Dienstag, 1. Dezember 2020

Dezember

 



Klare Kühle, lange Schatten.





"Es war Heiligabend und ich saß wieder mal in dieser Ausnüchterungszelle. 
Irgend so ein alter Mann saß neben mir und meinte, daß das wohl sein letztes Weihnachten wäre.
Und dann stimmte er noch ein altes Lied an: The Rare Old Mountain Dew.
 Ich hab mich einfach weggedreht und von dir geträumt.

Neulich hatte ich meinen Glückstag, hab auf´s richtige Pferd gesetzt.
mir 18 für eins eingebracht.

Du, ich hab so ein Gefühl. Das kommende Jahr wird unser Jahr.
Deshalb Frohe Weihnachten, ich liebe dich, mein Schatz.
Glaub´ mir, es kommen bessere Zeiten und unsere Träume werden doch noch Wirklichkeit"


So fängt das schönste Weihnachtslied an, das jemals geschrieben wurde ...



The Pogues & Ella Finer - Fairytale Of New York






"Am Morgen des 16. April trat Doktor Bernard Rieux aus seiner Praxis 
und stolperte mitten auf dem Treppenabsatz über eine tote Ratte."

(Camus, Die Pest)


Vor ein paar Tagen, ich hatte gerade die Überschriften auf ntv überflogen, Lockdown verlängert, da kam mir Camus in den Sinn. Albert Camus, Existentialist, Literatur-Nobelpreisträger von 1957, bekanntester Roman: Die Pest. Ich hab das Buch vor Jahrzehnten gelesen, glaub ich. Auf jeden Fall weiß ich noch, worum´s geht. Um den Ausbruch der Pest in einer algerischen Stadt, die totale Abschottung und wie sich Menschen im Ausnahmezustand verhalten.

Witzig, sachte ich zu Frauli, Camus hat über den Lockdown schon geschrieben, als es das Wort noch gar nicht gab. Das Büchlein könnten wir jetzt nochmal lesen, bestimmt interessant. In der Regalwand stand´s nicht mehr, also kaufen. Und siehe da: Ausverkauft, die 90. Auflage läuft gerade vom Band! Wieder mal hinkte ich der Zeit hinterher, Millionen hocken längst im Home Office und lesen Camus´ Pest, hahaha. Amazon Prime ließ uns nicht im Stich, bestellt, Tag später lag´s im Kasten, seit gestern Abend lesen wir ...







6. Dezember




Nein, nein, das ist nicht der Nikolaus, das ist mein Steuerberater.
In erster Linie isser natürlich mein Freund, der Steuerberater ist Beifang. 
Na gut, man kann ja über ihn sagen was man will - aber seriös isser ...





Da sind sie! Unsere Nüsse für die Weihnachtszeit, fünf Kilo reines Gold!

"Die Walnüsse aus den französischen Alpen mit der kontrollierten Herkunftsangabe A.O.P. Grenoble 
gelten als die schmackhaftesten der Welt."



Es gibt ja Leute, für die sind selbst Nüsse ein Statussymbol. 
Das ist bei uns nicht anders ...






Cleo in ihrer Schlafbox. 
In so ´ner Antidepressionskiste wär´ ich auch manchmal gern, aber ich paß nicht mit rein ...





"Und doch gibt es nur eins, was wichtig ist, was wirklich zählt: 
Den Anbruch eines neuen Tages zu erleben, der die Welt mit Licht erfüllt."








Es gibt doch diesen 50er Jahre-Film mit James Stewart: "Mein Freund Harvey". Harvey ist ein mannsgroßer Hase und James´ bester Freund mit dem er durch die Kneipen der Stadt zieht und auch sonst ist Harvey immer dabei. Allerdings ist Harvey für andere Menschen unsichtbar. Die sind nun über die Konversation der beiden Freunde stark irritiert. Ein lustiger Film, müssen wir mal wieder kucken.

