschien der erste Roman von Jean-Paul Sartre: "Der Ekel".

Der junge Historiker Roquentin verspürt plötzlich ein unbestimmtes, diffuses Unbehagen. Sein tägliches Leben wird zur Qual. Er fühlt sich einsam, Menschen sind ihm gleichgültig. Dieser Zustand verschlimmert sich zusehends. Alle und Alles rufen in ihm den Ekel hervor. Es ist der Würgereiz des Daseins ...




Um den Menschenmassen im Appetenzmodus zu entgehen, mussten Cleo und ich uns wieder mal ins Unigelände flüchten. Zwischen Hörsaalschluchten und Baustellen herrschen noch halbwegs natürliche Zustände. 





Ich bin zwar kein Historiker, aber der Ekel kommt unaufhaltsam in mir hoch. Ich ertappe mich dabei, stereotypisch den Refrain aus einem frühen Song von Marius Müller-Westernhagen im Geiste zu singen:

Ich hab´ keine Lust mehr im Regen zu steh´n,
und immer nur der Blödmann zu sein.
Ich will keinen Frieden,
ich will meinen Krieg,
und diesmal will ich der Sieger sein!

😉




Glücklicherweise hab ich Frau und Hund, und die machen mir Mut. Wenn alle geimpft sind, sagen sie, dann verschwinden die Störfaktoren auf zwei Beinen wieder in ihren klimatisierten Löchern.
Naja, Frauen und Hunde sollen ja hellseherische Fähigkeiten haben, dann glaub ich den beiden mal.








Sonntag,
zweieinhalb Stunden-Frühlingsgang durch´s Werderland. 17,5 Grad Celsius zeigte die Aussentemperaturanzeige im Auto bei Abfahrt. 
Wir waren früh unterwegs und hatten kaum Homo sapiens-Kontakte, wunderbar!





Gleich kommt die Pizza auf den Stein, mit Paprika rot, Champignons satt, Kapern mäßig, Peperoni, Oliven dünn geschnitten, Feta und Mozarella, büschen Oregano.






Lange Rundwanderung im Bradenholz bei Fahrenhorst gemacht. Traumhaftes Gebiet!






Tour de France

Als die Spitzengruppe von einem Zitronenfalter überholt wurde,
gaben viele Radfahrer das Rennen auf.

(Günter Grass)








Heute um 9 Uhr 15 Online-Termin bei Fielmann, neue Lesebrille abholen.
Da wirste durch die Glastür im Seiteneingang geschleust, langer Flur mit Abstandsmarkierungen, am Ende ein kleiner Tresen, Händedesinfektion usw., ein adrett verkleideter junger Optikergehilfe begrüßt freundlich, "Haben Sie einen Termin?", "Ja", "Dann bitte in die erste Etage". Ich fühlte mich wie Lady Di bei der Hochzeitszeremonie, schöön!






Besonders gefallen hat mir die Leere, eine prachtvolle Leere. Meinetwegen können die alles abreißen und ein Biotop für Teichmolche, Laubfrösche und Feuersalamander anlegen - aber auf mich hört eh keiner. Der Dom dürfte natürlich stehenbleiben, wegen der Religionsfreiheit, logo.


Danach bei Bodes meine Stinte gekauft. Endlich sind sie da! 




Wenn man sich keinen ans Ohr hält, dann darf man die auch während der Fahrt essen ...










Am Unisee auf etwas Unglaubliches gestoßen:
Ein Welpe, ein Entlebucher-Bulldogge-Mischling! Ja gibt´s denn das?!








Anschließend mit Cleo einen Dreieinhalb-Stunden-Gang gemacht, Uniwildnis, Kuhgraben, Kreuzdeich, Kuhweidenweg, Hollerland, Unigelände, Stadtwald.
Gegen Mittag waren sie wieder unterwegs, scharenweise, Spazierer, Radler, Jogger. Die meisten machen mir einen entfremdeten Eindruck, naturirritiert sozusagen, vom verbliebenen Ich weiter entfernt als der Habicht vom Mond. Die halten alles unterm Horizont für ´ne Fototapete.


😅😅😅