Freitag, 1. Februar 2019

Februar




"Einmal wissen, dieses bleibt für immer,
ist nicht Rausch, der schon die Nacht verklagt.
Ist nicht Farbenschmelz noch Kerzenschimmer,
von dem Grau des Morgens längst verjagt".

(City, Am Fenster)






Also gut, ich gestehe: Ich bin blöd. Zumindest unwissend und naiv. Tut mir leid einige unter meinen Lesern, die meisten werden mich ohnehin für doof halten, zu enttäuschen. 

So habe ich doch, bei aller Skepsis den praktizierenden Veterinären (das klingt so angemessen herzlos) gegenüber, trotzdem immer gedacht, dass die Praxen und kleineren Kliniken „inhabergeführt“ sind. Das heisst, daß sie von Tiermedizinern mit einer gewissen Kompetenz, einem gewissen Berufsethos und vielleicht noch mit einem gewissen sozialen Anspruch in Bezug auf den Tierbesitzer geleitet, geführt und betrieben werden. So naiv war ich wirklich, das zu glauben. Natürlich gibt es diese Praxen, zumindest hier in Deutschland sogar in der überwiegenden Anzahl. Es gibt sie noch. Aber ich will noch etwas provokant weitermachen.

So, wie es bei Klamottenläden, Bäckereien, Drogeriemärkten, Lebensmitteldiscountern usw. schon lange von riesigen Finanzinvestoren ins Leben geworfene „Ketten“ gibt, so gibt es in den USA, Skandinavien, Österreich, in der Schweiz, in den Niederlanden und in bisher noch kleinerem Umfang auch in Deutschland, Tierarztketten. Da werden im großen Stil Tierarztpraxen und Tierkliniken aufgekauft. Es wird medizinisch standardisiert, es gibt Umsatzvorgaben und Druck, Druck und nochmal Druck – und geleitet werden diese Orte tiermedizinischer Versorgung nicht mehr von Tierärzten, nein, von fachfremden Managern, Finanzjongleuren. Und es gibt nur ein Credo, einen Leitsatz: Gewinnmaximierung, Umsatz, Geld.

Bisher waren in Deutschland zwei schwedische Klinikketten aktiv, ANICURA und EVIDENSIA (und ein bisschen noch SMARTVET). Aber nun ist es passiert: Der US-Konzern MARS INCORPORATED, Nahrungsmittelkonzern mit 35 Milliarden Dollar Jahresumsatz, genauer sein Abzweiger MARS PETCARE, hat sich die ANICURA-Kette geschnappt.

Das alles sollte für den Tierbesitzer beunruhigend sein. Nach allgemeinem Empfinden (zumindest nach meinem) sind die Produkte bzw. Dienstleistungen durch „Kettenübernahmen“ nicht besser geworden, im Gegenteil! Warum also sollten die „Tiermedizinischen Kettentempel“ da eine Ausnahme machen …

Wer die Möglichkeit hat, sich seinen Tierarzt oder seine Tierärztin (das sind heutzutage eh fast 90 %, aber damit will ich nichts gegen Frauen sagen, oh nein!) frei auszusuchen, der sollte im eigenen und im Interesse aller zukünftigen Tierbesitzer die "Kettenärzte" meiden, PUNKT.



Hier die Links zu den Fundamenten meines kleinen Postulates:

Standorte von EVIDENSIA, klick






(Foto Mike Kleindienst)

Dies ist Cleo´s Bruder CUBA. Er hat ausstellungsmäßig fast alles abgeräumt, ist angekört und steht als Deckrüde seinen Hund.
Der Bruder ist 9 Kilo schwerer als die Schwester.




Hier klemmt sich Cleo mit acht Wochen zwischen ihre beiden Brüder Cuddel und Cuba.










Da packt also ein Mensch seinen alten Fernseher ins Auto und fährt, vermutlich nachts, an den Rand der Stadt, dann weiter einen gesperrten Weg lang, hält an und schleppt das ihm lästige Gerät auf die winterliche Wiese.
Es gibt die Sperrmüllabfuhr und in jedem Stadtteil einen Recyling-Hof, der gerne und kostenlos beispielsweise alte Fernseher annimmt. Aber unser Mensch macht davon keinen Gebrauch.

