Donnerstag, 1. November 2018

November




"Die Gegenwart, schon morsch von Zukunft und Vergangenheit, versagt sich uns, 
da wir sie spaltend wägen müssen ..."







Samstag, Seelachs, Radtour übern Deich, wunderschöner Herbsttag.


Ein Dackel für die Ewigkeit.


Es gab tatsächlich noch Eis bei Kaemena, irre!

 

Waffelbrösel für die Spatzen, eine Frage der Ehre!


In den Untergang geradelt ...








Guten Abend, gut´ Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck.

Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.







Zufallstreffen sich unbekannter Hunde sind schon interessant. Oft finden sich zwei nach Art von "Casablanca-Bogart": 
Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Da wir in der letzten Zeit fast täglich solche Treffen suchen (´ne Gruppentherapie sozusagen, da Cleo ihr Interesse auf den Gängen mal ein büschen von uns abziehen soll, manchmal ist weniger mehr), hab ich ab und an die Cam mitlaufen lassen - falls abends nix inner Glotze kommt, hahaha! 




Früh anner Weser. Erinnerungen an meine späte Jugend. Da war ich Steuermann auf der"Walross", unter Käpt´n Flint, 
meistens lagen wir in der Skelettbucht vor Anker - BRÜLL !!!




Cleo im Schatten

Heute Morgen langen Gang gemacht, auf dem Wümmedeich lang, nach ´ner Stunde abgebogen in die Truper Wiesen, 
Stück durch´n Ort und auf´m Deich zurück zum Auto. Gute zwei Stunden Herbstsonne, Stille und Einsamkeit: 
Augenblick verweile doch, du bist so schön!


Es gibt seit längerem eine Diskussion, ob "Sport-Hunde" bei unnatürlichen Bewegungsabläufen Schaden nehmen, z.B. Haltungsschäden mit schlimmen Folgen. Dressurpferde werden auch durch den runtergezogenen Kopf ruiniert, anderes Thema. 
Bei mir stellen sich oft schon die Nackenhaare auf, wenn ich den Parade-Hund eines stolzen Frauchens neben ihr bei Fuß trippeln sehe. Mit einigen Zentnern Leckerlies und einem gnadenlosen Einüben ist das auch keine große Kunst. Für mich issis eine Art von Verachtung der Natur eines Hundes. Ansichtssache? Vielleicht ...
Wenn ich mir allerdings das folgende Video anschaue, dann kann ich gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte!




(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=d3kqQb23loc)









Tom Waits. Also ich mag ihn sehr ... 








Geben Sie ja auf die Autos acht. 
Geh´n Sie bitte, falls Sie frier´n, nach Haus! 
Sonst wird noch ein Schnupfen heimgebracht. 
Und zieh´n Sie sich sofort die Schuhe aus!


(Erich Kästner)







Natürlich sollte Cleo gewisse Dinge besser nicht tun, z.B. Möwen ärgern. Und Frauli wird auch mit mir schimpfen, dass ich´s nicht verboten hab, vielleicht krieg ich ´ne Woche Stubenarrest. Aber heute ging das mit dem Verbieten einfach nicht ...




Anschließend ham wir uns mit "Esi" und ihren Menschen in Neu-Helgoland getroffen und sind zweieinhalb Stunden durch den Herbst geschlendert, schön war´s!


Dann ins Übersee-Museum in die Ausstellung "Antarctica" (klick).
Tolle Sache, beeindruckend, gut gemacht, sehr empfehlenswert!







Abschluß: Dinner for six. Käse, Salat, Walnußbrot für die Menschen. Fleisch-Mix mit Olewo (Möhrenpellets) für die Hunde. 






Gestern kamen wir im Gespräch auf Giftiges für den Hund, z.B. Schokolade usw.
Man muss nun nicht in eine Dauer-Panik verfallen, aber Russisch Roulette mit der Gesundheit seines Hundes zu spielen 
wär´auch blöd. Ich hab mein "Giftwissen" nochmal kurz aufgefrischt, kann nicht schaden.

Was für Hunde giftig ist
(tiergesund.de, hier klicken)









Da Cleo und Esi auf unseren gemeinsamen Wanderungen schon recht lebhaft agieren (mit anderen Worten: Sie kommen häufig in einen andauernden Stremel von rennen mit anrempeln, toben, sich gegenseitig jagen, auch gebellt wird usw.), und das auf uns ruhebedürftigen Menschen nicht immer entspannend wirkt, werden wir jetzt strategisch vorgehen und dem allgemeinen Irrsinn bei Bedarf Einhalt gebieten - Erziehung nennt man das wohl, hahaha.





