Freitag, 1. Dezember 2017

Dezember





Ihre Zauber binden wieder, was des Blödsinns Schwert zerteilt ...


Unsere Cleo wird in diesem Monat zwei Jahre alt. Sie ist schon recht erwachsen (ich leider immer noch nicht), sie ist perfekt 
(wir eher nicht), sie macht keine Fehler (wir allerdings schon), sie ... ich könnte das noch lange so fortsetzen und in den Klammern würde im Prinzip immer dasgleiche steh´n. 
Cleo reiht sich in die Liste unserer vorangegangenen Hunde nahtlos ein. Auch sie ist ein ganz besonderer Hund, auch sie ist einerseits ganz anders und andererseits im Zusammenleben mit uns ganz gleich. Sie ist auf eine ganz selbstverständliche Weise Dreh- und Angelpunkt unseres gemeinsamen Lebens und wir sind ohne Zweifel das Wichtigste für sie: Einer für alle, alle für einen.

Haben wir idiotische Prioritäten, vermenschlichen wir einen Hund, kompensieren wir irgendeine diffuse Leere, ham wir ´ne Macke? Bestimmt, und es ist so wunderbar!!!


Erinnerung:
Wo es jetzt wieder mal weihnachtet, muss ich an die Zeit mit "Emmi und Gurke" denken, ist lange her, aber unvergessen.


Wie jedes Jahr hatten wir von unserer Immendorfer Freundin Rita (und Hanfrie natürlich) ein Weihnachtspaket gekriegt. Das stellten wir im Wohnzimmer ab, fuhren ohne die Hunde noch kurz zum Einkaufen, kamen zurück und fanden etwas vor, das in den Bereich Kunst einzuordnen sein sollte.




Vor den Toren des sündigen Sodoms sitzt ein alter Rabbi, tagein tagaus, und predigt den verblendete Massen von der Umkehr auf den richtigen Weg, von der Strafe Gottes und dass es noch nicht zu spät sei. Sie lachen ihn aus. Eines Tages geht ein junger Mann auf ihn zu und sagt: "Alter, warum sitzt du hier noch und predigst? Niemand hört dir zu, du wirst sie nicht ändern". "Das weiß ich doch", erwidert der Rabbi, "aber ich will nicht, dass sie mich ändern ".




„Das Gehirn ist ein Fahrrad!“ 

Einer der renommiertesten deutschen Philosophie-Professoren, Prof. Dr. Markus Gabriel, ist Lehrstuhlinhaber für Erkenntnistheorie an der Universität Bonn. Er weist in schonungsloser Offenheit immer wieder darauf hin, dass sich ganz aktuell eine riesige Kluft zwischen dem Anspruch der Hirnforschung und dem, was sie tatsächlich leistet, befindet. Dabei nutzt Gabriel geschickt die Bildersprache und vergleicht das Gehirn mit einem Fahrrad. Zitat: „Wir können eine Theorie entwickeln, die bis in die kleinsten Einzelheiten die Beschaffenheit des Fahrrades beschreibt, vom Material über den Reifendruck bis zu den akustischen Schwingungen der Klingel. Doch bei all dem hätten wir nichts über das Fahrradfahren gelernt, sondern nur etwas über das Fahrrad selbst. Das Gehirn entspricht dem Fahrrad und nicht dem Fahrradfahren.“ (Zitatende).
Dieser bildliche Vergleich gilt nach meiner Überzeugung als Volltreffer, wenn es darum geht, die durchaus einseitigen und begrenzten Ergebnisse wissenschaftlicher Aussagen der Hirnforschung zu belegen. Wer auch noch so genau weiß, wie ein Fahrrad funktioniert, wird bei seinen ersten Versuchen, mit dem Fahrrad zu fahren, feststellen müssen, dass ihn sein Wissen um die Funktion des Fahrrades kaum weiterbringt. Mühsam wird er sich genauso wackelig und holperig auf seiner ersten Fahrstrecke bewegen, wie der, der vergleichsweise wenig über das Fahrrad weiß. Das Fahrradfahren selbst muss somit erst noch erlernt werden. 
Im übertragenen Sinne hat jemand, der viel über Hundeerziehung weiß, noch lange nicht die Fähigkeiten, Hundeerziehung erfolgreich umzusetzen. Ein Umstand und gleichzeitig eine besondere Herausforderung, die in der scheinbar modernen Ausbildung von Hundetrainern erschreckend wenig berücksichtig wird.