Ich hab nun seit genau 40 Jahren immer einen Hund bei mir. Bis auf die quälend sinnlosen Zeiten im Job. Und natürlich liegt der Hund auch hinter mir im Auto, wenn eingekauft wird. Letztens hatte ich eine Kleinigkeit vergessen, musste nochmal kurz los. Da bleibt Cleo dann daheim. Auf dem Parkplatz stieg ich aus, sagte laut und deutlich: "Warte eben, Cleo, komm gleich wieder", aber Cleo war ja nicht mit. Das machte mir dann der Blick der Frau, die just in diesem Moment ihren Einkauf im Auto neben mir verstaute, wieder bewusst ...







3. Advent, Nebel am Morgen, schöner Hammegang.




Ab Mittwoch ist harter Lockdown angesagt, und das ist auch gut so!
Wieviele Tote sollte ein Glas Glühwein denn wert sein?





Holt euch ´ne Cola und Popcorn, it´s Kino-Time!









Warum gibt es Menschen, die eine große Affinität zu Hunden haben, und anderen sind Hunde gleichgültig bis zur Ablehnung? Man fragt sich das mal, ist ja auffallend. Über die Domestikation des Wolfes zum Hund, die Ko-Evolution von Mensch und Hund usw., hab ich von Feddersen-Petersen, Bloch und Zimen viel gelesen. Aber noch nie was über die oben gestellte Frage.

Und jetzt hab ich die Antwort, hurra! Auf ARTE ist wieder eine dieser wundevollen Dokumentationen zu sehen.




(Unbedingt mal klicken)


Im letzten Teil der Doku geht’s um das "Hundehalter-Gen". Es gibt da eine großangelegte Studie. Ich fasse mal mit eigenen Worten zusammen:

Der Frage, ob die Entscheidung, mit einem Hund zu leben, umweltbedingt oder genetisch gesteuert ist, war Inhalt einer Studie mit über 35 Tausend schwedischen Zwillingspärchen, eineiigen und zweieiigen. Eine beliebte wissenschaftliche Methode, um Genetik und Umwelteinfluß zu unterscheiden, sind doch eineiige Zwillinge genetisch gleich, zweieiige nicht.

Das Ergebnis ergab, dass bei 40% der eineiigen Paare beide Zwillinge hundeaffin waren, und bei den zweieiigen nur 22%.   Damit war klar: Die Entscheidung für oder gegen einen Hund liegt in den Genen – ich hab´s immer schon gewußt!

Unseren steinzeitlichen Vorfahren brachte eine positive Einstellung zum Hund Überlebensvorteile gegenüber den anderen, und das vererbt sich dann auch. Die Wissenschaft forscht weiter, erwartet allerdings kein spezielles „Hundehalter-Gen“, sondern viele daran beteiligte Gene.







Wir haben etwas verändert. Cleo geht die kleinen Gänge bei uns um die Häuser jetzt an kurzer Leine. Warum?

Zum einen erfordern diese Gänge stets hohe Aufmerksamkeit. Was früh morgens, wenn man fast noch schläft, und spät am Abend, wenn man fast schon wieder schläft, nicht immer ganz einfach ist.

 Versucht man zu vermeiden, dass sein freilaufender Hund tierarztbesuchsrelevante Sachen findet und frisst, dann muss man in der Zivilisation schon aufmerksam sein. In erster Linie sind das hier in der Wohngegend Hühnerknochen. Splitternde, fiese Gebilde, gar nicht gut für Hunde. Die abstruse Vorliebe vieler Menschen für gequälte Antibiotikakadaver, die unter der Bezeichnung „Halbes Hähnchen“ in Umlauf gebracht werden, um die Rezeptpflichtigkeit zu umgehen, bereitet mir durchaus Unverständnis. Noch weniger nachvollziehen kann ich die Angewohnheit, die abgefressenen Röhrenknochen durch´s Küchenfenster in die Grünanlagen zu schleudern. Was soll´s, Menschen sind so.

Ein weiterer Grund für die kurze Leine liegt in Cleo´s Persönlichkeit begründet. Natürlich geht von unserem kleinen dicken schwarzen Hund keinerlei Gefahr aus, natürlich nicht. Aber sie kann schon offensiv sein, wie instabile A-Typen halt so sind. Besonders aus dem Dunkel auftauchende Passanten wecken Cleo´s Sinn für Ordnung im Viertel. „Guten Abend, allgemeine Personenkontrolle, einmal den Ausweis, bitte, haben sie Alkohol getrunken …“. Selbstverständlich ist das nicht die Aufgabe von Hunden, dafür werden sie nicht bezahlt.

