Donnerstag, 1. Februar 2024

Februar

 


Ästhetik des Schlafes





Hanns-Josef Ortheil ist ein deutscher Schriftsteller. Sehr klug und sehr sympathisch. Daß diese Adjektive in einem Menschen zeitgleich angesiedelt sind, ist nicht selbstverständlich. Die Welt ist voll mit verbildeten Wichtigtuern. Wir hatten früher schon mal ein Buch von ihm unter den Fingern, waren auch positiv angetan. Dann rutschte er allerdings wieder ab in der Präsenz in unseren Köpfen. Leider, wie sich jetzt zeigte. Er tauchte in der TV-Reihe "Museums-Check" bei Markus Brock neulich wieder auf. Und erzählte gänzlich unprätentiös von seiner Beziehung zur Kunst und wie er schon als Kind "zu sehen" lernte. Er geht am liebsten allein in Ausstellungen, keine Führungen (auch keine über Kopfhörer), übergeht neben den Gemälden gelegentlich an die Wände gepinnte Erklärungen, was der Betrachter nun vom Gerahmten zu halten haben sollte. Ortheil schaut, er sieht hin und versucht der Geschichte, die das Gesehende zu erzählen beabsichtigt, zu folgen. Das funktioniert am Besten bei und mit den "Alten Meistern". Und ihren alten Schinken, an denen man so oft zügig vorbeitrabt. Wir auch. Die der Hohlheit verfallenen modernen, häufig selbstgefälligen Produzierer erzählen keine Geschichten, sie haben keine. 

Wir werden also den "Alten Schinken" zukünftig mehr Aufmerksamkeit schenken. Und irgendwann, wenn wir noch älter und gelassener sind, machen wir ´ne Woche Bildungsurlaub in Berlin, in größtmöglicher Ruhe die  Nationalgalerie durchstreifend, die Neue und besonders die Alte, ohja. Aber jetzt lesen wir erstmal Ortheil´s Buch: "Kunstmomente: Wie ich sehen lernte".





Adios, Almera. Nach 240 Tausend km machte die Steuerkette schlapp. 
Die Box, die Autoschondecke von Kleinmetall und zwei Filzmatten von Fichtlmeier ham wir dem Tierheim gespendet.
 Jetzt muss Cleo ohne Zweitwagen auskommen.




Da hockste vorm Frühstück mit´m Handy inner Hand vorm Aquarium und versuchst ein Foto zu machen. Gar nicht so einfach. Zum einen stehen Fische selten still, zum annern nimmt der Autofokus die Scheibe als Anhaltspunkt, nicht den Fisch dahinter. Aber manchmal klappt´s ... (Dieses Foto hat allerdings meine Frau gemacht)






Offtopic:
Bin übrigens jobmäßig nun mit beiden Beinen von Bord gegangen. Sehr gute, aber längst überfällige Entscheidung. Soll das Narrenschiff ohne mich kentern. Die Restheuer von 67 Talern werde ich in frittierte Stinte von Bodes investieren, wenn die denn auch kommen. Stinte ziehen in diesen Wochen alljährlich für kurze Zeit die Weser hoch. Stimmen die Bedingungen nicht (der falsche Wind, die falsche Temperatur, überhaupt das falsche Wetter), dann bleiben sie weg, die Friteusen kalt und mein Bauch kuckt in die Röhre. Aber dann freue ich mich für die Stinte, auch´n gutes Gefühl.

Am kommenden Montag hat Cleo seit ewigen Zeiten einen Termin. Bei unserer neuen Tierärztin (sie macht einen guten Eindruck, das ist bei Ärzten selten, sehr selten der Fall). Mit ihren acht Lebensjahren wollen wir nun mal ein Blutbild von Cleo haben, aus Interesse, nicht weil sie kränkelt. Und die neue TA bietet eine Titerbestimmung an, was in Praxiskreisen auch sehr selten zu haben ist. Dieses Ins-Blaue-Impfen machen wir ja seit vielen Jahren nicht mehr. Für´s Entwurmen gilt das für uns auch. Kotuntersuchung gibt´s in der neuen Praxis, dann muss ich das Röhrchen nicht mehr selbst ans Labor schicken. Hört sich alles gut an. Ich informiere über die Ergebnisse.
Was nicht verschwiegen, vertuscht oder unter die Hundematte gekehrt werden soll: Cleo hat sich still und heimlich ein Kilo mehr angefressen. 26,3 kg zeigte die Präzisionswaage. Obwohl eine Taille durchaus noch vorhanden ist, ist das ein Kilochen zu viel, doch, doch!