Thomas Baumann, April 2017 




Wir haben für unsere Sammlung zwei neue Engel geschenkt gekriegt und bedanken uns weihnachtlich dafür.

Heute auf dem Weihnachtsmarkt "Am Kiekeberg" (vor Hamburg) gewesen. Das war nun aber der letzte in diesem Jahr für uns ...
Anschließend den Wildpark "Schwarze Berge" mit Eske und ihren Leuten umrundet, ein anspruchsvoller, schöner, nasser und matschiger Gang, dezemberlich kühl war´s auch.


Zu Hause wartete die Graupensuppe von gestern auf uns, Tee und Lindtschokolade Vollmich-Nuß. Übrigens wird die "Schwarzwald Klinik" wiedermal wiederholt, schaurig schööön ...






Nachträgliches Suchbild von gestern: Wo sind die Hunde?





Hammeniederung, morgens, allein, schön.


Heute entwurmt, das halbe Jahr ist rum.


Cleo "steht vor", ich denke an Fasanenbrust, Knödel, Rotkohl, dunkle Soße ... (Scherz!)



Heute Vormittag in Fischerhude gewesen, auf Rilkes Spuren, sozusagen.


Und dann noch im "TeeLicht" (klick) die Weihnachtskerze gekauft.



Lord Grantham zu seiner Frau: "Und sag´ deinem Freund Bricker, er soll aufhören mit Isis zu flirten. 
Es gibt nichts Unhöflicheres als die Zuneigung anderer Leute Hund zu stehlen".

(Aus Downton Abbey)


Gemütliche Abendstimmung, man beachte das Bäuchlein: Nach dem Fressen ist vor dem Fressen ...


Nun hab ich ja von Fußball genauso wenig Ahnung wie von Politik, is so. Aber was Mehmet Scholl letztens zum Besten gegeben hat (er nörgelt doch so gern am Fußball rum), find ich treffend, Bauchgefühl. Es geht ihm um die neue Trainergeneration, die Systemtrainer, wie er sie nennt. 

Scholl bemängelte zudem, dass der Einzelne heutzutage keine Rolle mehr spiele. Die jungen Trainer seien "nicht wirklich an den Menschen und den Fußballern interessiert. Viel schlimmer: Diese ganzen Trainer gehen jetzt in den Nachwuchs, weil oben die Plätze begrenzt sind". In der "Bild" ergänzte er tags darauf: "Studenten haben die Nachwuchsleistungszentren und unsere große Liebe, den Fußball, übernommen."

(Quelle: n-tv, klick hier)

Und als wir gestern kurz im Barf-Laden waren, da stand eine Art futuristische Spieluhr auf dem Kassentischchen. "Was ist das denn?". Es war ein Meditationsmusik abspielendes Ding, einmal hörbar für das menschliche Ohr, einmal hörbar nur für den Hund. In der Art des Autogenen Trainings soll es den aufgeregten Hund nach erfolgreicher Konditionierung in Stresslagen wieder "runterbringen", take it easy. Da musste ich an Scholls Kritik denken. Systemhalter, Hilfsmittelfetischisten, es soll keinen direkten Draht mehr geben zwischen Mensch und Hund, immer irgendein Hilfsmittel zwischenschalten. Ist das die Zukunf? Nö, es ist die Gegenwart, schon längst ...







Eske war wieder zu Besuch, und hat Ulrike mitgebracht. Wir sind durch Knoops Park geschlendert. Die Hunde hatten viel Spaß im Schnee, hoher Kalorienverbrauch garantiert. Für uns gab´s "meinen" Grünebohneneintopf, Tee und diverses selbstgebackenes Dezembergebäck. Die beiden Kleinsäuger freuten sich über Premium-Kopfhautplatten (über Geschmack lässt sich nicht streiten). 






Zwei Mädels im Schnee ...






"Esi" fühlt sich guuut ...


Und hier noch was für die Romantiker unter uns, hahaha.



Offtopic:

Darf oder sollte man im Winter die einheimischen Vögel füttern? Jedes Jahr um diese Zeit wird diese wichtigste aller Glaubensfragen verschiedentlich wieder aufgewärmt. Lustig. Und? Darf man? Ja natürlich, und wie! Wer alles tut, um die Lebensgrundlagen unserer Vögel auszudünnen (neuerdings gibt´s ja wohl kaum noch Insekten zum Fressen), der hat die moralische Pflicht wenigsten den einen oder anderen Meisenknödel aufzuhängen - das glättet die Kanten des schlechten Gewissens ... Hab´ vorhin einen aufgehängt, ich Gutmensch, da isser!



