Dienstag, 1. Juni 2021

Juni

 



Dahinten, wo der Himmel auf die Erde knallt, 
da wartet schon das nächste große Glück ...



Langen Gang um´s Pennigbüttler Moor gemacht. Sommerlicher Vormittag, satte 25 Grad. Der Gang gestaltete sich länger als gedacht, um die viereinhalb Stunden, weil ein Weg total abgesoffen war und wir den Versuch ohne Schuhe mit hochgekrempelter Hose wegen des Untergrundes aus Schotter doch abbrechen mussten. Also zurück wie gekommen, bei der schönen Landschaft kein großes Problem.





Schwarze Hunde scheinen Wärmespeicher zu sein. Bei Sonne und 25 Grad nutzt Cleo jeden Schatten zum kurzem Bauchkühlen. Idealerweise wird zwischendurch, wo´s möglich ist, ein Bad genommen. Mit nassem Fell läuft´s natürlich richtig gut!





Als wir vor paar Tagen unten am Lesumdeich langfuhren, eine schmale Straße mit vielen uneinsehbaren Kurven, die ein angemessen mäßiges Tempo nahelegen, da hatten wir wieder mal einen Idioten bzw. eine Idiotin drängelnd hinter uns, man kennt das ja. Und da ersponnen wir die Idee einer LED-Laufschrift im Heckfenster: 
Guten Tag, besuchen Sie uns doch gerne samstags zwischen 18 und 20 Uhr. Da kommen immer alle, die uns am Arsch lecken können. Bringen Sie sich ein Getränk und was zum Knabbern mit, es kann dauern, die Schlange ist meistens recht lang!





Samstag, 5ter Juni

"Heute beginnt der Tag zwischen Elbe und Weser noch mit zeitweiligem Sonnenschein, während es im Emsland und Oldenburger Münsterland bereits in der Früh erste kräftige Schauer und Gewitter gibt, die sich am am Vormittag zur Weser und bis zu den Inseln sowie im weiteren Tagesverlauf bis zu Elbe hin ausbreiten. Dabei besteht Unwettergefahr vor allem durch anhaltendem Starkregen und Niederschlagsmengen um 40 l/qm in kurzer Zeit, Hagel bis 2 cm und stürmische Böen! Auch lokale Überschwemmungen können nicht ausgeschlossen werden! Die Luft erwärmt sich auf 21 Grad in Emden, 24 Grad in Bremen bis 27 Grad in Stade. Auf den Inseln bleibt es mit 17 bis 19 Grad kühler."

(Quelle: butenunbinnen.de)

Und gestern war´s so mediteran 😉. Hatte jobmäßig im "Viertel" zu tun, und da saßen sie wieder vor den gastronomischen Kleinbetrieben, die Profiteure einer Inzidenz unter 30. Das bunte Leben war zurück, wuseln, shoppen, Cappuccino!!!
Auch wenn ich nicht das geringste Verlangen habe, mich an diesem Treiben zu beteiligen - schön war´s, gute Laune hat´s gemacht, Tristesse ade! Irgendwie ist man ja doch Mensch ...









Sonntag, Wahl in Sachsen-Anhalt:
Demokratie siegt, AfD verliert. 
Tag der Freude für alle Demokraten. 
Heute Abend ist der Baerbock-Zug entgleist.

 (Drei Kommentare, nicht von mir)





So, Frühstück, dann wird der Tag abgespult, Pflicht und Kür, mit guter Haltungsnote und erstklassig im Ausdruck:
 Ochtumgang, Ikea, Lindt Outlet, Woll SB, Neuhelgoland Hamme (Cleo ist geschwommen wie Marc Spitz bei den Olympischen Spielen 1972), Feinkost Hannig (Obst, Gemüse), Stadtbibliothek, Rewe. Was vom Tage übrig blieb ist privat.









Über die Entstehung des Blauen entwickelten Künstler und Gelehrte in historischen farbphysikalischen Abhandlungen seit dem Mittelalter unterschiedliche Theorien. So beschrieb Leonardo da Vinci im Buch von der Malerei Wesen und Wirkung des Blau als immateriell. Keine Farbe der Luft, sondern eine metaphysische Mischung des Sonnenlichts mit der Schwärze der Weltfinsternis.






Sonntag, ein ziemlich warmer Tag, sehr sonnenhaltig, bei der leichten Weserbrise aber noch angenehm. Über drei Stunden sind wir dem trivialen Leben davongelaufen, dann nochmal Spargel, bald kommen die Kaemena-Erdbeeren zum Selberpflücken!










