Freitag, 1. August 2025

August

 




Cleo ist nun gut neuneinhalb Jahre alt. Immerhin. Langsam werden die braunen Anteile im äußeren Erscheinungsbild heller. Die Augen sind klar, der Blick ist unbestechlich, sie weiß was sie will ... und was sie nicht will.







So, nun zu unseren Tauben. Sehr interessant. Tauben sind anders als Hunde ...

Nach dem Schlüpfen der zwei Taubenkinder blieben die Eltern (tagsüber der Hahn, nachts die Henne) dauerhaft bei den Sprösslingen. Schichtwechsel war morgens und abends, logisch.






 Als die Küken größer wurden, langsam sowas wie Federn schoben und auch nicht mehr zum Wärmen unter den jeweiligen Elternteil passten, da wurden sie längere Zeit sich selbst überlassen. Die Eltern kamen abwechselnd hauptsächlich zum Füttern. Gefüttert wird mit sehr nahrhafter Kropfmilch, die die Eltern selbst bilden und die von den Küken aktiv aus dem Schlund gefressen wird. Also ganz anders als bspw. bei den Meisen oder Spatzen.




Dann wurden die Küken auch über Nacht allein gelassen. Früh morgens kommt dann einer der Eltern zum Frühstück. Und sie wachsen, zügig nehmen sie an Gewicht und Größe zu. Sie werden auch mobiler, krabbeln rum, erkunden die Welt.

Gestern der erste Schreck: Nur noch ein Küken im Nest, wo war das zweite? Den Balkon abgesucht, nichts gefunden. Dann nach unten vor´s Haus. War das Küken abgestürzt? Furchtbarer Gedanke. Schließlich gehörten die Tauben längst zur Familie. Aber auch unten nichts gefunden, also wieder hoch und nochmal den Balkon absuchen. Und dann fanden wir den kleinen Vermissten. Er war aus dem Blumenkasten gekrabbelt und hockte auf der Balkonbrüstung ganz nah an den großen Kübeln, nicht zu sehen, schwer zu finden.




Auch das Greifen war nicht einfach, schon ziemlich verbaut alles mit Wildblumen in Töpfen, Kästen und Kübeln. Die Küken selbst haben noch keine Angst vor einer menschlichen Hand. Und im Gegensatz zu Rehkitzen und ihren Müttern macht den Tauben so eine kleine Aktion nichts aus.




Unsere Schutzdachkonstruktion leistet gute Dienste. Ob die Küken die pralle Sonne bei 32 Grad (die hatten wir heute gegen 15 Uhr) wegstecken würden? Wir fallen ja in die Kategorie der sentimentalen Spinner, die sich mit der Mitleidslosigkeit der Natur einfach nicht abfinden wollen. Bei Bedarf greifen wir den ach so natürlichen Abläufen ins manchmal grauslige Handwerk. Getreu dem Spruch: Und hab´ ich nur ein Vögelchen zurück ins Nest gelegt, dann hab ich nicht umsonst gelebt.






Und wie geht´s Cleo so? Gut, natürlich. Heute Vormittag guten Gang am Wümmedeich gemacht, dann kam die große Hitze.




Die zwei Bewegungsmuster bei 32,6 Grad im Schatten.




Was passiert da in der Küche?






Mittwoch, 2. Juli 2025

Juli




Um den angesagten 34 Graden zumindest im Ansatz zu entgehen, sind wir früh, gegen 6 Uhr, nach Worpswede (Neu-Helgoland, Hamme) losgefahren, noch vor dem Frühstück. Wir spazierten bei 17 Grad los und kamen nach einer Stunde bei 23 Grad wieder am Auto an. War knapp. 






Der Dalai Lama wird 90, wir gratulieren!




Nun hat´s gefühlt wochenlang geregnet, und jetzt kommt der Sommer mit 28 Graden und unerträglicher Schwüle (zumindest für alte Leute, man ist ja keine 60 mehr) zurück. Das ist ja alles wunderbar, wer schwitzt ist noch nicht tot, klar. Man muss sich drauf einstellen, Cleo macht momentan keine Drei-Stunden-Gänge, schwimmt dafür ausgiebig, in den letzten Wochen wieder mal im Unisee, die Hamme fällt in die Schonzeitanleinpflicht bis 15. Juli. Und da hatten wir neulich ein doch freundliches Gespräch mit einem Naturliebhaber. Der beobachtete die Seeadler beim Aufziehen ihrer Jungen, mit Spektiv, so 150 m weg von Cleo´s Badestelle. Wir durften auch mal durchkucken, ist ja wirklich was Besonderes: Seeadler! Naja, er hat ja nicht Unrecht mit den Pflichten während der Schonzeit. Da wollten wir ihm die Freude an den Adlern nicht verderben und schwimmen eben im Unisee, nech.





Auf unserem Wildblumen-Balkon hat ein Ringeltaubenpärchen in einem der äußeren Blumenkästen sein Nest gebaut. Und jetzt brüten sie auf zwei Eiern, das Männchen tagsüber, das Weibchen nachts. Langsam verlieren sie ihre Scheu. Das brütende Männchen blieb sogar eisern sitzen, als wir eine bauliche Ergänzung vornahmen.





Um den Tauben (und später den Jungen) die pralle Sonne des Süd/West-Balkons am Nachmittag und natürlich Regen und andere Unwettererscheinungen zu ersparen, haben wir ein Schutzdach geplant, gebaut und installiert. Falls jetzt was schiefgeht, haben wir zumindest unser Mögliches getan.