Sonntag, 1. Mai 2022

Der Mai ist gekommen

 



Komm mit, Seelchen, es ist Mai ...








Nimm Platz, Rita, vornehm geht die Welt zu Grunde.






Ein interessantes Foto. Was ist zu sehen? Issis gestellt, arrangiert nach den Vorstellungen des Fotografierenden? Wie empfindet ein Psychologe die kirchenbanktypische Händehaltung der Sitzenden? Ist da Andacht im Spiel? Was denkt der Hund? Denkt er überhaupt? Eher nicht. Hunde müssen nicht denken, Hund sind einfach da. Sie wollen keinen Eindruck hinterlassen, sie bespiegeln sich nicht selbst. Haben Hunde eine Moral? Bestimmt haben sie eine, ihre eigene. Moralisch ist, wonach es mir gut geht. Eine ehrliche Moral. Warum hat die Bank blaue Beine? Wer entscheidet das eigentlich? Gibt´s da ´ne Verordnung? Lavendelblau, seemannsgarnblau? Warum nicht grünspechtfarben? Die Mauersegler träumen nicht. Schade. Naja, wie gesagt, ein interessantes Foto.






Ist das nicht Boris Becker?
Ah geh, das ist Cleo, die sitzt doch vor dem Gitter ...








Morgenstund hat Gold im Mund. Stimmt schon, meistens.

Wenn wir die Höhle der Federn (kein Lebendrupf, muss ich doch nicht erwähnen, nech!) verlassen haben, um den Anbruch eines neuen Tages zu erleben, der die Welt mit Licht erfüllt, dann dösen Cleo und ich uns noch etwas wach, auf´m Teppich. Der Schlafanzug ist übrigens von Schiesser, BRÜLL. Frauli wirkt währenddessen in der Kombüse zum Zwecke einer Frühstückszubereitung, Ah, höre ich Alice Schwarzer sich entrüsten, welch ein antiquiertes Rollenverständnis, übelst ... Naja, Frau Schwarzer hatte ihre Zeit, ist ok., aber im Gegensatz zum guten Wein, der ja bekanntlich mit den Jahren immer besser wird, tritt Frau Schwarzer auf der Stelle, läuft unbeirrt weiter im Hamsterrad ihres Weltbildes, fernab der Wirklichkeit. Was gibt´s denn zum Frühstück? Bis auf wenige Ausnahmen, Ostern oder so, dominieren zwei Varianten: Ein selbst zusammengestelltes Müsli oder ein Schälchen Quark-Joghurt mit Obst, Löffelchen Leinöl, Akazienhonig darf natürlich nicht fehlen. 

Beim Zeus, jetzt bin ich doch tatsächlich eben ans Fenster gegangen, um die rechte Jalousie einen halben Zentimeter in der Waage nachzuregulieren. Von meiner eigenen Spießigkeit wie vor den Kopf geschlagen, falle ich zurück in den Sessel. Entsetzlich, was kommt als Nächstes? Waschzwang? Auf dem Gehweh versuchen zu vermeiden, auf Plattenfugen zu treten? Wie weit man im Grunde von dem entfernt ist, der man zu sein sich wünscht. Ich muss da mit meinem Steuerberater mal drüber reden. Der macht mir einen in sich ruhenden Eindruck. Andererseits werden die meisten Amokläufer von ihren Nachbarn als zuvorkommend und höflich eingeschätzt. 

Gut, gut, gleich geht´s in den Tag, der muss gelebt werden, logo. Werden an die Hamme fahren, zum Schwimmen. Also, Cleo schwimmt, ich bin der Trainer. Auf´m Heimweg darf ich die Interdentabürstchen von Rossmann nicht vergessen zu kaufen. Einweg, die sind wunderbar, knicken nicht so leicht um. Pfand gibt´s leider nicht drauf,. Das versaut natürlich meinen CO2-Fußabdruck. Was soll´s, dann fahr ich nachher ab 30 im fünften Gang, läuft schon ...






Der "Verbotene Garten" ist besonders interessant.







Die komplette Familie des Wilfpferd-Projekts im Werderland.
Links der Hengst, dann die drei Stuten mit ihren neuen Fohlen. Der Nachwuchs der hinteren Stute ist erst wenige Tage alt und liegt im Gras, leider nicht zu fotografieren.