"Ein Fall für den sozial-psychiatrischen Notdienst?", scheint sich Cleo zu fragen, und ich stimme ihr zu.






"Melusine! Krawehl!
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Trübtauber Hain am Musenginst!
Krawehl, Krawehl!"

(Dichterlesung nach Loriot)







In den USA sterben mehrere Hunde nach dem Verzehr eines bestimmten Hundefutters. Nun ruft der Hersteller das Produkt zurück. Auch deutsche Tierhandlungen könnten das Futter verkauft haben.

www.n-tv.de/panorama/Hersteller-von-Hundefutter-ruft-Produkte-zurueck-article20848115.html






Heute Vormittag lange Runde um´s Hollerland gemacht bei schönstem Wetter. Ab Mittag zog sich alles zusammen, auch das Wetter. Regen, Wind und Eiseskälte - da ham wir wieder mal Glück gehabt. Gleich gibt´s Pizza, der Stein heizt schon auf.


Letztens eine nette Frau mit Labbi getroffen. Sie sprach mich an, wollte wissen, ob das ein "Entelbucher" wäre. Ja, hab ich gesagt, das ist einer. Oh, was für ein bildschöner Hund, meinte sie, und erzählte von ihrer Nachbarin. Denn die will sich jetzt nach vielen Jahren wieder einen Hund, ihren zweiten, anschaffen. Und da hätte sie ihr berichtet, einen tollen Hund gesehen zu haben (ob wir das waren, weiß ich natürlich nicht), und das wäre wohl ein "Entelbucher" gewesen.

Nun wollte sie mich mal fragen, wenn ich noch etwas Zeit hätte, "wie die denn so sind, die Entelbucher?", zur Info für die Nachbarin. "Tja, wie sind die? In erster Linie wie Hunde halt so sind, sie ham ja selbst einen", "Wildern die denn?", "Eigentlich nicht, sind ja keine Jagdhunde, sind Treiberhunde, Kühen in die Fersen zwicken und so, kommen aus der Schweiz, aus dem Entlebuch, daher der Name", "Ach so ...", "Aber ist noch nicht lange her, da hat sie sich (ich deutete auf Cleo, die brav unserem Gespräch folgte und sich nicht weiter für den Labbi interessierte) da hat sie sich mit Harpe Kerkelings Worten:  Ich bin dann mal weg für einige bange Minuten verabschiedet, der Hase war zu verlockend", "Und in der Wohnung ist sie ruhig?", "Ja, meistens", "Und gehorsam auch?", "Kommt drauf an, mal so mal so, wie im richtigen Leben", "Ah, ja".

Es ist natürlich kaum oder gar nicht möglich eine Hunderasse wesens- und verhaltensmäßig verläßlich zu beschreiben. Von der Grundausrichtung schon, aber da spielt so viel Individuelles beim Hund und so viel von der Persönlichkeit des Besitzers mit rein. 
Ein Hund ist auch immer eine Wundertüte ohne Puffreis, klar.




"Ich war noch niemals in New York,
ich war noch niemals auf Hawaii,
ging nie durch San Francisco in zerriss´nen Jeans ..."

Nö, genau, und da hab ich auch nix verpasst, denk ich!







Sonntag, Regentag, mittlere Runde, anner Weser lang, durch die Böttcherstraße, über´n Marktplatz, büschen City, dann anner Schlachte zurück. War nicht viel los, ausser paar zwanghaft hartgesottenen Touristen, schön war´s.





In einer Regenlücke nachmittags nochmal im Unigebiet spaziert, im Max-Planck-Institut das Meerwasseraquarium bestaunt 
und ein Spiegel-Selfi geschossen.