Am Sandstrand wurde nochmal die Sau rausgelassen, in der Uni-Wildnis ging´s dann schon disziplinierter ab und am Nachmittag
 auf´m Wümmedeich war´s für unsere Verhältnisse geradezu vorbildhaft. Wir bleiben also am Ball, oh ja!






Sonntag, minus 2 Grad, blauer Himmel, nachher Bratkartoffeln mit Rührei, alles wunderbar!


"Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen."

(Aus: Möwenlied, Christian Morgenstern)



Nö, nö, keine LED-Lampe, es ist unser aller Sonne!



Es ist tatsächlich November, keine Zweifel mehr möglich ...


Ab 17 Uhr wird´s kuschlig daheim.


Und gestern gab´s den ersten Grünkohl unter´m Seelachs, frisch gezupft und al dente serviert, sehr lecker!






Der Berg ruft! Quatsch, Bonnie ruft, ich kann sie hören ...
Wie issis bei euch inner Eifel, liebste Rita? 





In der Ausstellung "Tetjus Tügel"  im Lilienthaler Kunstmuseum gewesen. Eine kleine, aber sehr feine Kunstschau , die immer wieder erstaunliche Ausstellungen auf die Beine stellt.








Wir kennen Tetjus Tügel schon lange und sind doch immer wieder neu begeistert. Tügel (1892 - 1973) war mehrfach begabt, Malerei, Musik, Literatur. Er war achtmal verheiratet, führte sein Leben zwischen alkoholischen Exzessen und Ernüchterung in Hamburg und Worpswede - ein sympathischer Mann ...







Es gibt seit Oktober in Bremen einen sogenannten Ordnungsdienst, 12 Männer und Frauen in dunkelblauen Uniformen schlendern täglich angeblich acht Stunden durch die Stadt um für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen. Bald werden es 22 Hüter der Ordnung sein. Erstmal gut, könnte man denken, eine saubere Stadt und das Einhalten gewisser Grundregeln können nicht schaden.
Eine weggeworfene Kippe kostet 20 Euro, ein ausgespuckter Kaugummi 35 und ein unangeleinter Hund im Park ist mit 55 Euronen veranschlagt. Im Oktober sollen knapp 2600 Euro an Bußgeldern erwirtschaftet worden sein, alle Achtung. Davon wurden 1500 von Wildpinklern beigesteuert.

Was stört mich an dieser vielleicht typisch bremischen Aktion? Es ist die Gewichtung und die Relation. Kippen und Kaugummis auf der einen Seite, wilde Müllkippen und eine weit verbreitete Entsorgung von Sperrmüll oder Autoreifen in der Landschaft auf der anderen. Unangeleinte Hunde im Park auf der einen, massive Zunahme von Listenhunden in ganz offensichtlich problematischer Halterhand auf der anderen. Meine freundliche Mail ans Ordnungsamt, ob sich in Bremen die Hundeverordnungen geändert hätten, wurde verneint, aber für die Kontrolle auffälliger Hunde inklusive Halter fehle das Personal.

Naja, gut, daß ich Nichtraucher bin und Kaugummikauen langweilt mich auch ...





Alarm !!!!!!!!!!!!!!!!










Es ist nicht mehr aufzuhalten, demnächst ist Weihnachten, die Weihnachtsmärkte sind fast aufgebaut, die Passagen und Konsumtunnel beleuchten sich um den Verstand und stellen jede Dieselkrise in den Schatten, sieht aber nett aus ...





Selbst die Fische zeigen sich im Adventskerzen-Rot, zum Essen eigentlich zu schade!







Sonntag, schöner hellgrauer Tag, gleich langer Gang durch´s Werderland, Weser und anner Lesum zurück zum Nissan. 





Nein, kein Schlafblick. So kuckt sie nach dem Frühstück in Erwartung eines interessanten Tages. 
Gestern mal wieder bei VOX-Rütter reingeschaut, der immer dicker werdende Hundeflüsterer, hahaha. 
Werd´ ich nachher noch kurz was schreiben. Jetzt erstmal raus !!!




