Dienstag, 3. Juni 2025

Juni





Es ist Juni, Sommernächte fliegen ohne Hast und schläfrig, über Dächern und dem frisch gestochnen Torf. 
Eine Meute kleiner Jungen streift ein letztes Mal für diesen Tag durch das abendlich nach warmen Kühen duftende Dorf ...



Gestern war´n wir zum Fädenziehen inner Klinik Sottrum, alles in bester Ordnung. Cleo ist wieder die Alte. Jetzt die Kondition langsam hochfahren. Sie hat die zwei Wochen erstaunlich entspannt überstanden, hat anfangs viel geschlafen, immer gut gefressen, den eingeschränkten Auslauf anstandslos weggesteckt. Wir sind sehr froh!



Zum Fädenziehen (natürlich zur allgemeinen Behandlung auch) hüpft der Hund unten auf den Behandlungstisch und wird dann langsam hochgefahren, bequem für alle Beteiligten. Dann kuckt sich die TÄ Cleo kurz an, ich sage: Mach mal eben Platzi, Cleo macht Platzi, dann sage ich: Leg dich, Cleo legt sich auf die Seite. Natürlich etwas zögerlich, der ungewohnten Situation geschuldet. Dann werden die Fäden abgeknipst und gut. Die junge Ärztin war schon verblüfft über Cleo´s Mitarbeit und lobte uns. Vielen Dank.




Am Weserdeich, Margeriten so weit das Auge reicht.











Die drei Phasen eines sommerwarmen Vormittags.

Dann gibt´s einen großen Salat aus Tomaten, Zucchini, Feta und frischem Rucola, Olivenöl, dunklem Essig.
Zur Entspannung zwei Folgen "Der Kommissar" aus den 70ern, mit Erik Ode, in schwarz/weiss, nostalgisch, z.B. "Tod eines Hippiemädchens".















Freitag, 2. Mai 2025

Mai

 



Mai ist, Wetter schön, Kohlmeisen im Kasten auf dem Balkon haben Junge. 
Ich mach jetzt erstmal Mittag, Kohlpfanne mit Kartoffeln und Weißkohl. 
Dann schau´n wir mal weiter ...




Sonntag, kühl und windig, kein Regen, Cleo hat Spaß - das ist Demokratie ...







Letzten Freitag waren wir mit Cleo anner Hamme, sie ist gesaust und geschwommen und dann hat sie sich irgendwie vertreten oder verrenkt. Der Rücken war ziemlich angespannt, die Hinterbeine zitterten zeitweise und später verkrampfte auch der Bauch. Wir sind natürlich sofort zurück zum Auto und nach Hause. Gegen 17 Uhr rief ich unsere Haustierärztin an, die war schon ins Wochenende gestartet. Dann blieben noch die Tierkliniken der Gegend, Posthausen und Sottrum. Die hatten keinen Termin frei und vertrösteten mich auf die Notsprechstunde ab 20 Uhr.
Da wir uns Gedanken über den angespannten Bauch machten, es könnte auch eine beginnende Magendrehung sein, fuhren wir los nach Sottrum, die Klinik kennen wir. Gegen 19 Uhr waren wir da und Cleo wurde auch umgehend untersucht und erstmal geröntgt um eine Magendrehung auszuschließen. War auch keine. Eine nette junge Ärztin untersuchte Cleo weiter, und machte eine Ultraschalluntersuchung, um nach eventuellen Blockaden zwischen Magen und Darm zu suchen. Keine Blockaden. Erstmal aufatmen.
Die Ultraschalluntersuchung hatte allerdings einen Zufallsbefund geliefert: Einen Tumor an der Milz.
Bei bösartigen Tumoren ist die Lebenserwartung nicht sehr hoch, es gibt Therapien. Allerdings waren wir uns früher schon einig geworden, daß wir im Fall der Fälle eine aufwendige Krebstherapie, um die Lebenserwartung um ein paar Wochen oder wenige Monate zu erhöhen, weder Cleo noch uns zumuten würden. Es gab auch noch die Möglichkeit einer gutartigen Geschwulst. Biopsien, also das Reinstechen in den Tumor zum Zwecke der Gewebeentnahme, werden wohl nicht mehr gemacht, zum Glück. Denn das wäre der sicherste Weg einer Zellstreuung (denken wir uns). 
Eine OP, die komplette Milz wird entfernt (ein Hund kann ohne Milz gut weiterleben), dann wird der Tumor analysiert. Die Ärztin legte uns nahe, zeitnah zu handeln. Wir machten den OP-Termin in einer Woche. Und morgens um 8 Uhr brachten wir Cleo in die Klinik. Cleo ist in solchen Situationen gelassener als wir, die geht vertrauensvoll mit in Richtung OP-Saal. Auf uns kann sie sich verlassen, sie weiß das. Gegen 14 Uhr rief ich an, die OP war gut verlaufen, wir können sie abholen ab 17.30 Uhr. Cleo wackelte uns dann freudig entgegen, schon wieder gut beisammen. Die modernen Narkosen sind ein Segen. Zwei Medikamente die nächsten fünf Tage, kleine Gänge, viel Ruhe. Cleo liebt das Sofa ohnehin sehr, und daß sie abends mit ins Bett durfte fand sie ganz toll. Am nächsten Tag gab´s wieder Fresschen, der Appetit war ungebrochen. Nach drei Tagen zur Wundkontrolle. Alles wunderbar, drei Nähte übereinander, die letzte in neuester Technik, nur links und rechts ist ein kleiner Zipfel zu sehen.