Ich weiß nicht, ob der Trend so neu ist, aber es gibt ihn: Hunde vegan zu ernähren.
Und dann werden Argumente angeführt. Bei Allergien oder diffusen Unverträglichkeiten würde ich bei einem Versuch mit veganer Ernährung (natürlich nur, wenn das Futter ausgewogen und bedarfsdeckend zusammengestellt ist – falls das dauerhaft möglich sein sollte) noch nicken können. Kommen allerdings die Totschlagargumente der heutigen Zeit, wie Nachhaltigkeit, Rettet-die-Welt-Sentimentalitäten, Nutztier-Kuscheltier-Problematik usw., auf die Liste, dann steig´ ich aus ohne vorher überhaupt eingestiegen zu sein. Man soll ja den einen Blödsinn nicht mit anderen Blödsinnigkeiten zu verwässern versuchen, das ist richtig, aber Relationen dürfen doch wohl mit einfließen, find´ ich.

Da werden im Zuge der sogenannten Energiewende riesige Ackerflächen bewirtschaftet, um daraus einen Stoff zu machen, mit dem man autofahren kann. Für die Kosmetikindustrie wird viel Regenwald geopfert, um mit Palmöl viel Geld zu machen. Die pervertierte Fleischfresserei der Menschen, die nicht hungern müssen, sprengt alle Grenzen einer sinnvollen Ökonomie und einer auch nur im Ansatz erkennbaren moralischen Verpflichtung den Nutztieren gegenüber. Die Spekulation mit Lebensmitteln durch weltweit agierende Hedgefonds beispielsweise, ist an Widerwärtigkeit kaum zu toppen.
Und wenn ich nun noch weiß, daß industrielles Hundefutter aus Schlachtabfällen gemacht ist, die ohne die Möglichkeit über´s Hundefutter noch viel Zaster damit zu erwirtschaften, vermutlich verbrannt, vergraben oder ins Meer gekippt würden, dann kann einem dieses Vegan-Geschwätz in der Hundeernährung schnell zum Halse raushängen.

Für mich, plakativ ausgedrückt, fällt dieser Blödsinn in den Bereich Ausbeutung der Tiere. Allerdings eine Ausbeutung auf höchstem Niveau im Mäntelchen des aufgeklärten Mitbürgers. Zeitgeist und Ideologien waren noch nie gute Berater.
Ich sehe den Veganfütterer klar vor mir: Die Frau eines gutverdienenden Mannes fährt mit dem Biodiesel verbauchenden Gefährt der gehobenen Klasse, aufwendig bekleidet und schmuckbehangen, auf den Aldi-Parkplatz, um das preiswerte Fleisch für den täglichen Verzehr in deftiger Menge einzukaufen. Und dann in der Schlange vor der Kasse beim Anblick mehrerer Dosen Hundefutters auf dem Band verächtlich den Satz absondert: „Ich füttere meinen Liebling ja nur noch vegan ...“





Langen Gang an den Wümmewiesen gemacht, Wetter hält sich.
Jetzt kleiner Mittagsschlaf, nachher gibt´s Rollos mit was drin, weiß noch nicht ...









"Roms Verfall war die natürliche, unvermeidliche Wirkung übermäßiger Größe".

Edward Gibbon (1737 - 1794), englischer Historiker













Sie träumt ...




... vom Gang um´s Hollerland, 




und vom Gang an der Hamme, und von vielen anderen schönen Tagen, von denen ich hier nix weiter berichtet hab`.
Hat sich einfach nicht ergeben. 
Von bestimmten Schriftstellern wurde gesagt, sie hätten nichts erlebt, aber über alles geschrieben.
Das ist bei uns anders, wir haben viel erlebt und zumindest in den letzten Tagen kaum was geschrieben. 
Meine hartnäckigsten Blog-Groupies waren ernsthaft sauer ...

Momentan ist die Pollenbelastung extrem hoch, alles blüht schon vor sich hin, und an Cleo´s Augen geht das nicht spurlos vorbei, 
sie tränen ab und zu. Wir träufeln bei Bedarf mit einem bewährten, rezeptfreien Mittelchen.