Freitag, 1. Oktober 2021

Oktober

 




Die Jahre zieh´n im Flug an dir vorbei,
die Last auf deinen Schultern schwer wie Blei.







Cleo verfolgt die aktuellen Sondierungsburlesken aus der Bananenfabrik nur noch liegend mit einem Auge.





Good news: 
Unsere Schlauchpflanze (Sarracenia) hat eine kolossale Blüte hervorgebracht, WOW!





Donnerstag, der Tag, an dem die Ampel aufgehängt wird, Früh mit Cleo anner Hamme gegangen, Herbst ist schön. Natürlich ham wir über Politik geredet, läßt sich zur Zeit einfach nicht vermeiden. Cleo versteht den Rummel um Söder nicht, sachtse, was hacken denn alle nun auf Söder rum, fragt sie mich. Tja, sach ich, ist doch oft so, dass der Bote der schlechten Nachricht geköpft wird. Und, will mein Hund wissen, was ist die schlechte Nachricht? Die schlechte Nachricht ist wohl, versuch ich die Chose auf den kleinsten Nenner zu bringen, die schlechte Nachricht ist, dass die CDU inhaltsleer dasteht und Laschet ein ewig lächelnder Dünnbrettbohrer ist, der seiner Oma den Rollator verstecken würde, um den eigenen Hals zu retten. Und dann wäre da noch das "Unterhosenmodell der FDP", hält sich mit seinen elfeinhalb Prozent für den wichtigsten Mann der Republik. Ist bekannt, fällt mir Cleo ins Wort, und nun zu Söder. Naja, Söder sacht klar und deutlich, was er von Laschet hält, nix, und hat Lindner das Druckmittel in den Ampelsondierungen aus der Hand genommen mit seinem Statement, Jamaika ist tot. Cleo kuckt mich mit hochgezogenen Ohren an: Ist doch gut, die Wahrheit kann nie schaden, oder? Find ich auch ...




Nö nö, kein verchromter Hirschkäfer: Der neue Gemüseschäler, denn das Auge schält mit.





Oh ja, ist schon büschen frisch am Morgen, zumindest für die ohne Fell. Aber dafür gibt´s doch Gewandmäßiges:
Zum Beispiel teddygefütterte Bio-Baumwolljacken.




Wo kann man die denn kaufen? 

Aber Achtung: Werbung.
 Für eine gute Sache sollte geworben werden, find`ich.
(Natürlich issis "unbezahlte Werbung" von der ich nicht den kleinsten Vorteil habe. 
Aber das kann sich der gewiefte Leser ja denken.)





Cleo macht den Gasthörer ...







Das Gebiet am Hexenberg zwischen Moordamm und Wümmesüdarm ist weit, einsam, naturtrüb sozusagen. 
Eine der letzten Oasen des zivilisationsfeindlichen Gassigängers.






Vor drei Tagen machte es plötzlich PENG und der PC war aus, ganz aus, nix ging mehr. Gerad eben lag noch die rechte Hand entspannt auf der ergonomischen Maus, der Mauscursor ritt an lockerem Zügel über´s Display, alles war gut und dann dieses PENG, ein Schock. Kurz geschüttelt, brrrr, dann eben mal ohne Internet, auch machbar, oder nicht? Doch, machbar.
Am nächsten Tag zum PC-Shop, netter Typ hinterm Tresen. Mit Glück issis das Netzteil - sonst wird´s teuer. Teuer würde bedeuten: Ein neuer PC muss her, immerhin ist der momentan Kaputte über fünf Jahre alt, das sind in digitaler Zeitrechnung Jahrtausende.

Aber, was soll ich sagen - es war das Netzteil, unter hundert Euro die Reparatur, das ist erfreulich, vorhin abgeholt, alles angestöpselt, ZACK, da isser wieder!





Der Irrsinn geht übrigens schon wieder los. Jetzt nur nicht nervös werden, BRÜLL !!









Neulich waren wir, weiß nicht mehr warum, mit unserem Kaffee aus der French Press nicht wirklich zufrieden. Der fein gemahlene Himmlische schmeckte doch etwas bitter nach. Erinnerungen an Oma, wie sie sonntags bei Familienbesuch mit der alten Kaffeemühle zwischen den Knien auf dem Küchenstuhl saß und mahlte, drängten sich ins Bewußtsein. Geduftet hatte es wie in der Rösterei, wunderbar. Das wollten wir probieren, Nostalgie auf hohem Niveau.

Also nach einer Mühle gekuckt und gefunden. Klein mit Porzellanmahlwerk, einstellbar von fein bis grob. Kanne für zwei Becher und den Originalfilter aus Porzellan, beides in Rot. Dann noch ein Kilo ganze Bohne und die Kaffeeklemme zum Verschließen der Tüte, denn schon der Sauerstoffkontakt beim Umschütten in eine Dose kostet Aroma, so steht es zu lesen.

Und? Lohnt sich der Aufwand? Oh ja, er lohnt sich!!!







Hilft nichts: Der Prophet muss zum Berg, auch gut.  

Die Stadt Bremen steht mit `ner 61er Inzidenz recht gut da, und das allgemeine Leben hat zumindest einen Fuß in der Tür zur Normalität. Gelaufen ist die Sache noch lange nicht, Corona gehört jetzt zu Deutschland (wie vieles andere auch, klar).
Was macht eigentlich der Loser mit der abgründig hohen Pension? Vielleicht spielt er Mensch ärgere dich nicht mit Laschet ...