Der Antileckundknabber-Anzug leistet gute Dienste, ist bequem. In den ersten drei Nächten bekam sie noch den großen scheibenartigen weichen Kragen umgebunden, sicher ist sicher.

Die Analyse des Tumors dauert normalerweise eine Woche. Das Warten auf´s Ergebnis ist nicht leicht. Man versucht sich abzulenken und mit den Gedanken in der Gegenwart zu bleiben.
Gestern Mittag rief uns der Operateur, Dr. Paysen, persönlich an: GUTARTIG!!!
Gegen diese Nachricht wäre eine Nachricht von der LOTTO AG: Sie haben sechs Richtige, völlig belanglos. Am zweiten Juni werden die Fäden gezogen und unser Leben geht weiter, wie vorher, einfach weiter und weiter ...







Dienstag, 1. April 2025

April

 




Jetzt gerät der Frohsinn wieder außer Kontrolle






Das erste Wiesenschaumkraut am Weserdeich. Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte ...





Die Badesaison 25 ist eröffnet!
Die Hamme wird unser Hauptgewässer sein, samtweiches Moorwasser, gute Uferstellen zum Reinundraus.
Zum weichen Moorwasser kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Allerdings aus überschaubaren Erfahrungen, denn das Schwimmen in undurchsichtigen Naturgewässern ist mein Ding nicht. Im fremden Element zu paddeln und nicht zu sehen, nicht zu wissen, was unter bzw. hinter einem mitschwimmt, das weckt paranoide Urängste. Vielleicht hätte ich mir damals "Der Weiße Hai" im Kino nicht anschauen sollen.
 Wie auch immer: Cleo issis wurscht! Der macht´s einen Heidenspaß, kann gar nicht genug kriegen. Jetzt wird sie in den nächsten Wochen auftrainiert, gut für Muskeln und Gelenke. 






Samstag, 1. März 2025

März

 



Tunnelblick 


Seit wir das Buch von Bernhard Hommel "Wir triggern uns zu Tode" gelesen und vom Zustimmungskopfnicken die Halsmuskulatur kräftig durchgedehnt haben, versuchen wir ernsthaft, Informationen von diesem Planeten der Idioten, soweit möglich, zu ignorieren. Raus aus dem Hamsterrad des Irrsinns. Zum Beispiel ist heute Morgen Mondfinsternis gewesen, man hat den Trabanten nicht mehr sehen können, auch mal schön.





Zwischendurch gibt´s schon schöne, warme Tage. Cleo hat das erste Mal kurz angebadet. In zwei, drei Wochen beginnt dann ihr Schwimmtraining und da freu´n wir uns alle drauf, dann fliegt unser Albatros wieder durch die Fluten der Hamme!





So, und wieder die Uhr vorgestellt, Sommerzeit, naja.




Laß Dich nicht hängen, Cleo, bald ist wieder Winterzeit ...







Samstag, 1. Februar 2025

Februar

 


Mir fällt momentan kein Text ein, erstmal Rosenkohlgratin essen.






Frühstück bei Tiffany? Ach was, im Kaffee Classic am Markt, Sandra und Stefan war´n mal wieder auf´n Sprung in Bremen.





Zwischendurch issis schon mal recht frostig am Morgen.
Aber seit wir das Buch "Polarschimmer" gelesen und lieben gelernt haben, kann uns der Bremer Winter  nur noch ein Lächeln auf die roten Bäckchen zaubern.







