Sonntag, 1. August 2021

August

 



Verbindungsweg Teufelsmoor-Verlüßmoor.

Gut anderthalb Stunden durch wirklich zauberhafte Landschaft, 
wie auf einer kilometerlangen Ikea-Matratze, 
diesen von der EU mitfinanzierten Moorweg abgegangen.


O schaurig ist´s über´s Moor zu gehn,
wenn es wimmelt vom Heiderauche.
Sich wie Phantome die Dünste drehn,
und die Ranke häkelt am Strauche.
Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,
wenn aus der Spalte es zischt und singt.
O schaurig ist´s über´s Moor zu gehn,
wenn das Röhricht knistert im Hauche!

(Aus Der Knabe im Moor, Annette von Droste-Hülshoff, 1842)






Was gibt´s Schöneres als einen Hund, der gleichmäßig belastend auf seinen vier Beinen steht. Momentan hat Cleo sich vorne rechts etwas gestaucht oder gezerrt und lahmt mal mehr mal weniger. Sie ist am Maisfeld langgesaust und auf den Absatz zum Weg getreten, im vollen Galopp, das ist nicht gut. Nun kriegt sie Traumeel Tabs, Retterspitzwickel und wird geschont die nächsten Tage. Dann schau´n wir mal, wird schon wieder.



Sonntag, Cleo hat sich gut erholt, noch ein paar Tage im Schongang, dann ist alles wieder gut. Und darüber sind wir sehr froh.






Es gibt ein wirklich aussergewöhnliches Buch von Samantha Weinberg.
 Der Quastenflosser: Die abenteuerliche Geschichte der Entdeckung eines seit 70 Millionen Jahren vermeintlich ausgestorbenen Tieres.

Wer auf die Schnelle wissen möchte, worum´s geht, hier mal klicken und lesen.



Wir jedenfalls waren fasziniert und mussten dem Quastenflosser huldigen, ein Linolschnitt bot sich an.






In Linol schneiden und drucken macht großen Spaß! Erst die Idee, dann der Entwurf, das spiegelverkehrte Übertragen auf die Platte, das herrlich mühsame Ausschneiden (da ist Frauli virtuos drin) und dann der erste Probedruck, das gespannt langsame Abheben des Papiers von der Platte - WOW!











"Hitzewellen, Dürren, Starkregen: Schon in neun Jahren könnte der Anstieg der globalen Mitteltemperatur 1,5 Grad überschreiten, prognostiziert der Weltklimarat - und warnt vor nie erreichten Extremwetterereignissen. Mit den derzeit angestrebten Klimaschutz-Maßnahmen sei die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten.

Einige Auswirkungen der Erderwärmung wie der Anstieg der Meeresspiegel und das Schmelzen der Gletscher sind laut Weltklimarat bereits heute "unumkehrbar". Selbst bei einer drastischen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen würden die Meeresspiegel weiter ansteigen und "für Tausende Jahre erhöht bleiben", heißt es im IPCC-Bericht. Die Meeresspiegel könnten demnach bis zum Jahr 2100 um bis zu einen Meter steigen."

(Quelle: ntv.de, hny/AFP/rts)




Tja, so ist die Lage, die Wirklichkeit, die Realität. Wer nicht zu den Spinnerten gehört, dem ist das lange schon klar. Wobei mir jedesmal wieder Schauer des Kopfschüttels den Rücken runterlaufen, wenn ich Sätze wie diesen höre: Wir müssen unsere Erde retten! Wir müssen, wir können und wir brauchen da nix retten. Wir können diesen Planeten nicht zerstören, wir können auch die Natur, die Evolution, diese Kraft, die unaufhaltsam Leben hervorbringt, nicht stoppen. Wir können lediglich unsere eigenen Lebensgrundlagen zerstören (Wald- und Artensterben zähle ich dazu). Das tun wir, das tun wir gründlich, niemand wird uns aufhalten, wir werden aussterben. Und dann wird sich diese Erde einmal schütteln, vielleicht rülpsen, und dann geht´s weiter. Voraussichtlich besser weiter, denn die Evolution macht niemals denselben Fehler zweimal, der Mensch wird nicht wieder auftauchen, genauso wenig wie die Dinosaurier, gut so. 