Ausschlaggebend war allerdings eine gewisse Territorialität, die durch das Abscannen der Gegend, durch tiefes besitzanzeigendes Bellen ohne äusseren Anlaß und recht deutlich durch ihre Rutenhaltung zum Ausdruck drängte. Wie der Fockmast der „Bounty“ stach ihre Rute in den Nachthimmel. Doch es kam noch dreister. Anfangs dachte ich an ein trockenes Eichenblatt an der weißen Spitze am Ende des Hundes. Aber es war kein Blatt: Sie hatte die Piratenflagge gehisst!



Nachtrag: 
Unsere Aktion hat übrigens nach wenigen Tagen und Abenden wunderbar funktioniert. Das Begrenzen von Aktivität und Raum durch die kurze Leine, dazu ein ruhiges Tempo und Richtungswechsel nach menschlichem Belieben, einfühlsame aber sehr klare Ansage, wer hier die Kontrollhoheit hat und wer eben nicht. Cleo hat ihren Sheriffstern in den Sand geworfen - wie Gary Cooper in der Schlußszene von "12 Uhr mittags".












Also gut, werden wir ein büschen sentimental:

Cleo hat heute Geburtstag! 

Am 19.12.2015 kam der C-Wurf auf die Welt.
Wie haben wir der Nachricht entgegengefiebert. 
Sechs kleine Rüden, zwei kleine Hündinnen.
Und eine davon sollte unsere werden.

Ist viel passiert in den letzten fünf Jahren. 
Eine kurze Zeit für die Menschheit, eine ziemlich lange für uns!





Strecke machen, noch lange, unsterblich sind wir sowieso!









 

4. Advent, zweieinhalb Stunden im Werderland gefeiert!





Der Öko-Pfad war teilweise etwas abgesoffen. Durch´s richtig tiefe Wasser hat der edle Mann seine Frau Huckepack getragen.
 Sie wiegt ja fast nichts 😏. Hier tänzelt sie auf eigenen Beinchen am Ufer lang.






Vorhin kurz Bücher inner Bibliothek abgegeben, noch ein Baguette beim Maitre Stefan (klick) für´s Raclette heutabend geholt
 und gedacht: Machste mal ein Foto von den LED-Hirschen in den Wallanlagen - schön sind sie!




 




Ich wünschte, ich hörte die Engel singen.

Aber ich höre immer nur Corona-News und Kommentare geradezu beglückter Kommentatoren: Endlich mal wieder ein Thema!
Wie erfrischend sind da die Verschwörungstheorien meiner Arbeitskollegen - SCHERZ!

Ich mach gleich den Hauptweihnachtseinkauf, also ernährungstechnisch, versteht sich. Dann ausgiebig mit Cleo. Weiß noch nicht, wo wir versuchen werden, die Birne auszulüften. 

Am Montag, 21ster, war Wintersonnenwende. Schön, die Tage werden wieder länger! Bin ja kein Freund der Dunkelheit. Vampir käme für mich nicht in Frage, nicht mal in Teilzeit, nö. Lediglich die Freude am Assistenzsystem im Fabia Sondermodell JOY, dem Zuschalten der Nebelscheinwerfer beim Einlenken und einer Ausleuchtung wie im Weserstadion (solange Werder die Stromrechnung noch zahlen kann), läßt mich die Finternis halbwegs gesund überstehen. Ich brauche Licht. Ob in Welle oder Teilchen, egal, Hauptsache Licht! Wie Maulwürfe bei Laune bleiben ist mir schleierhaft, wirklich, schleierhaft.