Heute zum Beispiel sind 35 Grad im Schatten. 

Das ist nicht kalt, Neuhelgoland ist angesagt, wegen der Landschaft, der relativen Einsamkeit und natürlich der Hamme! Von so einer Wasserqualität träumt jeder Hund. Die erste Hälfte des Rundgangs findet eigentlich im Wasser statt. Jede sich bietende Einstiegsmöglichkeit wird von Cleo als solche genutzt, sie ist schwimmäßig wieder voll drauf. Das ist schön, muss allerdings gehändelt werden, sonst greift die Sucht, dann kann´s nervig sein.


In den letzten zwei Wochen hatten wir immer mal eine Zecke, meist schnell entdeckt und gezogen. Da sehen wir noch kein giftforderndes Problem (wie in den letzten Jahren auch nicht). Für den Fall der Fälle steht Melaflon-Spray im Badschränkchen.










Offtopic:

Nun bastel ich seit Tagen daran rum. Woran? Daran, daß die Videos auf meinen Geräten, z.B. am PC, wunderbar scharf und schön aussehen. Nur nach dem Upload zu YouTube kommen sie dann überaus mäßig, eigentlich beschissen rüber. Das ist nicht wichtig. Es gibt nur wenig Wichtiges im Leben, natürlich. Aber manchmal, und das ist ungewöhnlich für mich, entwickelt sich im tiefsten Innern ein gewisser Ehrgeiz bzgl. der Lösung des Problems. Und da ich das Digitale nicht in meinen Genen habe (wie die bedauernswerte neue Generation), bedeutet das: Arbeit, Zeitaufwand, versuchen an Informationen zu kommen, die ich verstehen kann. Bei Videos ist das Zauberwort "rendern" (englisch), meint die Verarbeitung mit speziellen Programmen nach gewissen Parametern usw.

Nun bin ich zumindest so weit in die alberne Materie eingedrungen, daß beispielsweise bei diesem Filmchen (in der Vollbildwiedergabe) nur die ersten 17 Sekunden mistig sind. Warum? Keine Ahnung, ich weiß nicht mal genau, wie ich überhaupt soweit gekommen bin, hahaha!







18. Juni, ein Freitag

Inzidenzwert Stadt Bremen 6,7 - das ist gut, sehr gut!
Wetter und Temperaturen heute leicht über der Grenze des Erträglichen bei 33 Grad. 





Der Bremer Keramik-Markt

Endlich isser wieder da! Mit unproblematischer Registrierung (Name, Anschrift, man könnte auch was erfinden) und Maske kann man an den 45 Ausstellern vorbeischlendern, kucken, kaufen. Macht Spaß, Gebranntes aus Ton finden wir gut.






Sonntag

Heute Vormittag ziehen dichte Wolken mit schauerartigem Regen über die Nordsee und das Alte Land nordwärts ab. Dahinter beruhigt sich das Wetter und die Sonne gewinnt bei auflockernden Wolken mehr und mehr die Oberhand und Regen bleibt dabei die Ausnahme. Dazu ist es schwülwarm bei Höchstwerten von 25 Grad in Leer, 28 Grad in Bremen bis 30 Grad in der Verdener Heide, auf den Ostfriesischen Inseln sind es 22 bis 24 Grad.

Heute weht abgesehen von einzelnen Gewitterböen meist schwacher bis mäßiger südöstlicher Wind, der im Tagesverlauf über Süd auf West dreht. Am Abend kommt er dann aus Nordwest bis Nord.

(Quelle: butenunbinnen.de)





Ein Wind
kommt von Süd und zieht mich hinaus auf See.
Mein Kind
sei nicht traurig tut auch der Abschied weh ...






Nur fliegen ist schöner.



Was macht eine Erdbeere zu einer besonderen Erdbeere? 
Sicher die Frische. Aber Geschmack und Aroma sind vor allem eine Frage der Züchtung. Nun sollte man meinen, Erdbeeren werden immer auf guten Geschmack gezüchtet. Das ist aber eher die seltene Ausnahme...!

 Auf den großen Feldern im In- und Ausland wachsen zum größten Teil Erdbeersorten, die mit dem einzigen Ziel gezüchtet wurden,  dass sie transportfest und lange haltbat sind. Sie müssen einen hohen Ertrag bringen und auch nach Tagen noch gut aussehen. Ob sie aber auch schmecken, darauf kam es den Züchtern im Auftrag des Handels nicht so an.