Allerdings wird das noch etwas dauern, mit 2030 hat das nix zu tun. Aber es wird so kommen, ganz sicher, ein natürlicher Vorgang. Norman MacLeod hat das in seinem Buch Arten sterben beschrieben. In den letzten 541 Millionen Jahren Erdgeschichte hat es schon fünf große Aussterben gegeben. Und nach jedem dieser fünf "Weltuntergänge" hat sich die globale Diversität des Lebens auf der Erde nicht nur erholt - es wurde immer ein bisschen besser!

Lassen wir uns nicht von den Kindern der jeweils neuen Generation unter Druck setzen, tanzen wir nicht um blödgesichtige Goldene Kälber aus Schweden. Lassen wir erwachsene Realisten unseren Untergang so erträglich wie möglich gestalten.






In einigen Rezepten tauchte als Gewürz "Piment" auf. Konnten wir erstmal wenig mit anfangen, gab´s auch nirgends zu kaufen.
Jetzt hamers bestellt. Sehr gut, eine Messerspitze (oder zwei) in die Gemüsepfanne (mach ich nachher, heute mit Naturreis) und man bekommt eine unterschwellige angenehme Schärfe, lecker!






Mein Hund, mein Auto, mein Glaube an Gerechtigkeit.




Off topic:

Strom ist teuer mit steigender Tendenz. Man kann ´ne Menge Geld sparen, wenn man einmal jährlich sich vorher einen Überblick verschaffend den Anbieter wechselt. Natürlich die Kündigungsfrist (meistens sechs Wochen vor Ablauf) im Auge. Das macht Sinn, denn die Anbieter erhöhen im zweiten Jahr kräftig die Preise, oft unbemerkt. Ausserdem gibt´s den Bonus bzw. die Boni (meistens gibt´s zweimal Zaster, einmal paar Wochen nach Abschluss, dann noch einen nach Ablauf des ersten Jahres) vom neuen Anbieter.
Gut, das praktiziere ich seit Jahren, ist nicht schwierig, man muss nicht mal selbst kündigen. Überwiegend werden dazu die Vergleichsportale wie Verivox, Check24 usw. benutzt. So auch von mir.

Dann stieß ich bei Stiftung Warentest auf Stromwechselservices im Test, hier mal klickenEine Offenbarung! Einfacher geht´s nimmer, seriöser auch nicht, schwarze Schafe (die gibt´s natürlich auch unter Stromanbietern) werden aussortiert bzw. benannt. Bei Anmeldung wird man per Mail über den nächsten Wechsel informiert, wird nicht mehr über´n Tisch gezogen und spart Kohle ohne Ende, hahaha.

Ich hab mich für SwitchUp.de entschieden, wunderbare Leute da!








Ich möchte kurz klugscheißen und werde mit der Verachtung dafür leben, kein Problem. Es geht um´s Foto machen, um das fotografieren seines Hundes im Speziellen.

Wenn ich mir die liebevoll gestalteten Bilder von Hunden im Internet anschaue, dann sind viele büschen verzeichnet, Hunde mit grotesken Gesichtern, dicken Nasen und kleinen Folgekörpern. Das ist natürlich lustig – wenn´s lustig gemeint sein soll. Wenn´s nicht lustig sein soll, dann sollte man eine Einstellung ändern. Keine innere, nix Psychologisches, nein, eine Zoomeinstellung.

Bei den analogen, wundervollen Spiegelreflexkameras (mit Wechselobjektiven von Weitwinkel bis Extremtele) aus meiner Jugendzeit (BRÜLL!) gab´s immer das Standardobjektiv mit 50 mm Brennweite. Es geht dabei um den Blickwinkel, den Bildausschnitt. Unter 50mm ist Weitwinkel mit großem Bildausschnitt. Über 50mm ist Tele mit kleinem Bildausschnitt. Das Standardobjektiv entspricht mit seinen 50mm dem Blickwinkel des menschlichen Auges – so, wie wir unseren Hund sehen, wenn er vor uns sitzt.