Wenn ich nach ein paar Sätzen unter irgendwelchen Fotos (wie diesem hier) suche, dann fällt mir oft der kluge Satz von Max Frisch ein: Man kann alles erzählen, nur nicht sein wirkliches Leben ... Und selbst wenn, dann ginge es euch nichts an. Is ma so, ihr Lieben.






Mal wieder was aus dem Glaskasten. Wir hatten ja deftige Algenprobleme (alle Aquarianer ham die, mal mehr mehr weniger heftig, mal kurz oder für länger). Fast alle Blätter der Amazonasschwertpflanzen waren mit Grünalgen bedeckt (Faden- und Pelzalgen), die Ausbreitung war nicht mehr angenehm. Ham dann das Düngekonzept verändert. Eisen und Phosphat sind passabel (also sehr wenig) vorhanden, aber Nitrat als essentieller Makronährstoff war viel zu wenig, obwohl die Pflanzen gut wuchsen. (Nicht zu verwechseln mit Nitrit, Nitrit in erhöhter Dosierung legt die Fische um). Wir haben also Nitrat "geboostert" und die fortlaufende Makrodüngung erhöht. Und bei den wöchentlichen Teilwasserwechseln immer die am stärksten befallenen Blätter entfernt, und das war´n eben über die Wochen viele. Es wurde besser, die Algen legten nicht weiter massiv zu, aber sie verschwanden auch nicht. Algenprobleme lösen sich nicht von heutaufmorgen, da brauchste Geduld. Irgendwann faßten wir einen Entschluß: Die sechs großen Schwerter müssen raus, ganz raus, wir bauen die Vegetation um. 




Hatten kräftig gewurzelt, das "Rausreißen" war ein ziemlich großer Eingriff, aber unsere Fische haben gute Nerven. Dann in zwei Aktionen die neuen Pflanzen eingesetzt. Wunderschöne Pflanzen, naja, in vier Wochen wird jeder begeistert sein, wir sind´s jetzt schon. Wenn Pflanzen rasant wachsen, viele Nährstoffe verbrauchen, dann nehmen sie den Algen die Nahrung weg. Um allerdings rasant wachsen zu können, muss auch rasant gedüngt werden. Für den Anfänger ein gewisser Widerspruch. Es kommt auf das ausgeglichene Verhältnis der Nährstoffzufuhr an, über ein Ungleichgewicht freuen sich die Algen. Jetzt geh´n wir erstmal den neuen Düngeweg, machen schön die Wasserwechsel (die sind sehr wichtig, nehmen eventuelle Nährstoffspitzen bzw. Überschüsse raus, wirken ausgleichend und die Algensporen werden auch reduziert), und dann schau´n wir mal. Ist alles nicht so einfach, was ist schon einfach, macht aber Spaß.    




Ach so, Cleo geht´s gut, sie regeneriert. Sind vorhin wieder anner Weser lang, über´n Marktplatz und zu (Fisch) Bodes gelaufen. Die Stinte sind da, aber noch nicht "aufbereitet". Morgen starte ich den nächsten Versuch, da laufen auch viele Vorbestellungen, ich bleib´ dran!





So, der pflanzliche Umbau ist soweit abgeschlossen. Alles Veralgte ist raus, alles Neue wächst wie von Sinnen. Der gute Dünger, reichlich CO2 und weiches, leicht saures Wasser greifen, hurra!






Die meisten Aquariumpflanzen sind von Haus aus Sumpfpflanzen und werden auch "emers", also über Wasser, gezogen. Wenn sie dann "submers", also unter Wasser im Aquarium stehen, verändern sich die Pflanzen stark. Die Blätter bekommen eine andere Form, die Farben ändern sich, Stengelpflanzen werden zu dichten Büschen usw., sehr interessant. Bei entsprechender Information weiß man natürlich, wie die Pflanze nach vier Wochen im Becken aussieht. Trotzdem aufregend!




Was ist das?

 Das ist die serienmäßige Kurzstabantenne auf dem Skoda-Dach. DAB geeignet, Digital Audio Broadcasting, es geht um digital versendete Töne. Kostet 36 Euro. Warum sieht das Teil oben so sonderbar aus? Gute Frage. Weil ein Marder Appetit auf Lakritz hatte und gerade nix anderes da war ...