Draussen ...




drinnen ...




unter Wasser.



Hochdruckzone "Finia" hat heute Nacht für minus 8 Grad gesorgt, tagsüber blauer Himmel mit Sonne, auch recht kühl. Netten Gang am Kuhgrabenweg gemacht, am hinteren Ufer der Kleinen Wümme trieben ein paar Nutrias ihr spielerisches Unwesen, wirklich riesig diese Wasserratten.








Mal kurz durch die Waschstraße gerutscht. Wenn das Auto einen Grad der Verschmutztheit erreicht, wenn´s richtig unappetitlich wird, dann muss Wasser dran. Ausserdem gefallen Cleo die irrsinnig um sich selbst sausenden Rollen, für sie wird das wie Autokino sein, könnte ich mir vorstellen.





Der Himmel brennt, Wahltag ...













Mittwoch, 1. Januar 2025

Januar

 



Frohes Neues Jahr

Na, schau´n wir mal, was noch so kommt.
Bei uns gibt´s gleich Aubergine-Pizza mit Parmesan, gehobelt.
Das ist doch schon ein guter Anfang ...







Entlebucher-Wetter




An der Hamme







Etwas hochnäsig




Heute wieder im Bradenholz spaziert, gut zwei Stunden. Natürlich waren Waldboden und Feldwege gefroren, also steinhart und teilweise scharfkantig. Da muss Cleo dann an kurzer Schleppe langsam und diszipliniert gehen, vertreten und umknicken mögen ihre Pfoten und Gelenke gar nicht. 

Anschließend zum Barfladen nach Bassum, Nachschub holen. Und alle sechs Wochen einen Beutel getrocknete Pansenrollen, lecker und gesund.




Und jetzt bin ich da, wo ich eigentlich hinwill: Kauartikel.
Es ist gerade wieder aktuell, das Werwolf Syndrom.
Was ist das denn? Gute Frage, sollte der Hundebesitzer wissen.
Wer zehn Minuten Zeit hat, der sollte sofort bei Google eingeben:

"Werwolf Syndrom"
und dann
"Rinderhaut Kauartikel aus China"

Da kommen eine Menge Beiträge zum jeweiligen Thema und das sind keine Verschwörungsmythen, das ist die Wirklichkeit.

Ich hatte von der Problematik schon vor Jahren gehört und gelesen und von da an nur noch Kausachen aus unserem Barfladen gekauft (kann man sich übrigens auch schicken lassen).




(Und hier mache ich ganz privat Werbung, von der ich keinerlei Vorteile habe, nicht einen Cent daran verdiene). 







Naja, im Januar ist die Landschaft oft nicht besonders malerisch. Wir ham den Gang im Hollerland als "Gottestdienst im Moor" betrachtet. Wie das gleichnamige Gemälde von Fritz Mackensen, 1895.




Unser Umgang mit der astronomischen Chronologie hat seit der arbeitsbefreiten Zeit (HURRA!) erkennbar gelitten. Meistens wissen wir nicht, welcher Tag gerade ist. Die obligatorische Einteilung in Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bzw. das, was dazwischen liegt, kriegen wir natürlich noch mit. Und der kurze Blick auf den Google-Kalender rettet uns vor kühlschrankleeren Feiertagen. Aber so ein Leben ohne Termine und sonstige Fremdsteuerungen ist schon schön, ziemlich schön. Hat was von Schwerelosigkeit. Natürlich reißt irgendwann das Versorgungskabel, und vielleicht geht´s dann erst richtig los!






Hier isser: Unser neuer kleiner Couch-Universaltisch. Den ham wir passgenau nach den situativen Bedürfnissen selbst entworfen und vom Möbeltischler bauen lassen. War nicht einfach, einen zu finden. Die meisten holzverarbeitenden Betriebe bauen Türen, Fenster oder Einbauküchen aus MDF-Platten. Aber so einen Künstler, der einem den eigenen Tisch in absoluter Handwerksperfektion zusammenbastelt, den musste erstmal finden. Auf jeden Fall sind wir begeistert. Früher lag meine Hand beim Frühstücken vom Sofa aus immer auf einer von Cleo´s Pfoten (die liegt natürlich zwischen meinen Beinen und lauert auf ein Stückchen Banane oder Käse). Aktuell umfasst meine rechte Hand eines der Tischbeine. Massives Holz, abgerundete Kanten, makellos lackiert, ein Handschmeichler par excellence!