Dicke Nasen und verzerrte Proportionen sind auf eine Weitwinkeleinstellung zurückzuführen, haben also nichts mit der nahen Entfernung zu tun.

Früher war´s analog einfach: Man machte solche Aufnahmen mit dem Standardobjektiv und gut war´s. Heute wird digital geknipst, mit Handy oder Kompaktkamera. So, und nun wird’s kompliziert (aber keine Angst, wird’s dann doch nicht). Die analogen 50mm Standard auf die Digicam umzurechnen ist nicht jedermanns Sache. Da muss man den jeweiligen Bildsensor kennen und den Crop-Faktor errechnen und so weiter. Ich hab da keine Lust zu, ich will einfach nur meinen Hund mit normaler Standardnase fotografisch abbilden, mehr nicht. Was tun? Bei meiner Kompaktdigitalen hab ich einen Balken im Display, der sich beim Zoomen zwischen links W (Weitwinkel) und rechts T (Teleobjektiv) bewegt. Meist liegt der von uns gesuchte Standardblickwinkel inner Mitte, oder leicht davor. Man probiert das mal aus, merkt sich die Einstellung und macht nur lustige Fotos, wenn man es will, sonst eben nicht.

Bei Handykameras bleibt mir als berechnungsträgem, milieugeschädigtem Einzelgänger nur das kurze Ausprobieren, mit welcher Zoomeinstellung ich ein „normales“ Hundefoto machen kann.

So, vielleicht gibt’s bei dem einen oder anderen jetzt den Aha-Effekt, wär ja schön. Ach so, fast vergessen zu erwähnen. Bei Portaitaufnahmen mit Standardbrennweite muss ich büschen weiter weg vom Hundi, aber ich seh ja den Bildausschnitt.







Neuer Kaffee-Pott vom Töpfermarkt in Varel.











Irgendetwas, aber kein Rhabarber.

Heute Vormittag bei frühherbstlichem Normalwetter mal wieder durch Bürgerpark und Stadtwald geschlendert. Anner langen Leine, wegen der Rehe. Auf ein Dutzend wird die Population hier wohl gehalten (hab ich mal gehört), man sieht öfter ein Rehlein, auch am Tag, sind ja an Spaziergänger gewöhnt. Aber das Abschnüffeln der romantischen kleinen Wege findet Cleo ganz nett. Anderthalb bis zwei Stunden ist man unterwegs. Es ist der "Wald" meiner Kindheit. Sonntagsvormittag mit Pa bei gutem Wetter durch´n Park, bei schlechtem ins Überseemuseum. Keine aufregende Kindheit, war aber ganz okay so.






Das Gelassenheitsgebet:
 „Gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann.
 Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. 
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“



Wochenendeinkauf gemacht. Auch an den Kassen hat der allgemeine Irrsinn längst um sich gegriffen. Seit die hauchdünnen Obst- und Gemüseeinpacktüten nun auch zum Symbol unserer Wegwerfgesellschaft gemacht wurden, quälen sich die Leute mit diesen bräunlich sperrigen Papiertüten rum, obwohl die gesamtökologisch nicht besser als normale Kunststofftüten sind, so der NABU.

Egal, es geht um´s Gutmenschenprinzip, nicht um Sinn und Verstand. Immer öfter kommt nun die Hardcore-Variante zum Einsatz, ganz auf´s Verpacken zu verzichten. Die Weltretter legen ihr Obst und Gemüse direkt auf´s Band. Dass so ein Warentransportband im Supermarkt keimbelasteter als jedes Bahnhofpissoir sein kann, wird wie vieles andere heutzutage weggeleugnet.

Selbst vage Erinnerungen an den EHEC-Ausbruch vor zehn Jahren kommen nicht auf. Ursächlich waren wohl mit Gülle in Kontakt gekommene Gurken, Sprossen usw., und um sich mit EHEC durch verunreinigtes Wasser anzustecken ist nur eine sehr geringe Anzahl (etwa 100) an Bakterien nötig. Aktuell sind die Hygienemaßnahmen gegen Corona trendführend. 