Das Naturschutzgebiet Werderland ist interessant, einsam, und wildreich, besonders Fasanen treiben dort ihr Wesen. Cleo bewegte sich streckenweise im Modus der ersten zwei Jagdsequenzen, da muss nachgearbeitet werden ...
Der Abschnitt auf dem Weserdeich ist ganz ok., zeigt allerdings auch, was man aus einer Flußlandschaft machen kann, und das ist nicht positiv gemeint.


Man beachte diesen schwarzen Draht an Cleo´s Hinterteil, der vor dem Fellwechsel eine typische Entlebucher-Rute war ...






Also, jetzt zu Martin, dem Rütter. Viele finden ihn gut, kompetent, sympathisch - und andere haben so ihre Zweifel an seiner Methode, zuviel Futterbeutel, zu umständlich, zu langwierig. Es ist halt wie im richtigen Leben. Ich finde ihn gut, kompetent, sympathisch, manchmal langwierig, umständlich mit viel Futterbeutel. Obwohl ich nach 38 Jahren Zusammenleben mit Hunden vielleicht nicht mehr ganz doof bin, die üblichen Fehler sicherlich gemacht und aus einigen bestimmt gelernt hab´, bleibt für mich der Umgang mit Hunden ein dynamischer Bereich: Überdenken, anders machen, besser machen, dazulernen. Und Rütter bietet durchaus Dazulernenswertes an, find ich. 
Vielleicht bin ich altersmilde geworden (Brüll!) oder Rütter hat sich in den letzten Staffeln mehr in meine Richtung verändert. Ich empfinde ihn jetzt als klarer, deutlicher und auch ein bisschen strenger im Umgang mit den Problembesitzern vor laufender Kamera.

Interessant war der Fall vom Mini-Australian Shepherd "Milow". Milow ist ein sehr unsicherer, nervöser Hund, der Besucher massiv angeht, auch beißt. Rütter kommt relativ rasch zu der Erkenntnis, daß dieser Hund denkbar schlecht beim Züchter sozialisiert wurde, zusätzlich noch negative Anlagen hat und somit ein "Arbeiten" mit ihm unmöglich ist, ein Maßregeln hätte katastrophale Folgen. Der Hund kommt in die von ihm akzeptierte Box, wenn Besuch vor der Tür steht - mehr ist nicht möglich. Der Hundeprofi am Ende seiner Möglichkeiten. Ich war beeindruckt. In einer der Hundeschulen um die Ecke mit zertifizierter Trainerin wäre Milow wohl der Rest gegeben worden.
Der andere Fall ging um den Puggle "Sugar" (Beagle-Mops-Kreuzung). Sugar war irre auf Nahrung, er riß den beiden kleinen Kindern der Familie das Brötchen quasi aus dem Gesicht! Die fielen um, schrien und weinten. Als ich das sah, bekam ich Schnappatmung, weil ich ein zerfleischtes Gesichtchen vor Augen hatte und Rütter die gefährliche Brisanz natürlich formulierte. Ich ging davon aus, daß Sugar umgehend aus der Familie entfernt werden würde. Rütter sah das anders, verordnete dem Frauchen die passende Therapie für Sugar (mit der Auflage, vorerst jede Gefährdung der Kinder auszuschließen), Frauchen wuchs über sich hinaus und nach (zugegeben) vielen Wochen war die Problematik im Griff. Der Hund fühlt sich gut, die Kinder sind aus der Gefahrenzone und Frauchen ist glücklich.

Diese wirklich individuellen Analysen und differenzierten Therapieansätze von Rütter mit sehr hoher Erfolgsaussicht beeindrucken mich schon. Hier liegt ja das weit verbreitete Defizit der "zertifizierten" Trainerin von nebenan.






Das ist nicht Cleo (und ich bin auch viel jünger und schöner), hier liegt Merle und entspannt sich. Ist schon interessant, wie verschieden unsere Hunde im Wesen waren, jeder hatte so seine Stärken und Schwächen. Jeder brauchte seine individuelle Umgangsform (die man erstmal finden muss). Es macht wenig Sinn, von einem Hund etwas zu erwarten oder zu fordern, was er nicht leisten kann oder will. Einen gemeinsamen Nenner gibt´s allerdings bei unseren Hunden: Alle waren und sind recht selbstbewußt, ungedeckelt, nicht unbedingt leichtführig, auch etwas anstrengend. Das wird an uns liegen, an der Gratwanderung zwischen verwöhnter Prinzessin und kontrollierbarem Freidenker, hahaha, ist schon ok. so!




Schön kalt war´s anner Hamme