Sonntag, 2. September 2018

September



Cleo auf der "Bremen bellt 2018", zusammen mit Freundin "Eske" (im Hintergrund zu sehen). 
Beide haben sich ihr "Vorzüglich" abgeholt, Eske V1, Cleo V2. Alles wunderbar, und gut ...




Wir waren mit Cleo auf der vierten Ausstellung. Damit sind wir der vertraglichen Verpflichtung nachgekommen, wir haben das auch gern getan. Um damals unsere Cleo zu kriegen, hätten wir auch den Mond vom Himmel geschossen …

Wie versprochen (Sonja und Heidi warten schon drauf) will ich kurz resümieren. Es ist nicht leicht kritisch über Hundeausstellungen zu schreiben ohne eine Schmähschrift zu verfassen. Vielleicht gelingt´s mir einigermaßen.

Ich bin kein Freund von Rassehundeausstellungen, auch die Hundeschulen-Euphorie inklusive Leckerlibeutel findet meine Begeisterung nicht. Überhaupt kommt mir dieser ganze Hype über Hundehaltung in heutiger Zeit ziemlich seltsam vor. Und ich brauch auch keinen „Richter“, der mir bescheinigt einen guten Hund zu haben, denn das weiß ich selbst. Na gut, nun zur Sache, Klappe – Action!

Ich denke, daß jeder der sich einen Hund zulegt ein egoistisches Interesse hat. Der eine will einen Kumpel, der andere viel an die frische Luft, oder mit anderen zusammen „was machen“, oder will jagen oder auf Ausstellungen geh´n. Der Möglichkeiten sein Leben von einem Hund bereichern zu lassen sind viele. Es gibt Menschen, die möchten einen bestimmten Hund haben, also einen Rassehund. Vielen ist das wurscht, die wollen einfach nur einen Hund, am besten einen aus dem Tierheim. Über das ethische Selbstverständnis kann man reden, muss man aber nicht. Ich bleib jetzt mal bei den Ausstellungen.

Erste Ausstellung, der junge Hund bekommt ein „Vielversprechend“, man freut sich. Zweite Ausstellung, der Heranwachsende bekommt ein „Sehr gut“, Klasse, nun ist man stolz, und man hat Blut geleckt, Ausstellungsblut. Dritte Ausstellung, der knapp Zweijährige bekommt ein „Vorzüglich“, WOW! Unbemerkt ist aus dem gesunden Stolz etwas Ungesundes geworden: Eitelkeit. Nun sitzt man auf dem Zug durch´s Fegefeuer der Eitelkeiten, das Abspringen wird immer schwieriger, der Hund muss mit – ob er will oder nicht.

Bevor ich zu lyrisch werde zurück zu den Fakten. Was bringen Rassehundeausstellungen der Zucht, der Gesundheit der jeweiligen Rasse? Was sagt eine vorzügliche Bewertung aus? Ist ein Champion tatsächlich überdurchschnittlich gesund? 
Wenn Cleo nicht HD frei wäre, klinische Symptome beim Ureter und einen angeborenen Herzfehler hätte, in unregelmäßigen Abständen epileptische Anfälle bekäme, nicht umweltsicher, sozial nur bedingt verträglich wäre und eine Neigung zu Darminfektionen hätte (Cleo betreffen all diese Dinge nicht, Gott sei Dank), aber wenn – würde sie dann trotzdem ihr „Vorzüglich“ bekommen? Ja, selbstverständlich. Den Ringrichter interessiert das äussere Erscheinungsbild und solange der Hund ihm bei der Gebisskontrolle nicht in die Hand beißt ist alles ok.

Natürlich sind die Zuchttauglichkeitskriterien umfangreicher gestaltet, bei der Körung wird schon genauer hingeschaut, klar, aber auch das hat die unsäglichen Qualzuchten nicht verhindert.

Ausstellungen finden überwiegend in Hallen statt. Da ist es laut, schlecht belüftet, enge Gänge, angespannte, negative Energie überall, nervöse Hunde, apathische Hunde in Käfigen, Haarspray, Menschen am Rande ihrer Belastbarkeit. Tragödien finden hier statt, wenn Bello die wenigen Minuten zum Polieren des Egos seines Besitzers durch Bellen und Anspringen ungenutzt ließ …

Naja, ich hab die denkbar mieseste Variante einer Ausstellung erzählt. So übel ist es nicht, nicht immer, es kann auch ganz nett auf einer gut organisierten Ausstellung sein, natürlich. Aber stressig bleibt es schon, gerade für die Hunde, viel gebellt wird, Leinenaggressionen sind nicht selten.