Es gibt also einige gute Gründe dafür, seine Tomaten oder Äpfel oder den guten alten Kopfsalat nicht einfach auf´s Band zu legen. Geht den Ökopanikern alles am Arsch vorbei. Den Leergutbon zwischen den Lippen zur Freude der Kassiererin, nochmal kurz auf die EC-Card geniest und ab nach Hause, mit dem Lastenrad, aggressiv den Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung missachtend. Luschtig sind sie schon. Und eilig hamsis, jeder Tag zählt! 

Obwohl der Kohleausstieg für Deutschland bis 2038 geplant ist. Laut europäischem Klimagesetz will die EU bis 2050 klimaneutral sein. Für Frankreich ist dieses Vorhaben ohne Kernkraftwerke nicht zu erreichen. Frankreich deckt weiter mehr als 70 Prozent seines Energiebedarfs durch Atomkraft, der höchste Anteil weltweit, noch vor den USA. Durch das Wirtschaftswachstum in Asien steigt der Kohlekonsum weiter kräftig an. Allen voran in China werden gerade neue Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 200 Gigawatt gebaut.

Also, Leute, keine Eile, ganz ruhig im Hier und Jetzt. Positiv denken. Und immer schön die Händchen waschen, nech!





Malaga, Amarena Kirsch, Pfirsich Maracuja, Stracciatella.



Macht die EU einen weiteren Griff ins Klo mit ihrem Antibiotika-Verbot für Tiere? 
Ist das Leben unserer Haustiere in Gefahr?






Nettes Wandbild, Unterführung, Pennigbüttel.







„Es gibt schlimmere Dinge im Leben als den Tod. 
Haben Sie jemals einen Abend mit einem Versicherungsvertreter verbracht?“

(Woody Allen)




La donna è mobile (Giuseppe Verdi, Rigoletto):
Die Frau ist launisch, wie Federn im Wind ...

Cleo, ein Hund zwar, ist das auch, durchaus. Cleo ist die Königin der Stimmungsschwankungen. Immer und überall, rund um die Uhr, jahreszeitenunabhängig. Dabei sind ihr Kausalitäten völlig wurscht, es scheint für sie keinen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung zu geben. Kreativ bis zum Wahnsinn, wahnsinnig kreativ. 

Obwohl wir natürlich mit ihren Affekten und Unberechenbarkeiten vertraut sind, wird sie dadurch nicht berechenbarer. Die Palette ihrer Nervensägereien ist einfach zu verschmiert. Da müsste ein Profi ran, ein Studierter, ein Neurologe, ein Allgemeinarzt für Gemütserkrankungen, jemand mit Kenntnissen im Umgang mit depressiven Hooligans oder paranoiden Kleptomanen. Ein Schamane wäre gut, ein Hellseher oder Wahrsager, nein, kein Wahrsager, die sind zu unzuverlässig, verspäten sich ständig, Unpünktlichkeit ist Mist. Jemand Zuverlässiges mit viel Empathie, so eine Mischung aus Jan Hofer und Witta Pohl vielleicht. Oder Martin Rütter? Ach was, der macht doch nix mehr mit Hunden, der will nach New York, Broadway, immer den roten Teppichen nach, also der ist auch raus. So eine  Führungspersönlich, ein Macher aus der Politik, ja, das könnte klappen. Laschet, genau, Laschet ist der Richtige für Cleo´s Launen. Der hat Humor, ein stattlicher Mann, sieht gut aus, trittsicher auf allen Untergründen, legt sich in jede Kurve, erntet viel Beifall selbst wenn´s regnet. Doch, doch, ich bin überzeugt, den nehmen wir. Oder was meinst du, Cleo? Nö? Machen wir´s doch lieber selbst? Gut, machen wir. Gestern war die Welt noch eckig, heute ist sie kugelrund, läuft!