Nix hören können macht allerdings auch nicht froh. Naja, man ersparte sich das Gesülze der menschlichen Konversation. Aber man würde seinen Hund auch nicht bellen hören. Das wäre ein Verlust, ein echter. Beethoven ist ja nun auch verbiestert, als seine Löffel den Geist aufgaben. Tja, dumm gelaufen. Apropos Beethoven. Beethoven verträgt sich überhaupt nicht mit Alkohol, also seine Musik natürlich. Mozart schon. So ein kuscheliges Klarinettenkonzert von Mozart und ´ne Flasche Rotwein ist ok., das geht. Aber beispielsweise das Violinenkonzert opus 61 vom tauben Meister - nur nüchtern, Vorsicht, nüchtern! Und dann auch nur von Nigel Kennedy zu Gehör gebracht. Das Gefiedel anderer Fanatiker ist entsetzlich, furchtbar, nicht auszuhalten.

So, der Morgen graut, ich muss schließen, sie wartet, die Pflicht, Adieu.


 


Heute hat´s geregnet, mal mehr mal weniger, allerdings durchgehend. Morgen soll´s auch regnen.
 An den Weihnachtstagen auch. Regen wir uns nicht auf, is eben so.

Hab hier auf´m Blog gekuckt, wann Cleo in einem Dezember ihres Lebens mal durch Schnee gesaust ist.




Da saust sie, mit Eske, Dezember 2017 war´s!

Übrigens fällt diesjahr in Bremen das Silvesterfeuerwerk aus, in Gänze, hat was mit Corona zu tun, gut. Aber auch ohne Corona gibt´s nicht den kleinsten rationalen Grund für Böllereien im 21. Jahrhundert. Dafür eine Reihe handfester Gründe aus diversen Bereichen dagegen, überhaupt keine Frage. Trotzdem lese ich eben auf buten un binnen online den Kommentar eines Redaktionsleiters, man sollte doch "kreativ eine lieb gewonnene Tradition beibehalten."

Ein von meiner Rundfunkgebühr am Leben gehaltener Redaktionsleiter faselt gegen jede Vernunft von liebgewonnener Tradition. Es hat Zeiten in der Menschheitsgeschichte gegeben, da galt das alljährliche Opfern von Jungfrauen als liebgewonnene Tradition. Kannibalismus und Sklaverei auch, beispielsweise.

Denken diese medialen Querschläger eigentlich kurz nach, bevor sie ihren Blödsinn freischalten?




Guten Morgen, lange geschlafen, kurz vor acht, heute ist der 24ste.
Erster Kaffee, Radio an, Bremen zwei: Wie resozialisiert man einen Langzeithäftling?, danke, heute nicht, Radio aus.

Cleo hypnotisiert mich aus dem Körbchen heraus: Hunger!
Nun warte noch, denk ich, geh dann aber doch in die Küche, Kühlschrank auf, eine Hälfte aus der Barfdose in den Napf, Kühlschrank zu, heißes Wasser ins Spülbecken laufen lassen, drei Finger hoch, den Napf reinstellen, halben Apfel und das Stück Zucchini von gestern in den Mixer, schreddern, in den Napf, acht Spritzer Lachsöl und das Löffelchen Navalis arthal für den Gelenkstoffwechsel dazu, umrühren, zurück ins Wohnzimmer, noch´n Moment warten, Schluck Kaffee, Cleo starrt mich an, zurück in die Küche, Napf raus, JETZT! 

Der Tag hat begonnen, na, schau´n wir mal ...




Erster Weihnachtstag

Ich glaube ja an Wichtel. Ich glaube auch an den DWS Vermögensbildungsfonds I. Vor ein paar Jahren stand ich kurz vor der Konvertierung, aber nachdem die Deutsche Bank den Fondsmanager ausgetauscht hat, ist mein Glaube wieder fest und stark.
Jetzt machen wir gleich unseren Weihnachtsgang im wilden Teil der Hammeniederung und ich glaube fest an wenig Publikunsverkehr!

Und natürlich wünschen wir allen, trotz erschwerter Lage, frohe und gesunde Festtage!


Nachtrag:
Der Glaube an wenig Publikumsverkehr hat nicht geliefert: Es war die Hölle los da draussen. 


Ach so, entgegen der allgemeinen Wettervorhersage, regnerisch sollte es werden, erleben wir einen herrlich kalten und sonnigen Wintertag. Errare humanum est - irren ist menschlich.