Dieses Hengst-Fohlen ist ein echter Tausendsassa, macht lauter lustige Sachen.




Deichpause, ziemlich warm heute.




Margeriten so weit das Auge reicht, toll.







Längeren Vormittagsgang im Gebiet zwischen Moordamm und Südarm vor Fischerhude gemacht. Es wurde recht warm, sonnig und schwül. Die Kühe suchen Schatten, und weil ein nicht ganz ignoranter Bauer paar Bäume auf der Weide belassen hatte, fanden sie den auch.




Kleine dicke schwarze Hunde wie Entlebucher, genetisch in verschneiten Schweizer Kantonen angesiedelt, sind wahrlich keine Sonnenanbeter. Issis richtig sommerlich, dann nutzen sie jeden Schattenplatz zum Bauchkühlen, lassen sich mit größtmöglicher Auflagefläche auf den Boden plumpsen, nach ´ner Minute geht´s dann weiter - zum nächsten Schattenplatz.

Und wie issis mit Flüssigkeitszufuhr? Naja, Graben- oder Pfützenwasser ist tabu, Leptospiren sind gefährlich. Auf längeren Touren ham wir natürlich Wasser und Faltnapf dabei. Aber Cleo säuft unterwegs kaum was. Am Auto angekommen wird ihr wieder frisches Wasser angeboten. Auch das verschmäht sie meistens. Zuhause steht ihr dann das wundervolle Bremer Wasser im noblen Edelstahlnapf zur Verfügung, wird auch links liegengelassen. Aber dann geht Frauli kurz auf den Balkon, um die Wildblumen zu bewässern. Und jetzt ist Cleo hellwach, drängelt sich als erste durch die Balkontür und stürzt sich auf eine der Gießkannen. Da diese stets bis an den Rand gefüllt sind, reicht eine handelsübliche Hundezunge locker aus, um sich den Bauch vollzuschlagen. Gießkannensaufen ist ihr Lieblingshobby, außer lesen und Bierdeckelsammeln. Jeder Jeck ist anders ...

Nun haben gebarfte Hunde einen erheblich besseren Flüssigkeitshaushalt als die bedauernswerten Trockenfutter-Hunde. Denn um den entzogenen Wasseranteil tatsächlich auszugleichen, müsste ein mittelgroßer Hund Bierzeltmengen saufen, und das tut er nicht. Würde er´s tun, wären die Nieren auf Dauer hoffnungslos überstrapaziert, würden Schaden nehmen. Trockenfutter ist eine schlimme Erfindung der Industrie, um mit der gedankenlosen Faulheit durchschnittlicher Hundebesitzer viel Geld zu verdienen. Und dass eine große Zahl (schon im Veterinärstudium lobbymäßig indoktriniert) als späterer Tierarzt so ahnungs- wie gewissenlos die Trockenfütterung anpreist, ist skandalös. Wie vieles in der Tiermedizin.





Werder ist aufgestiegen, jetzt wieder 1. Liga.
Obwohl ich mit Fußball nicht viel am Hut hab´, freut mich das!






Auf´s Foto klicken, bittesehr!






Nein, keine Marienerscheinung - Cleo pausiert. Gestern war´s sommerlich, um die 28 Grad. Eigentlich schön nach dem Winter, man freut sich ja auch, sagt den nächsten Termin beim Therapeuten ab und so. Aber solch Hitze erfordert ein Umdisponieren, einen veränderten Ablauf, man kann nicht einfach in den Tag reinwackeln wie sonst. Die Hundegänge müssen angepasst, reduziert, geplant und verteilt werden. Braucht man am Vormittag die Kondition auf, dann hängste den Nachmittag blöd rum. Und das betrifft Hund und Mensch, ist klar. Ja, ich weiß, jammern auf höchstem Niveau, eigentlich dürfte ich das gar nicht schreiben, nichmal denken. 







Sonntagsgang, Pennigbütteler Moor, zweieinhalb Stunden, 10 km, schönes Wetter.




Teile des Weges waren wieder mal abgesoffen, Moor halt. 
Diesmal gab´s auch an den Rändern keine trockene Chance.