 Man kann eben nicht alles haben...!

(Quelle: hof-kaemena.de)


Natürlich ist das keine Werbung, es geht ausnahmsweise mal um eine Weltanschauung 😉






Hummel Hermann, Biene Maja, Zecke Adolf.
Insekten sind wichtig und meistens faszinierend bei näherer Betrachtung. Es gibt Ausnahmen, z.B. die beiden Zecken, die wir gestern aus Cleo gedreht haben (ich weiß doch, daß diese Unsympathen kein Gewinde haben, aber wir drehen trotzdem, hat Tradition).














Wenn der Weg unendlich scheint und plötzlich nichts mehr gehen will, gerade dann darfst du nicht zaudern.

(Dag Hammarskjöld)






Aldi will nun bis 2025 vollständig auf Fleisch aus der Haltungsform 1 verzichten. Ein Jahr später soll dann ein Drittel des Fleischs bei Aldi aus den Stufen 3 und 4 kommen. Bis 2030 soll bei Aldi dann kein Fleisch der beiden unteren Haltungsstufen zu kaufen sein. Die Pläne gelten für Frischfleisch wie Steaks oder Gehacktes von Rind, Schwein, Hähnchen oder Pute. Internationale Spezialitäten und Tiefkühlfleisch sind von der Regel ausgenommen. Auch für die Herkunft von verarbeitetem Fleisch, etwa in Wurst oder Fertiggerichten, gilt die Neuerung nicht.


Quelle: ntv.de, hny/dpa





Ach ja, da soll die Kundschaft mit latenten Gewissensbissen bei der Stange gehalten werden, mehr ist das nicht. Das Leiden der Tiere unter den Menschen geht weiter, und weiter, und weiter ...

Wie ist das eigentlich gewissenstechnisch bei Hundebesitzern?
Hunde sind primär Fleischfresser, können zwar vieles verwerten, aber unter die Pflanzenfresser fallen sie ganz sicher nicht. Zeitgeistige Modeerscheinungen fanatischer Gutmenschen. seinen Hund vegan zu ernähren, halte ich für irrwitzig und nicht weniger egozentriert wie das Ganze-Kerle-Insistieren auf die tägliche Fleischration, gerne auch gegen jede Vernunft.

Wenn ich also einen Hund haben möchte, dann werde ich mich schuldig machen, mitschuldig, am überwiegend industriellen Abschlachten von Tieren. Etwas abgemildert verliefe die Anklage vor dem Jüngsten Gericht dann bei echten Biofleischverfütterern und (ich erwähne es ungern) bei Wildfleisch aus der Jagd. Tiere dieser Provenienz haben gemeinhin ein besseres Leben und einen anständigeren Tod.

Was macht der reflektierte Hundebesitzer also mit seinem Dilemma?
Vermutlich versucht er wie alle anderen auch, besser auszusehen als er aussieht, nach verwischenden Rechtfertigungen zu haschen oder verträumte Baerböckchen-Weltanschauungen zu kreieren.
Ich bin ja kein Apologet des Fanatismus. Ich bevorzuge es, meine Zweifel zuzulassen und wenn´s klappt auch auszuhalten. Ob begrifflich nun abgewetzt oder nicht: In Relationen setzen ist mein Zauberwort. Der durchschnittliche Fleischkonsum 2020 in Deutschland liegt bei 70 kg pro Person (da sind Säuglinge und zahnlose Greise wohl mitgerechnet, naja ...). Meine Frau und ich würden demnach mindestens 140 kg gequältes Fleisch im Jahr verputzen. Cleo bekommt täglich 200 g Muskelfleisch, das sind 73 kg auf´s Jahr gerechnet. Weil Pansen, Innereien und geschredderter Entenrücken in der Humanstatistik eher nicht enthalten sind, ist meine Berechnung nicht unerlaubt geschönt, denke ich.
Da Frauli und ihr Gatte kein Fleisch essen (Fisch schon, einmal die Woche, darum und weil mir ideologische Sammelbegriffe ein Gräuel sind, nenne ich uns nicht Vegetarier, so einfach ist das), da wir also folglich keine gemeinsamen 140 kg verzehren, sondern lediglich unser Hund die Hälfte davon, ist das schon eine ganz gute Relation. Wir fahren auch gern mit dem Auto, nicht zum Zigarettenholen, denn wir rauchen nicht, dafür im Rahmen einer wirklichkeitsaffinen Abgasvorgabe. Wir fliegen auch nicht, weder mit dem Flugzeug noch aus der Kneipe (denn saufen und Stammtisch nein danke). Wir kaufen uns selbstverständlich nicht ständig neue Klamotten, und wenn, dann sind die heile, neu, nicht schon zerrissen oder gelöchert an der Kasse. Genauso sinnhaft heizen wir, verballern nicht tausende Liter klaren Wassers in den Schwimmpool oder auf den ständig und stromverbrauchend gemähten Rasen. Nein, das alles tun wir nicht. Unser Obst und Gemüse kommt zu 90% aus deutschen Regionen, unser Gelber Sack braucht lange, bis er voll ist. Wir nehmen nur soviel biologisches Waschmittel wie tatsächlich nötig, und was der Weisse Riese sagt ist uns wurscht, vegetarische Wurscht, logo.