Und falls sich jemand nun angespornt fühlt: Nicht die ranzigen Dreckskugeln vom Discounter oder so kaufen, besser einen kurzen Abstecher zum nächsten kleinen Tierfutterladen des Vertrauens machen, nä.





"Der Liebe Gott in seiner unendlichen Weisheit gab uns drei Dinge um das Leben erträglicher zu machen: 
Hoffnung, Humor und Hunde. Das Wichtigste aber waren die Hunde".

(Robyn Davidson)





Sonntag, dritter Advent, wir war´n ausgiebig draussen, kühl issis, hab ´ne Viertelstunde das Auto freikratzen müssen, die Straßen und Wege waren noch ziemlich glatt. Wo nun geh´n? Vereiste Maulwurfshaufen und überfrorene Wege können bei einer Rennmaus wie Cleo schnell viel Leid und hohe Tierarztkosten verursachen, also ab zum Truperdeich an die Wümme, ideal, wenig Maulwürfe, kein glatter Weg, anderthalb Stunden gesaust, geschnüffelt und mit zwei Artgenossen gespielt, war wunderbar. Dann heim, Milchmahlzeit mit Olewomöhren, Löffelchen Olivenöl und dann ... Cesar Millan geglotzt. An dem scheiden sich ja bekanntlich die Geister, logo. Ich hab den erstmal abwartend kritisch geseh´n (wie alle annern Hundekünstler auch) und dann wurde mir der Mann und seine Philosophie immer sympathischer. Da werden Hunde zwar nicht mit Wattebäuschen beworfen, aber eben auch nicht "zerrüttert", hahaha. Und er kommt Anfang des Jahres nach Bremen in die ÖVB-Arena, hier klicken. Die 84 Euro pro Ticket für´n guten Platz erübrigen allerdings jegliches weiteres Nachdenken über einen Besuch - wir brauchen den guten alten Cesar ja nicht, wär´ eh nur Spaß gewesen.

Offtopic:



Also gut, man kann ja über Discounter denken wie man will, aber dieser Spot ist echt witzig, find ich! 
(Unbedingt mit Ton und Vollbild kucken, nech.)




19. Dezember - Cleo hat Geburtstag, zwei Jahre isse, wir gratulieren!


So, alle Weihnachtseinkäufe erledigt, wir werden nicht verhungern. Sämtliche Festkarten sind verschickt, eben war der Paketbote da (Hi Rita, Dein Paket hat´s noch geschafft!). Das Räuchermännle räuchert sich ein, die Kerze flackert, schön warm issis draussen, Cleo hat ihren ersten längeren Auslauf gehabt und döst dem Kartoffelpüree entgegen (es gibt Sauerkraut mit Pü für uns, Cleo kriegt Pü mit Quark als Zwischenmahlzeit). Morgen scharen wir uns um´s Heilig-Abend-Raclette und am ersten Weihnachtstag geht´s ab zum weltberühmten Resthof-Brunch nach Aligse - es wird fürchterlich werden, hahaha !!!

Cleo bereitet sich auf die kommende Läufigkeit vor. Sie sucht jetzt Fraulis Nähe, ich diene nur noch als Liegeunterlage auf´m Sofa. Wenn der vorgeschriebene Ablauf eingehalten wird, dann ist sie Anfang Februar in den Klauen der Läufigkeit - schau´n wir mal.




Heute Nachmittag, es war recht windig, sind wir mal wieder über´n Campus, Cleo und ich. Ja, tatsächlich, machen wir öfter mal. An Wochenenden oder Feiertagen issis da schön leer, frei von Massen, keine Automobile. Das Gebiet der Bremer Uni ist schon nicht klein, eher recht groß. Unmengen an Gebäuden, Gehwegen, kleinen Straßen, auch Grünflächen, windigen Ecken und zugfreien Nischen. Für Mensch und Hund interessant, Cleo kennt sich schon gut aus. Wir geh´n auch ins Hauptgebäude, viele Glastüren und Treppen, lange Gänge, endlose Pinwände, kluge Graffities an den Klinkern, z.B. "Baader lebt" ...