Liebste Rita, vielen Dank für´s obligatorische Weihnachtspäckchen, alle Jahre wieder.
Das unsere Sammlung ergänzende Engelchen ist zauberhaft!!!




Ich muss jetzt büschen Zeit totschlagen. Frauli steht in der Küche und macht die Lauchtorte. Lauchtorte ist natürlich kein Kuchen, klar, es ist ... saulecker! Ein Kilo Porree, 300g Champignons, ein Tütlein Pinienkerne, zwei Schalotten, eine Zehe Knobi, 200g Crème fraiche, Petersilie, Schnittlauch, Reibekäse - also kein Gebäck!
In einer Tarteform aus weißem Porzellan wird das in der Pfanne angeschwitzte Gemüse auf einem Mürbeteigboden für 50 Minuten in den Ofen geschoben. Soviel Zeit muss sein, leider ...

Cleo schläft.




Abendspaziergang. Hochhausrohbau inner Überseestadt (für Ortsfremde: Ein neuer aus dem ehemaligen Hafenboden gestampfter Stadtteil im guten alten, armen Bremen) und den haben sie mit dem Weihnachtsbaum als Docht in Form einer Kerze beleuchtet.
 Das ist witzig.






Sonntag, der dritte Weihnachtstag sozusagen.

Kalt, regnerisch und stürmisch. Da geht man am besten anner Weser lang, die Überseepromenade. 
Vier Kilometer mit Wind, vier gegen Wind, das sind gute zwei Stunden. 





Die Architektur ist klar,




schnörkellos und funktional.




Leider keine Bäume, 
an denen man die Architekten aufhängen könnte ...




Am Ende der Promenade steht der Mäuseturm am Molenfeuer.
Der entschädigt etwas für die Mühen. 







Wenn kalter Wind pfeifend durch Häuserschluchten geht, dann sucht Cleo Schutz, und den findet sie auch!






So, die ersten Impfzentren haben die Türen geöffnet. Die Leute stehen Schlange, die Chose läuft und ich bin da recht zuversichtlich. 
Wenn Politik die Kunst des Möglichen ist, dann haben unsere Regierung und sonstige Verantwortliche einen ganz guten Job gemacht, find ich. Wer an Wundern oder Zauberei interessiert ist, der sollte in den Zirkus gehn, viel Spaß.

Amüsant sind die permanenten, dummdreisten Absonderungen dieses "Unterhosenmodels" von der FDP, Lindner heißt der, glaub ich.

Nicht mehr amüsant ist die Meldung, dass Europol die Mitgliedstaaten vor gefälschten Impfstoffen und der Gefahr, dass die Transporte ausgeraubt werden könnten, warnt.

Mir kommt der Film von 1949 nach dem Buch von Graham Greene in den Sinn: Der dritte Mann
In Wien nach dem Krieg verkauft ein gewissenloser Schieber (Orson Welles) gestrecktes und gepanschtes Penicillin. Kinder erkranken an Hirnhautentzündung mit schwersten Folgen, viele Menschen sterben.

Ein sehr beeindruckender Film mit komplexer Handlung und wieder mal aktuell. 


"Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
verderblich ist des Tigers Zahn.
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
das ist der Mensch in seinem Wahn"

(Friedrich Schiller)






Nach dem letzten Abendgang hole ich immer Cleo´s Barfmenu für den kommenden Tag aus´m Gefrierschrank im Keller. Da hab ich `ne kleine feine Küchenwaage: 200g Muskelfleisch, 60g Innereienmix, 70g Entenrücken geschreddert und 90g Pansen. Kommt natürlich nicht auf paar Gramm mehr oder weniger an, ist klar, das reguliert sich im Wochenverlauf von selbst. Aber mir macht Abwiegen einfach Spaß, hahaha.