    

Heute ist Montag, glaub´ ich. Dann wäre morgen Dienstag, das ist Tradition. Und am Mittwoch fahren wir alle drei nach Bassum in den Barf-Hauptladen. Cleo braucht fleischlichen Nachschub und einen großen Beutel auf dem Dachboden getrockneter Pansenstangen zum Knabbern. Ich muss auch mal genauer in die Truhen kucken, denn in der letzten Zeit ist mir der Pansen etwas zu fettreich. Das kommt beim "Rind durchwachsen" auch mal vor, Naturprodukte variieren manchmal. Selbst wenn Fett für Hunde der bessere Energieträger als Kohlenhydrate ist, werde ich büschen unruhig, wenn der Anteil von ca. 20 Prozent erkennbar überschritten wird. Dann mische ich Durchwachsen mit Mager oder Zunge und nehme den Lammpansen in die nähere Auswahl. Ein bedeutender Vorteil beim Verfüttern von gefrosterten Würfelstücken, da seh´ ich was es ist. Bei Gewolftem oder Dose muss man blind vertrauen. Und wie wir seit Lenin wissen ist Kontrolle schon besser.

Vor dem Einkauf machen wir natürlich den Zwei-Stunden-Gang (man könnte auch länger) im Warwer Sand und Bradenholz, tolle Gegend!



Da hatte einer beim Abladen seines Sperrmülls auf der Blockland-Mülldeponie, vom Ausblick überwältigt, die Idee, hier etwas entstehen zu lassen. Die Magie dieses Ortes spürbar zu machen und er dachte an Stonehenge, diesem von Mythen umwehten Bauwerk aus der Jungsteinzeit vor über 4000 Jahren in England.




Und es stimmt wirklich. Wenn man dort oben steht, früh morgens, allein mit den Stelen um sich herum, 
dann weht einen da sowas an ...









Jajaja, gähn` du nur, du hastis gut, lebst in der Gegenwart, fast könnte man sagen:
 Für den Augenblick, den Moment, im Einklang mit dir, vielleicht mit Gott, beneidenswert! 
Du brauchst den Trost der Ratio nicht, du hast dein Leben. 
Von Cleo lernen heißt siegen lernen.



Inner Küche stehen zwei abgedeckte Schüsseln. Mit Sauerteigen, hat Frauli gestern Abend noch angefüttert in der Gewissheit heute ein Brot backen zu können (vor Infinitivsätze kommt neuerdings kein Komma mehr, oder?). Nun musste die Bäckerin doch noch zur Arbeit und ich sitz da mit dem Sauerteig in den Schüsseln inner Küche. Wie damals Herbert Wehner nach dem Rücktritt Willy Brandts zu Helmut Schmidt sachte: Helmut, du musst das jetzt machen, meinte damit "den Bundeskanzler machen", und Schmidt wollte erst nicht. Und genauso sachte Frauli beim Gehen: Du musst das Brot backen, steht alles im Buch, Tschüß.

Es ist gleich halb fünf am Nachmittag, mitteleuropäischer Zeit, ich warte. Ich warte darauf, dassis fünf wird. Denn um Punkt fünf werde ich in die Küche geh´n und alles zusammenschmeißen. Die beiden Sauerteige, 100g Weizenmehl 1050, 200g Roggenmehl 1150, 150ml Wasser, 10g Salz. Die Rührschüssel mit dem Konglomerat der Zutaten werde ich unter die Rührmaschine klemmen, die niedrigste Stufe einstellen und für sechs Minuten einschalten. Dann weitere zwei Minuten auf 2ter Stufe kneten lassen. Schüssel mit Folie und Tuch abdecken und zwei Stunden nicht beachten. Nicht ganz. Nach einer Stunde muss der Teig mit dem Schaber drei Minuten lang gefaltet werden, dann wieder nicht beachten.

Wenn die zwei Stunden rum sind, werde ich das Tuch über´m Gärkorb mit Mehl bestäuben, den Teig auch und anschließend zu einer Kugel kneten. Dann kurz ausatmen und die Kugel in den runden Gärkorb plumsen lassen, Bumm. Für 80 Minuten darf er da bleiben, darf sich ausruhen, breitmachen.

Nach der Hälfte der 80 Minuten werde ich den Ofen auf 250 Grad bei Ober- und Unterhitze einstellen, den gußeisernen Topf mit seinem gußeisernen Deckel hineinstellen und anschalten, Klappe zu.
Wenn der Teig im Gärkorb seine 80 Minuten-Pause abgerissen hat, werde ich ihn herausnehmen, in den Händen wiegen, betrachten und für gut befinden, die Unterseite etwas bemehlen und in den glühend heißen Eisentopf fallen lassen, glühend heißen Deckel drauf, zurück in den Ofen, wieder Klappe zu. Nach 15 Minuten Klappe auf, Deckel kurz abnehmen, auf 220 Grad zurückgehen, Deckel wieder drauf, Klappe wieder zu. Nach weiteren 35 Minuten werde ich den Ofen ausschalten, die Klappe öffnen, den Eisentopf entnehmen, Deckel runter und mit den dicken Ofenhandschuhen von Manufaktum an den Händen versuchen das Brot aus dem Topf zu schütteln.

Da wird es dann liegen, vor mir auf dem Schneidebrett, mein Werk!

Gut, es ist 17 Uhr, geht los ...





Naja, man hat sich bemüht ...







Heutmorgen zeigte der Bordcomputer im "Joy" eine Aussentemperatur von 7 Grad an.
 Auf dem frühen Gang anner Hamme war ich froh die Angora-Unterhose von Opa angezogen zu haben ...




Sonntag, zweieinhalb-Stunden-Gang durch´s Werderland, kaum Menschen, herrliches Wetter, was will man mehr.




Jetzt warten Cleo und ich auf die Pizza, Frauli werkelt inner Küche,
 eine der alten Folgen von "Mord mit Aussicht" läuft auf Netflix: Scheffer for ever!





Wer kann schon von sich sagen, dass ein Karussell nach ihm benannt ist?