Ich muss aufpassen: Es soll keine Schmähschrift werden! Aussteller sind kein Feindbild. Jeder Besuch bei Werder gegen HSV, wenn das Stadion ausser Kontrolle gerät, ist ein um Längen schrecklicherer Ort als die Halle 7, Ring 5, Entlebucher Sennenhunde. Bleiben wir auf dem Teppich. Vielen Hundebesitzern machen Ausstellungen Spaß, Hunde sind recht anpassungsfähig, was will man dagegen sagen. Naja, es gibt auch Leute, die finden Rassehundeausstellungen zum Kotzen, und die werden auch ihre Gründe haben. 
Es recht zu machen jedermann ist eine Kunst, die niemand kann“.

Fazit: Wir sind um eine Erfahrung reicher. Meine allgemeinen Bedenken im Umgang mit Hunden sind bestätigt worden. Man sollte und darf Hunde nicht instrumentalisieren, nein, nein, nein! Wenn ich meine eigenen Bedürfnisse, Eitelkeiten und Geltungssüchte über das Wohl meines Hundes stelle, dann instrumentalisiere ich ihn. 
Wir waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet, auf den Zug durch´s Fegefeuer der Eitelkeiten aufzuspringen. Und man wird Cleo von nun an in keinem Ring dieser Welt mehr im Kreis laufen seh´n, nö! Vielleicht schlendern wir nochmal durch eine Ausstellung, besuchen Rolf und Ursula oder kucken nach ´ner neuen Fleecedecke für die Schlafbox. Man sieht sich.





Wer sich für die Details interessiert, hier sindse:

Typ: derb/kräftig
Knochenstärke: kräftig
Schulter: korrekt
OA/ Ellenbogen: korrekt
Rutenhaltung: normal
Gangwerk: frei und ausgreifend
Verhalten: freundlich und sicher





Heute Morgen nach dem Frühstück wurde Cleo plötzlich sehr konzentriert. 
Aber warum nur?



Des Rätsels Lösung: 
Ein Kran war am Himmel aufgetaucht, aha!






Vorhin im Lieblingsfischladen den Seelachs für´s Dinner gekauft. Diesmal lag ein Schwertfisch in der Auslage.
"Werdet ihr den tatsächlich los?", frag ich, "wer kauft denn Schwertfisch?"
"Ohja, den kaufen Leute, die keinen Fischgeschmack mögen, die mögen mehr Hühnchengeschmack", steckt mir die Verkäuferin.
"Dann sollten die besser Putenschnitzel vom Discounter kaufen", frotzel ich, "die schmecken nach Fisch und kosten keine 30 Eisen das Kilo!"





Offtopic:

Zehn Jahre nachdem Manfred Krug mit seiner Werbung für die Telekom-Aktie viele brave Sparer um Geld und Verstand gebracht hatte, flimmerte eine neue Telekom-Werbung über die Displays der Nation und rührte zu Tränen - mich auch ...





(Wenn man ein iPhone hat und auf Einstellungen geht, dann auf Musik, unter Wiedergabe auf EQ und sein Häkchen bei Loudness macht, 
dann hat man meistens einen viel besseren Klang)







Endlich herbstliches Wetter, endlich Wochenende, endlich!!!

Vorhin gute zwei Stunden um´s Hollerland gewackelt, vertraute Gegend seit ewigen Zeiten. 
Ohne das Engagement von Gerold Janssen (hier mal kurz klicken, zack) wär´n wir heute um verspießte Einfamilienhäuser gegangen, mit Carports, Kindergebrüll und Wäschespinnen - Danke, Gerold!!!









Sonntag, früh morgens Cleo anner Ochtum ausgepowert.




Dann Radtour gemacht, ohne Cleo, 29 km nach Fahrradtacho, Wümmedeich, Niederblockland.





An "van Gogh" gedacht ...



Vielleicht das letzte Eis des Jahres bei Kaemena ...



Ein Hofhund mit Charakter, freundlich und unabhängig.



    




Cleo und ich träumen von unserer Jugendzeit:
Flokati, Wasserpfeife, "Nights in white satin, never reaching the end" in den Ohren ...


Cleo ist ja Mitte Juli auf eine unscheinbare Weise läufig geworden, eigentlich paar Monate zu früh. Seit letzter Woche ist ihr Gesäuge büschen dicker als üblich. Sonst keine Auffälligkeiten, für irgendwelches Scheinträchtigkeitsgetüddel ham wir eh keine Zeit.

Weil ich ziemlich vergesslich bin (und auch bleiben möchte), hab ich nochmal was über die Läufigkeitsphasen nachgeschaut, um einschätzen zu können, wo wir uns hormonell gerad´ befinden.

Hier mal was für den vergesslichen interessierten Leser:

Phase 1, Vorbrunst:
Erste Blutung, Rüden sind interessiert, Hündin nicht deckbereit, Rüden „Nein Danke“.
Dauer 3-17 Tage.