Was ich erzählen will ist was anderes. Und das ist Cleo´s Appetit, ihre Freude auf einen vollen Napf, zweimal täglich, morgens und abends, ist ja üblich. Viele Hunde freuen sich auf die nächste Mahlzeit. Viele auch nicht, die sind allerdings nicht zwangsläufig mäkelige Fresser oder verwöhnte Millionärskinder. Nein, da gibt´s viele, denen hängt das Trockenfutter zum Halse raus, die wissen, dassis Mist ist. Ich schweife ab.

Das Besondere an Cleo ist ihre geradezu zornige Ungeduld. Die kann richtig fuchtig werden, wenn sie Kohldampf hat! Das geht auf der Rückfahrt vom längeren Nachmittagsgang im Auto schon los, da hört man sie im Geiste sagen: Nun mal zügig, Alter, Geschwindigkeitsbegrenzungen sind mehr als Anregung gedacht, gib Gas! Und schickte man sie im Treppenhaus nicht hinter sich, dann würde sie die Treppen hochschießen und aus jeder Kurve fliegen ...

Natürlich lassen wir uns das nicht bieten, den Ablauf bestimmen schon wir, logo. Aber macht Freude, ihr zuzuschau´n bei der Nährstoffzufuhr, dem schwarzen Sargnagel 



30.12.  


(Quelle: buten un binnen)


Ich hatte mir in den letzten Tagen schon den Teufel an die Wand gemalt, dass sich hier jeder "Kasper mit Rechtsschutzversicherung" gegen sinnhaft zwingende Senatsbeschlüsse seine private Suppe zusammenklagen kann.
NEIN, kann er nicht, nicht in meinem Bremen!




Der Pfahl inner Mitte, der schiefstehende, 
der erinnert mich an einen Arbeitskollegen. Helmut.




Heute ist Silvester, am 31.12., wie immer, hat sich nix geändert, das Leben nimmt seinen Lauf, läuft seinen Weg, gut.

Vorhin noch die Resteinkäufe gemacht, dann nach Neu-Helgoland anne Hamme, gute zwei Stunden, überwiegend Hundeleute getroffen, war schon kühl, schön kühl, viele Gänse unterwegs, Graugänse, wohl auch Saatgänse, die kann man ohne Glas auf Entfernung schlecht unterscheiden. 

Jetzt wird das Mahl zubereitet, Frauli agiert inner Küche. Heilbutt macht sich warm, und Lachs, Wildlachs, schottischer, sechs große Scheiben, mit Baguette und Salat. Danach zum Tee jeder einen Berliner, muss sein. Man hört nichts, Ruhe herrscht vor, ein denkwürdiger Tag: Böllerverbot. Aldi will ernsthaft mit den Bauern reden, es wird besser im Land, noch besser.





Cleo knabbert sich dem neuen Jahr entgegen.









Sonntag, 1. November 2020

November

 



Die Blätter bunt, die Luft ist kalt,
wie wunderschön ist´s doch im Wald.






Sonntag, Oldenburg, Horst Janssen Museum, Sonderausstellung: Das kann nur Zeichnung!







Dann noch die Fotoausstellung im Stadtmuseum Oldenburg mitgenommen: Analog 66 (klick). 
Portraitfotografie in dieser Intensität hatten wir auch noch nicht ...



Zur besseren Verdauung des Kunstgenusses noch mit Cleo durch die Steller Heide marschiert. Da war die Hölle los: So publikumsreich hatten wir die Heide noch nicht erlebt. Ein repräsentativer Irrsinn. Die Leute scheinen zu glauben, dass mit dem neuen Lockdown ab Montag der Himmel geschlossen wird. Besäufniserregende Zeiten brechen an ...






Ach ja, die Natur ist doch die schönste Gegend ...




Trump is over!
Die Welt wird von einem Vollidioten weniger regiert - na, immerhin.






In der Steller Heide gewesen, wundervolles Novemberwetter.




Das ist es: 
Der bargeldlose Verkehr. 
Die immer zu kurze Decke. 
Der Wackelkontakt.  

(An Grass gedacht)



Einmal fanden wir einen, den gab es nicht ...








Morgens am See











Sonntag, die obligatorischen zwei Fragen: 
Wo geh´n wir mit Cleo, was gibt´s zu Mittag.