Dafür haben wir einen Hund, man kann auch mehrere haben oder noch eine Katze oder paar Wellensittiche. Und der wird gefüttert, wie es sich für einen Hund gehört.

Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, daß wir keine Daunen aus Lebendrupf in den Kissen haben und niemals Chinapelz am Kragen. Gut. Übrigens geht mir der Löw, Jogi, so dermaßen auf den Zeiger, seit Jahren, und dabei hab ich kein Interesse an Fußball und auch keine Ahnung, aber trotzdem, dieser teildebile Taktiker, die bedauernswerte Mannschaft würde ohne Taktik vermutlich besser spielen, aber nein, Taktik, Ticktack aus dem Sack, und dann bei den Interviews, furchtbar dieses Brauchtumsgeschwafel von Moral, entsetzlich auch dieser Gesichtsausdruck, wie ein alternder Basset nach erfolgloser Suche, keinen Knochen gefunden, kein Tor geschossen, wie trostlos ist das Leben eines Bundestrainers ...






Das ganze Leben ist ein Quiz, 
und wir sind nur die Kandidaten ...








Montag,
heute kommt der Anlageninstallateur für Sanitärtechnik, früher war das der Klempner, und baut uns eine neue Mischbatterie über der Badewanne an. Alle 20 Jahre mal was Modernes, man gönnt sich ja sonst nix. Das Zeitfenster liegt zwischen 10 bis 14 Uhr, kleiner ging´s nicht, leider, denn ich warte sonst bestenfalls auf Bananen ...

Da bot sich die Zahn- und Pfotenpflege bei Cleo an. Die Ballen mit Ballistol Aninmal-Öl poliert und erwartungsvoll mit dem passenden Instrument ran ans Mäulchen ... Große Enttäuschung, hahaha, da gab´s nix zum Abkratzen, Cleo ist zahnsteinfrei, vielleicht mal der Hauch eines weichen Belags, that´s all, wir danken dem guten pH-Wert, thank you!






Isser nich schön? Doch, das isser. Kunst ist das, Kunst am Hahn.
Klassische männliche Form, schlicht getreu dem Bauhaus-Credo: Form follows function.
Dazu der Schlauch aus dem wohl kühlsten Material der Neuzeit: Edelstahl. 
Überzogen mit einer transparenten Kunststoffhülle, die an haptischer Wärme ihresgleichen kaum finden wird.


😉







Frühstück, heute mit Süßkartoffelpüree, Petersilie und dem obligatorischen Fleischmix.




(Übrigens ist Frankreich raus, heute abend verliert Deutschland)







Unser Wildblumenbalkon steht in voller Pracht










Meine teure Gattin hat sich einen langgehegten Wunsch erfüllt: Einen barocken Kaffeebecher mit viel Gold.
Eine Töpferei in Bad Bevensen wurde beauftragt, es dauerte vier Wochen, dann kam er und kostete mehr als ich bisher in die Rentenversicherung eingezahlt habe.           
Natürlich hat er jetzt seinen eigenen Alleinplatz auf dem kleinen Glasregal in der Küche und ich darf ihn niemals spülen, niemals! Wenn ich den kaputt mache, dann gibt mich Frauli zur Adoption frei, und das will ich nicht, jetzt nicht mehr ...
Allein schon beim Tragen vom Wohnzimmer in die Küche zittern mir die Ellenbögen und ich fühle mich wie Yves Montant im Film von 1953, Lohn der Angst, in dem vier Männer auf zwei Lastwagen das hochexplosive Nitroglyzerin durch den südamerikanischen Dschungel fahren, nur ein Laster erreicht das Ziel.