Und was ist mit Willy Schneiders "Man müsste nochmal zwanzig sein" von 1953? Wirklich nochmal 20? Um des Himmels Willen: NEIN! Die Zukunft noch vor sich, wo doch die Vergangenheit schon nicht zur Gegenwart taugt? Nö, lass mal gut sein.
Mein alter Freund Horst Seehofer (Freund bezieht sich auf seinen Humor, nicht auf die politische Ausrichtung) hat letztens einen wundervollen Satz gesagt, kurz aus der Hüfte ins Mikrofon:
"Schwachsinn ist doch keine Option der Zukunft".
BRÜLL, ich liebe ihn!




Erster Tag: Brunch bei Eske. In größtmöglicher Bescheidenheit bei den Klarinettenkonzerten von Mozart den Appetit gefeiert.
Vorher natürlich schönen Gang mit den beiden Hunden gemacht.



Cleos Geschenk kam ambivalent an, hahaha.



Am zweiten Tag sind wir in eine wunderbare Ausstellung gegangen. Oft gefallen uns Ausstellungen in kleinen, wenig pompösen Örtlichkeiten um Einiges besser als die Kunstevents in den großen Tempeln - und die Eintrittspreise machen einem auch mehr Spaß ...
Danach durch die überschwemmten Wümmewiesen geschlendert, windig war´s, aber nicht zu kühl, Cleo immer auf der Suche nach ersoffenen Maulwürfen.



Jetzt gibt´s Lasagne, dreilagig, ich muss los ...


"Seit wann bist du wieder hier?"
"Seit 45, mit der Army"
"Und lebst du gern hier?"
"Ach, weißt du, Claire, ich lebe überall ein bisschen ungern ..."

("Kir Royal, Adieu Claire", TV Episode 1986)




Draussen knallt´s schon. Die ersten Deppen patroullieren böllernd um die Häuser. Und am Silvesterabend frischen ihre Väter die fragwürdigen Erziehungserfolge wieder auf. Ich finde das Jahresendgeböller absolut unzeitgemäß, anachronistisch in albernster Form, finde es blöde auf der ganzen Linie, es sollte verboten werden! Über 100 Millionen Euro für diesen umweltverschmutzenden Quatsch sind nicht zu rechtfertigen. Hände und Augen werden zuhauf  zerfetzt, überfüllte Notaufnahmen, Dauereinsätze von Polizei und Feuerwehr, in den Irrsinn getriebene Wild- und Haustiere, abgebrannte Wohnungen und Häuser, die letzten Reetdächer gehen in Flammen auf, ungezählte Autos werden beschädigt, Versicherungsbeiträge müssen angepasst werden, verschmutzte Straßen, Wege und Plätze, Sonderschichten der Straßenreinigung und Müllabfuhr, Hörstürze, Panikattacken, Herzinfarkte und schlechte Luft ... Diese Art Feuerwerk hat mit Tradition so wenig zu tun wie Flüssigei-Spaghetti unter Heinz´ Tomatenketchup mit Italien.




So, gut, alles rangeschafft, z.B. acht Scheiben Wildlachs, prachtvolles Stück Heilbutt und zwei Saiblingfilets aus dem Buchenholzrauch. Dazu gibt´s selbstgebackene Baguettes und Mixed Pickles - hoffentlich ist bald morgen, hahaha!
Anschließend bei kaltem Aprilwetter den Truperdeich bezwungen.


Vorhin das letzte Mal in diesem Jahr in Neuhelgoland gewesen.
Da wird nicht geknallt und auch sonst nervt nix und Cleo macht´s Freude, und uns natürlich auch, logo!

 
Sie wiegt jetzt mit vollem Bauch 24 kg, das reicht ...


Grabenkunst ...


Kraniche! Zuerst ham wir die nur gehört, machen ja recht typische Laute. Dann weit ab vom Weg gesichtet. 
Etwas unscharf, aber da sindse, fünf an der Zahl!


Und nun wird die Quark-Süßkartoffel-Zwischenmahlzeit verdaut, Prosit!



Kurzes Filmchen: Links, rechts, zurück, bleib ...




Da die Zahl an Vollidioten pro Quadratmeter weiter steigt, sieht sich die Post gezwungen über Silvester die Briefkästen zu versiegeln. Naja, Guten Rutsch!