Gegangen sind wir die abwechslungsreiche Zwei-Stunde-Runde bei Fahrenhorst.






Und gleich gibt´s den Broccoli-Auflauf überbacken, mit Kartoffeln, Dosen-Biotomaten, saurer Sahne, Petersilie.
Hinterher is teatime mit Stollen. Gestern drei verschiedene gekauft, getestet, alle schmecken büschen anners.
Unser Testsieger ist der Mandel-Butter-Stollen von Lieken Urkorn.








18.11.






Tagesausflug in den Naturpark Wildeshauser Geest gemacht, die große Huntewanderung, 18 km, 
gute vier Stunden war´n wir unterwegs, viel Urwald, büschen aus der Zeit gefallen, romantisch.








Konrad, hast du die Zimtschnecken wirklich selbst gebacken? 

😉






Das Rapsfeld ...


Nachtrag:
Rita sagt, es wäre Gelbsenf, kein Raps.
Und wenn Rita sagt: "Das ist Gelbsenf", dann issis Gelbsenf!






Frauli hat ihren Kruschtelschrank aufgeräumt und alte Tageskritzeleien gefunden. 
Muss ich mal wieder machen, ist witzig.
Diese hier bezieht sich auf "Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen". 
Frauli mit Zipfelmütze, steht ihr ...







Novemberblues? 
I wo, sie will diesen Trump einfach nicht mehr seh´n ...






Vor dir steht ein zähnefletschender, unbekannter Hund, was würdest du tun? 

Da fällt mir leider nichts Sinnvolles zu ein, bin ja keine Trainerin. Vielleicht schauen, ob er Zahnstein hat?

(Sophie Strodtbeck, Tierärztin)










Maradona tot,
Jennifer Lopez zeigt sich nackt,
 die Mehrheit steht hinter Corona-Einschränkungen.






1. Advent, zwei Stunden durchs Werderland, kühl und sonnig. 








Eine Nutria saß am Grabenufer und knabberte an Halmen. Auch als wir weniger als acht Meter entfernt waren und Cleo recht interessiert versteifte, selbst als Frauli das Handy zückte und Fotos machte, ließ sich die südamerikanische Biberratte (kann über einen halben Meter lang werden, ohne Schwanz, und sechseinhalb Kilo schwer) nicht aus der Ruhe bringen. Irgendwann glitt der Brummer geschmeidig ins Gräbele und paddelte davon, Richtung Nordost, aber das kann Zufall sein ...







Hi Hanfrie, will ich dir noch stecken, wir Technikfreaks müssen zusammenhalten, nech. 
Vorgestern gab unser Drucker den Geist auf, er hatte ein langes interessantes Leben. Gestern machte ich mich auf die Suche, nachdem ich mich schlaugegoogelt hatte natürlich. Es sollte ein simpler Drucker unter 100 Euro sein, kein Multifunktionsathlet.
Einzelne Patronen sollte er haben, einen automatischen Dublexdruck und einen Papiereinzug vorne. Mit Canon haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Da bleiben nicht viele. Eigentlich nur einer. 
Aufgrund der Coronasache mit Home Office und so sind Drucker gekauft worden wie blöd und weitestgehend ausverkauft. Selbst online kam man an Grenzen der Verfügbarkeit. Also opferte ich den Vormittag und graste ab: Mediamarkt, nö, Saturn, nö, Conrad Elektronik ... Bingo! Zwei Restbeständler der Druckkunst lächelten mir zu, zum guten Preis, einen nahm ich mit.
Heute nach dem Gang mit Cleo und einem Teller Gnocchi mit Sauerkraut kam der härteste Teil der Aktion: Die Installation.
Wird einem ja relativ leicht gemacht mit beiliegender Installations CD oder dem Online Setup. Trotzdem hab ich meistens, eigentlich immer, irgendwo einen kleinen Hänger, weil ich alt und verkalkt bin, der meine Geduld strapaziert. Naja, irgendwie krieg´ ich´s immer hin, heute auch. Er läuft und druckt, der Treiber hat sich eingenistet und wir freuen uns wie Bolle und tanzen über´n Flur.

Es ist die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, eine irre Sache!