Phase 2, die Brunst:
Hündin deckbereit, Standhitze, Rüden werden eingeladen.
Dauer bis zu 21 Tagen. Die Duldungsphase (deck- und aufnahmebereit) dauert meist nur 5 Tage. Der Beginn dieser kurzen Phase ist von Hündin zu Hündin verschieden.

Phase 3, Nachbrunst:
Läufigkeitssymptome klingen komplett ab, hormonelle Veränderungen bilden sich aber nur langsam zurück, Prolaktin wird ausgeschüttet und kurbelt Milchproduktion an, Scheinträchtigkeit kann auftreten.
Dauer 9-12 Wochen.

Symptome der Scheinträchtigkeit:
Hündin wirkt lustlos, zickig, frißt weniger, baut Nest. Andere werden anhänglicher, winseln, suchen sich „Ersatzwelpen“ (Kuscheltiere).

Hilfe für die Hündin in dieser stressigen Zeit:
„Ersatzwelpen“ wegnehmen, viel Ablenkung, lange Spaziergänge, nicht bemitleiden, Fürsorge nicht übertreiben, Hündin nicht am Gesäuge lecken lassen, abschätzen ob und wann ein Gang zum Tierarzt erforderlich sein könnte (wundgeleckte Zitzen, Entzündungen, übermäßiger psychischer Stress).




Der bunte September 



"Fliege, Fliege, fliege nur
ruhig weiter durch den Flur.
Doch die Ecken musst du meiden,
willst du nicht entsetzlich leiden.
Denn dort hängt ein Spinnennetz.
Böse Spinne, dass ich petz´".

(Heinz Erhardt)





Das Urlaubs-Fresschen: BRIMO. Wir ham ja ein richtig gutes, ein sehr gutes Feuchtfutter für den Urlaub gesucht und gefunden. Macht wenig Sinn, sich 48 Wochen im Jahr um die artgerechte Ernährung seines Hundes zu bemühen, um ihn dann in den Urlaubswochen mit Industrienahrung zu vergiften. 


Achtung, Werbung.
BRIMO ist das Zauberwort!

Cleo ist immer sehr erfreut! Wie sich ein Restaurantkritiker, der Tag ein Tag aus Kaviar und Hummer serviert kriegt, auf ´ne Scheibe Schwarzbrot unterm Matjesfilet tierisch freut ...







Sind zurück, Wanderurlaub im Bayerischen Wald gemacht.












 Cleo hat viele Qualitäten. Eine davon ist ihre Ruhe und Gelassenheit wenn´s in den Urlaub geht. Sie weiß sicherlich schon Tage vorher, was jetzt kommt, Hunde wissen ja immer alles! Aber sie bleibt ruhig. Auch wenn die Taschen gepackt werden, wenn das Auto beladen wird, wenn´s los geht, wenn die Fahrt über sieben Stunden dauert, wenn die unbekannte Fewo begutachtet wird - Cleo bleibt gelassen (unter Berücksichtigung ihres vorhandenen Temperaments bewertet, könnte man meinen, sie hätte was geraucht). 
Sie aklimatisiert sich sehr schnell, fühlt sich wohl, fummelt sich in Vier-Stunden-Touren, steil und geröllig, gut rein, verbessert ihre Trittsicherheit. Wer auf den 1400 m hohen Arber will, der kratzt am "Alpinen", das sind keine Spaziergänge wie über´n Wümmedeich. ...

Auf dem Heimweg Rast bei den Aligser Freunden gemacht, Esi hatte schon auf Cleo gewartet! Die beiden Hunde freuen sich sehr, wann immer sie sich treffen. Diesmal war´n sie besonders drauf, nicht so wild wie sonst, fast ein wenig zärtlich. Wir  haben erzählt und geredet und Zwiebelkuchen und dann noch Apfelkuchen gegessen, alles selbstgemacht natürlich, denn Ulrike ist eine große Nummer in Sachen Nahrungszubereitung!







"Großer Raisuli, wir haben alles verloren. Alles treibt dahin mit dem Wind, wie ihr gesagt habt. Wir haben alles verloren." 
"Sherif von Wazan, gibt es nichts in deinem Leben, wofür es sich lohnt alles zu verlieren?"

(Der Wind und der Löwe, Sean Connery als Raisuli, Film von 1975)





Sonntag, Wanderung durch die Südheide bei Bargfeld mit anschließendem Picknick und einem Kurzbesuch bei Arno Schmidt (das Museum natürlich, leider nur von aussen, war geschlossen). Schönstes Wetter, selbstverständlich verwandert, die Zeit der Irrungen und Wirrungen will nicht enden. Die Hunde waren streckenweise etwas bellerich drauf, Cleo wieder mit unbändigem Vorwärtsdrang, Anstrengungen auf der menschlichen Seite hielt sich noch im Rahmen ...